Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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Sein schwarzes Haar war zerzaust. Er trug ein weißes Hemd und enge Levishosen. Stiefel hatte er nicht an.

      Das sollte der berühmte Wyatt Earp sein?

      Als der Marshal den Texaner erkannt hatte, nahm er den Colt herunter und trat auf den Gang hinaus.

      Jetzt sah Marty Anderson seine Augen – und hielt den Atem an.

      »By Gosh!« entfuhr es ihm tonlos, »yeah, das ist Wyatt Earp!«

      Der Texaner berichtete, was sich ereignet hatte.

      Ein forschender Blick des Missouriers fiel auf den Deputy. »Wann sind Sie zurückgekommen?«

      Marty schluckte. »Gegen Abend, Marshal. Ich hatte Sie gesucht, aber…«

      »Ich komme sofort!« unterbrach ihn Wyatt, wandte sich ab und verschwand in seinem Zimmer. Er kam so schnell zurück, daß der Deputy den Mund offenstehen ließ. Heavens, wie konnte sich ein Mensch so schnell ankleiden.

      Wyatt ging auf die gegenüberliegende Tür zu und stieß sie auf.

      Der Raum war leer.

      Jeroboam Hitchkok, der Hoteleigner, kam in rostrotem Morgenmantel und keifte: »Was wollen Sie, weshalb hämmern Sie mich aus dem Schlaf, Marshal? Ich bin herzkrank. Vielleicht interessiert Sie das nicht, aber…«

      »Wissen Sie, daß Ihre sauberen Gäste getürmt sind?«

      »Was…?«

      Wyatt wandte sich ab und ging, von Luke Short und dem Deputy gefolgt, hinaus.

      Er untersuchte das Schloß der Zelle im Office.

      Die Banditen hatten es nicht aufzubrechen brauchen. Der Schlüssel war schließlich nicht schwer zu finden gewesen; Marty hatte ihn gewohnheitsmäßig am großen Stahlring neben der Straßentür hängen lassen.

      Als Wyatt das aus dem stotternden Burschen herausgebracht hatte, verließ er das Office. Er ging hinüber ins Hotel, zahlte seine Rechnung, holte sein Pferd aus dem Stall und kam zehn Minuten später auf die Mainstreet geritten.

      Luke Short saß auf den Stufen der Vorbautreppe des Saloons.

      »Farewell, Marshal!« Er nahm die lange Virginia aus den Zähnen und tippte damit an den Rand seines weißen Hutes.

      Wyatt winkte ihm zu. »Und vielen Dank noch.«

      Der Texaner erhob sich. »Wofür denn? Daß ich einen Tag Wyatt Earp erlebt habe? Dafür muß ich mich bedanken. Morgen ist es hier wieder todlangweilig!« Er wandte sich um und stampfte in den Saloon zurück.

      Wie sehr unterschied er sich doch von Doc Holliday, dachte Wyatt; der Texaner wußte nichts mit sich anzufangen, wenn nicht ohnehin etwas los war.

      Als Wyatt am Sheriffs Office vorbeikam, sah er den Deputy in der Tür stehen. Der Mann tat ihm leid. Er winkte auch ihm zu.

      Da rannte der Bursche vorwärts und blieb neben dem rechten Steigbügel des Missouriers stehen.

      »Es tut mir so leid, Marshal! Ich hatte mich so gefreut, als ich hörte, daß Sie in der Stadt seien. Und durch meine Dummheit ist Hacat nun entkommen.«

      »Ach was, Dummheit – das konnte jedem passieren. Für die Zukunft sind Sie jedenfalls gewarnt.«

      »Was soll ich jetzt tun?« stammelte Anderson und rieb sich den Nacken.

