Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Читать онлайн книгу Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William страница 36

Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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gekräuselten Rauchfaden hoch.

      »Wyatt Earp? Der Marshal von Dodge?«

      Wyatt nickte.

      Da brach Short in ein helles Lachen aus und nahm die dargebotene Hand, um sie kräftig zu schütteln. »Wyatt Earp! Teufel auch! Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie mich das freut! Damned, ich habe schon so viel von Ihnen gehört und wollte Sie längst einmal kennenlernen!« Plötzlich hielt er inne und blickte sich um. »Hell and devils, wenn die Halunken da drinnen spitzkriegen, wem ich da geholfen haben, machen Sie Sülze aus mir.«

      »Tut mir leid, Luke.«

      Wyatt kannte den Namen des Texaners schon eine geraume Zeit. Er hatte manches von ihm gehört. Luke Short war ein wilder, verwegener, ungebärdiger junger Mensch, der, ähnlich wie Doc Holliday, meist an den Spieltischen in den größeren Westernstädten zu finden, der aber auch im derben Lederzeug bei den Diggers in den Goldfundorten zu finden war. Der als Revolverschütze, Wildpferdjäger und Trailboß einen großen Namen hatte.

      Allerdings, und darin glich der wilde Texaner den meisten Männern seiner Zeit, die sich einen Namen gemacht hatten; man wußte nie so recht, wo er eigentlich stand, der ungebärdige Short. In Fermont, oben in Wyoming, hatte er durch einen geradezu sagenhaften Streich das Fort Dylamot vor der Vernichtung durch die Indianer bewahrt. In Sioux Falls brachte er eine Siedlerschar mit einer heldenhaften Attacke aus dem Feuer. Luke Short war ein unversöhnlicher Indianerfreund, hieß es. In Lonegan hatten die drei Wells Brothers die Bank überfallen, und im ganzen Westen sprach man damals von Luke Short, der plötzlich dazwischen gekommen war und in einem wilden Gunfight unter ihnen aufgeräumt hatte. Bestimmt nie würden die Menschen im Westen die Brandnacht von Santa Fé vergessen, in der Luke Short eine bedeutende Rolle gespielt hatte.

      Well, es gab eine Menge Dinge, die mit dem Namen dieses sonderbaren Mannes in Verbindung gebracht wurden. Und leider waren es nicht nur gute und schöne Dinge. Wyatt Earp wußte damals nicht, ob es wahr war, was man erzählte. Jedenfalls war es ganz dazu angetan, den Mann interessant zu machen.

      Und zweifellos war dieser Luke Short einer der ganz wenigen Männer, die in ihrer äußeren Erscheinung ganz und gar dem Bild entsprachen, das sich die Menschen in den großen Städten des Ostens von einem Westernhelden machten. Der Texaner war ein wirklicher Beau, ein gutaussehender Mann, nach dem sich die Mädchen auf der Straße umsahen und dem die Männer neidische Blicke nachwarfen.

      Aber wer war er wirklich, dieser Luke Short?

      Obwohl der Missourier Wyatt Earp fast sieben Jahre Zeit haben sollte, diese Frage zu erörtern, würde er sie nicht lösen. Luke Short blieb ein Geheimnis, ein Rätsel; ähnlich wie der große Gambler und Gunman John Holliday immer ein Rätsel bleiben würde. Bei Doc Holliday überwog jedoch eindeutig das Kalte, Düstere. Er war ein mit vielen Gaben und Talenten ausgestatteter, gebildeter Mensch, der durch den Westen zog, weil er den Tod suchte, den eigenen Tod. Sein Leben war von tiefer Tragik überschattet. Ganz anders Luke Short: Er war der strahlende Held, der ungekümmerte Trailreiter, der ewig lachende Spieler, der bekannt dafür war, daß er keine Schießerei und vor allem keine Keilerei mied. Was Doc Holliday und Luke Short miteinander gemeinsam hatten: Die Rastlosigkeit. Was sie sehr voneinander unterschied: Holliday floh das Abenteuer – das ihn unbereiflicherweise immer wieder einholte. Luke Short schien es direkt zu lieben.

