Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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einem heiseren Wutschrei stürzte er auf das Vorderrad zu, sprang auf die Nabe und zog sich auf den Kutschbock hoch.

      Ein Faustschlag des bedrohten Fahrers warf ihn zurück.

      Ligger wollte erneut auf den Kutschbock steigen, da landete Boswell bereits im Sprung auf ihm und riß ihn nieder.

      Hickory war herumgefahren. »He, seid ihr übergeschnappt?«

      Er warf sich auf die Kämpfenden.

      Und wenige Sekunden später war eine wilde Schlägerei im Gange, aus der sich Chip Boswell endlich mit harten Schlägen, die er mit seinem großen Revolver austeilte, befreien konnte.

      »Sofort aufhören, ihr Idioten! Aufhören, sage ich! Damned, ich knalle dazwischen, wenn nicht sofort Schluß ist!«

      Keuchend erhoben sich die Banditen vom Boden. Boswell blickte sich um. Suchend tastete sein gesundes Auge die Stelle ab, wo vorhin der Reiter gehalten hatte.

      »Da haben wir es!« knirschte er, »der Mann ist verschwunden!«

      *

      Henry Lawton schlug die Augen auf. Ein hämmernder Schmerz durchzuckte seinen ganzen Körper, als er versuchte, sich aufzurichten.

      Seine linke Stirnseite, nahe an der Schläfe, war blutverklebt. Sein rechter Oberarm schien nach oben zu stehen.

      Zwei Kugeln hatten den Alten getroffen, genauer gesagt: Sie hatten ihn gestreift. Ächzend richtete er sich auf und blickte umher.

      Drüben, sieben Yards entfernt auf der anderen Seite der Fahrstraße, lag der Körper eines Menschen.

      Lawton kniff die Augen zusammen.

      By Gosh! Es war Mat!

      Reglos lag er am Straßenrand.

      Plötzlich kam dem Alten die Erinnerung wieder.

      Er hörte die Schüsse, sah seinen Jungen vom Kutschbock stürzen und sah die Männer aus den Büschen kommen.

      Der alte Squatter richtete sich unter Aufbietung aller Kräfte hoch und schleppte sich zu seinem Sohn hinüber. Als er ihn auf den Rücken gewälzt hatte, blickte er in ein kalkiges Gesicht mit geschlossenen Augen.

      »Mat…!« keuchte der Alte entsetzt. Dann riß er dem Burschen das Hemd über der Brust auf.

      Eine Kugel hatte die rechte Brustseite getroffen. Der Vater preßte die Zähne knirschend vor ohnmächtiger Verzweiflung aufeinander und krampfte die Hände um die breiten Schultern seines Jungen.

      »Mat!«

      Dann handelte er besonnen, wie er es in den bittersten Tagen der Indianerzeit hatte lernen müssen. Eine Viertelstunde später hatte er dem Jungen einen Verband angelegt und auch seine eigene Oberarmwunde verbunden. Die Kopfwunde schmerzte zwar irrsinnig, hatte aber inzwischen aufgehört zu bluten.

      Glücklicherweise hatte der Squatter nach alter Gewohnheit eine Campflasche mit einer Mischung aus Whisky und Wasser an seinem Gurt hängen. Mit dieser Flüssigkeit hatte er zuerst die Wunden ausgewaschen, und nun träufelte er dem Burschen das Naß zwischen die Lippen.

      Es dauerte lange, bis Mat die Augen aufschlug.

      »Mat! Junge, komm zu dir, mach die Augen auf!«

      Die Tränen rannen dem alten Mann über das zerfurchte Gesicht in den Bart.

      »Mat…«

      Endlich öffneten sich zitternd die Lider des Burschen. Ein langer fragender Blick traf den Vater.

      »Mat! Wie geht es dir?« Behutsam streichelte der Alte mit seiner schwieligen Hand das blasse Gesicht seines Sohnes. Dann erst erhob er sich und trank ein paar Schlucke. »Komm, Junge, wir müssen hier weg. Wir müssen sehen, daß die Kugel aus deiner Brust herausgeschnitten wird…«

      Trotz seiner eigenen Schwäche nahm der Alte den Schwerverwundeten auf seine Arme und stampfte schwerfällig vorwärts.

      Plötzlich hielt er inne, bettete den Burschen neben einem Gebüsch abseits von der Fahrstraße ins Gras und trottete zurück.

      Da lag noch sein Revolver in der Zwillingsspur. Er hob ihn auf, verwischte dann die Spuren, die er hinterlassen hatte und lief über die kurzen Grasbüschel am Straßenrain zurück zu seinem Sohn. Er nahm ihn wieder auf die Arme und schleppte ihn weiter.

      Inzwischen brach die Dämmerung herein. Das Land wurde hügeliger und war jetzt stark mit Buschgruppen besetzt. Immer kürzer wurden die Abstände, in denen der alte eisenharte Mann anhalten mußte, um neue Kraft zu schöpfen.

      Wieder einmal hatte er eine kurze Rast eingelagt, sich den rinnenden Schweiß von der Stirn gewischt, den Hut abgenommen, das Schweißband getrocknet, als er plötzlich zusammenschrak.

      Sein feines, an die Laute der Natur gewöhntes Ohr hatte ein Geräusch vernommen, das ein Pferdehuf verursacht, wenn er einen Stein berührt.

      Es war ein dumpfes und doch klingendes Geräusch.

      Henry Lawton sah sich nach allen Seiten um.

      Die Dämmerung hatte bereits ihre dunklen Schleier über die Senken in der Prärie gebreitet.

      Da – wieder ein Hufgeräusch.

      Der Squatter bückte sich und hob seinen Sohn auf. Bleischwer schien der Verwundete zu sein.

      »Was ist, Vater? Du mußt dich ausruhen«, ächzte der Bursche mit pfeifenden Lungen.

      »Es sind Reiter in der Nähe. Wir müssen hier weg!«

      »Aber wohin denn? Von der Stadt ist doch noch nichts zu sehen…«

      Der Alte war ziemlich weit von der Fahrstraße abgewichen, um von etwaigen Verfolgern nicht gesehen zu werden. Da er nicht hoch zu Pferd und auch nicht mehr auf seinem Kutschbock saß, hatte er nach Einbruch der Dunkelheit den Lauf der Straße nicht mehr verfolgen können, wußte also auch nicht, wie weit er sich von ihr entfernt hatte oder wie nahe er ihr noch war.

      Vor allem wußte er nicht, ob er noch die Richtung auf Del Norte zu einhielt. Und gerade hier, wo sie sich jetzt befanden, fehlte es an Büschen.

      »Laß mich liegen, Vater«, keuchte Mat.

      »No, Boy, du kommst mit. Und wenn ich dich auf allen vieren nach Del Norte schleppen müßte.«

      Der alte Wyoming-Mann war bemüht, vor allem von der freien Anhöhe, die möglicherweise weithin eingesehen werden konnte, wegzukommen. Etwa achtzig Yards weiter westlich hatte er ein Gesträuch entdeckt, das ihnen vielleicht Schutz bieten konnte.

      Schweratmend und mit schwankenden Beinen schleppte Lawton seinen verwundeten Sohn.

      Plötzlich fuhr er zusammen.

      Hinter ihnen in der Senke kamen Reiter. Deutlich war der dumpfe Hufschlag zu hören. Sogar das rhythmische Knarren des Lederzeugs drang an die Ohren der beiden Flüchtenden.

      Henry Lawton ließ den Verwundeten sofort

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