      »Sie schreiben einen Bericht und senden ihn morgen nach Monte Vista zum County Sheriff.«

      »Well, und dann?«

      »Er wird Ihnen schon Nachricht geben.«

      Der Deputy hüstelte vor Verlegenheit. »Marshal, ich habe den Job erst ein paar Monate und habe kaum eine Ahnung. Muß ich jetzt nicht der Hacat-Bande folgen?«

      Wyatt lachte verhalten. »Nein. Bleiben Sie nur hier und passen Sie in Ihrer Stadt auf. Wenn Sie Mut haben, dann bitten Sie den County Sheriff um den Job, der durch den Tod von Mister Hates frei geworden ist. Vorausgesetzt, daß die Leute Sie hier haben wollen.« Dann reichte er Marty die Hand.

      Der Bursche ergriff sie freudig.

      »Good luck!«

      »Thanks, Marshal, und farewell!«

      Der Missourier hob die Zügel und trabte langsam aus der nächtlichen

      Mainstreet.

      *

      Seit dem frühen Morgen schaukelte der schwere Planwagen talabwärts durch die Savanne.

      Auf dem Kutschbock saßen zwei Männer. Der eine hatte einen grauen Bart, helle Falkenaugen, die von struppigen Brauen überschattet wurden, und ein verwittertes, von unzähligen Falten zersägtes Pergamentgesicht. Er trug die Kleidung der alte Trapper und Squatter mit ausgefransten Ärmeln und hohen Stulpenstiefeln. Seine erdbraunen, knochigen Fäuste hatten die Zügelleinen umspannt.

      Der Mann neben ihm war jung, neunzehn oder zwanzig Jahre vielleicht. Er hatte flachsblondes, strähniges Haar, helle wasserblaue Augen wie der Alte und ein frisches Gesicht. Er trug ebenfalls die Kleidung der alten Squatter, überdies zu dem blauen Kattunhemd ein flammendrotes Halstuch. Er hatte die Stiefel gegen das schräge Fußbrett gestemmt und seine kräftigen Hände auf den Oberschenkeln liegen.

      Die beiden kraftvollen Füchse schleppten den schweren Wagen Meile um Meile vorwärts.

      Von den Bergen her wehte ein sanfter Wind, der den Duft des Herbstes und der Wälder mit sich brachte.

      Der schwere Wagen grub eine tiefe Spur ins Gras. Die Räder quietschten, und das Lederzeug der Pferde knarrte.

      »Ist es noch weit?« fragte der Junge den Alten.

      Der kniff das linke Auge ein und blinzelte nach Südosten hinüber, wo sich eine lange Hügelkette am Horizont entlangzog.

      »Ich weiß es nicht, Mat. Einige Meilen werden es schon noch sein. Jedenfalls nach dem, was der Fallensteller uns erzählte.«

      Der Bursche nagte an seiner Unterlippe. »Vielleicht kannte der sonderbare Kauz sich selbst nicht hier in der Gegend aus und wollte sich vor uns nur interessant machen.«

      Der Squatter nahm eine alte, zernagte Maiskolbenpfeife mit der Rechten aus der Tasche, brachte mit der Linken eine Prise gekrümelten Durrham-Tabak hervor, stopfte den halbverkohlten Kolben und setzte das Kraut in Brand.

      Mat verzog das Gesicht und wich der beizenden Tabakwolke aus.

      Die beiden Lawtons waren nun schon drei Wochen unterwegs. Sie kamen vom Washkie Basin, oben in Wyoming und wollten nach Santa Fé. Dort war der Bruder des Alten gestorben und hatte seinen Verwandten in Wyoming einen Mietstall in der Mainstreet von Sante Fé vermacht. Seit die beiden die Nachricht erhalten hatten, waren kaum vier Wochen vergangen. Henry Lawton hatte sofort seine kleine, schlechtgehende Schmiede in der Sandhügelstadt Stocktown verkauft und sich mit seinem einzigen Sohn auf die Reise nach Santa Fé gemacht. Seine Frau war schon damals kurz nach der Geburt des Jungen gestorben.

      Nach

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