      Der Texaner lachte jetzt, wobei er die zusammengebissenen weißen Zähne blitzen ließ. »Well, seit gestern ist da drin nichts mehr zu verdienen. – Haben Sie schon mal den Namen Hacat gehört? Larry Hacat?«

      Der Marshal sagte: »Nein, nie.«

      Der Texaner stieß die noch glimmende Virginia mit seiner blanken Schuhspitze vom Vorbau, zog eine neue aus der Reverstasche und zündete sie an.

      »Hacat ist ein großer Feuerkopf. Gibt sich so, als ob ihm mindestens das halbe County gehört. Gestern vormittag kam er mit seinen Halunken in die Stadt. Seitdem verlieren die anderen Leute hier in der Kneipe nur noch.«

      Wyatt warf einen kurzen Blick auf die Tür der Schenke. »Waren es die Burschen, mit denen ich den Gang an der Theke hatte?«

      »Yeah – vier von ihnen. Der Gorilla mit der zerschlagenen Visage ist Jim Tucker. Die schwarzäugigen Twins sind die Mulatten Jeff und Eddy Carpetta. Der Kleine, den Sie so sauber haben abfahren lassen, heißt Scarpy, Fred Scarpy glaube ich.«

      »Sie kennen die Leute aber schon ziemlich genau.«

      »Yeah, ist eine Eigenheit von mir. – Außerdem sind es längst noch nicht alle. Hacat hat sich da einen ziemlich großen Verein mitgebracht. Die Halunken schwirren in der Stadt herum. Well,« – er reichte dem Missourier die Hand – »hat mich wirklich gefreut, Marshal. Und wenn ich mal irgendwo in der Tinte sitze, schreie ich nach Wyatt Earp.«

      Der Missourier nahm die große braune Hand des Texaners und drückte sie kräftig. »All right, Luke.«

      Er blickte ihm nach, bis die Pendeltür des Saloons hinter seinen breiten Schultern zuschlugen. Dann zog er sich wieder in seinen Sattel und ritt weiter.

      Dreißig Schritte mochte er von der Schenke entfernt sein, als ein Gewehrschuß über die Mainstreet heulte. Haarscharf pfiff die Kugel an Wyatts linker Schulter vorbei. Der Reiter war sofort aus dem Sattel und flog in einem Riesensatz auf eine Vorbauecke zu.

      Dann klatschten die Schüsse nur so

      zu ihm herüber. Mit einem unangenehmen Geräusch fraßen sich die Kugeln in das Holz der Vorbaupfosten und der schweren Bohlen, die den Stepwalk bildeten.

      Drüben, hinter der Planke einer Pferdetränke, lagen die Schützen. Wyatt schätzte, daß es wenigstens drei Mann waren.

      Die Tränke befand sich genau vor dem Haus, in dem der Gorilla – wie Short ihn genannt hatte – verschwunden war. Da hatte der Hacat-Mann also noch einige seiner Kumpane gegen den Fremden mobil gemacht.

      Wyatt warf sich zur Seite und feuerte blitzschnell zwei Schüsse mit den Buntline-Revolver ab, die drüben an der oberen Kante der Planke ein daumendickes Stück aus dem Holz rissen.

      Dann zersprang im Saloon eine Scheibe. Es war an der Türseite, an der Luke Short gesessen hatte.

      Eine Kugel fegte zur Tränke hinüber, traf dicht neben Tuckers Gesicht eine Eisenkrampe und heulte jaulend als Querschläger über die Straße.

      »Damned, der Gamb!« stieß Tucker heiser hervor.

      »Alles klar, Wyatt?« kam die Stimme des Texaners aus dem Saloon.

      »Sure!«

      Im Saloon krachten zwei Schüsse. War der Texaner etwa von hinten niedergeschossen worden?

      Wyatt federte hoch und sprang über den Fahrdamm, nach drei Sätzen ließ er sich fallen und schoß zur Tränke hinüber.

      Die Banditen antworteten mit einer wütenden Salve.

      Dicht hinter den Fersen des wieder hochspringenden Missouriers ließen die Kugeln den Dreck aufspritzen.

      Wyatt hatte den Vorbau des Saloons erreicht. Da streifte eine Kugel sengend seinen rechten Arm. Er wirbelte herum, ging in die Hocke und feuerte aus beiden Revolvern. Dann stürmte er auf den Saloon zu und warf sich gleich unter den Schwingarmen der Tür hindurch in den Raum.

      Seine beiden Revolver spien Feuer.

      Mitten

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