Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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an der Hauswand und befahl dem Banditen: »Hören Sie gut zu, Freund, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, tun Sie jetzt genau, was ich Ihnen sage – rufen Sie seinen Namen und fordern Sie ihn auf, auf die Straße zu kommen.«

      Piggers schluckte, dann brüllte er durch die halboffene Tür auf die Mainstreet hinaus: »Keaton! Komm auf die Straße!«

      Draußen blieb alles still. »Sagen Sie ihm, daß Sie ihn entdeckt hätten.«

      »Komm raus, Keaton! Ich weiß, wo du steckst!«

      Der Mörder fiel auf den Trick herein. Er war so erregt, daß er den Revolver hervorstieß und zwei Schüsse über die Straße hinüberschickte.

      Viel zu kurz schlugen die Kugeln auf der letzten Stufe der Vorbautreppe des Arzthauses ein.

      Das war der Moment für den Meisterschützen Holliday. Er hob einen seiner vernickelten Revolver und schickte einen fauchenden Schuß, der einen kunstgerechten leichten Bogen beschrieb zum Obergeschoß des Blacksmith-Hauses hinüber.

      Die Kugel schlug klatschend auf eine Eisenkrampe in der Fensterbrüstung und fuhr quarrend als Querschläger in den Raum.

      Keaton prallte zurück.

      Dann duckte er sich nieder, kroch unter dem Fenster her und richtete sich auf der anderen Seite der Nische wieder auf. Von dort war der Schuß also gekommen.

      Der Bandit hob den Revolver an, und kaum hatte er die Hand über der Fensterbrüstung, als der Missourier drüben mit einem weiten Satz aus der Häuserspalte nach vorn sprang und einen brüllenden Schuß aus dem Bunt-line-Revolver abgab.

      Keaton stieß einen Schmerzensschrei aus; sein Revolver polterte über die Fensterbrüstung hinüber auf das Vorbaudach, von wo er auf die Straße rutschte.

      Der Mörder hatte keine Waffe mehr. Mit hämmernden Pulsen lehnte er dicht an die Fensterbank gepreßt und lauschte auf die Straße hinunter. »Ich bin gefangen!« stieß er heiser hervor. »Sie haben mich gestellt, die Wölfe.«

      Dann hastete er los. Die Treppe hinunter in den Hauseingang.

      »Blacksmith!«

      Der Schmied hielt den Atem an. Seine Tochter stand zitternd neben ihm.

      »Komm raus! Und bring deine Tochter mit! Ich zähle bis drei!«

      »Wir müssen hinausgehen«, sagte der Schmied heiser, »ich habe keine Waffe hier.«

      »Wird’s bald!« geiferte die Stimme des Verbrechers durchs Haus.

      »Come on!« sagte der grauköpfige Schmied und nahm seine Tochter beider Hand.

      »Was hat der Mann vor?« wollte das Mädchen bebend wissen.

      Der Schmied räusperte sich. »Er braucht einen lebenden Schild, hinter dem er sich verbergen kann.«

      In diesem Augenblick schlug irgendwo eine Uhr; mißtönend hallten elf blecherne Schläge durch das Haus.

      Mit ihnen war die letzte Minute des Rory Josuah Keaton angebrochen.

      Es ging plötzlich alles rasend schnell.

      Von Osten her rollte die staubgepuderte Overland ratternd in die Main-street.

      Rory Keaton sprang auf die Tür der Wohnstube zu.

      Im gleichen Moment flog hinten die Hoftür auf.

      »Keaton!«

      Der Verbrecher schrak zusammen und wirbelte herum. Sechs Yards vor sich im Türrahmen erkannte er die riesige Gestalt Wyatt Earps.

      Der Mörder stieß einen dumpfen Laut aus, warf sich wieder herum, stürzte auf die Haustür zu und stolperte auf den Vorbau.

      Da peitschte ihm aus nur vier Yards Entfernung ein Feuerstoß entgegen.

      Rob Piggers war über die Straße gelaufen und hatte Keatons Revolver aufgehoben. Er hatte nur einen einzigen Schuß abgeben können. Dann fegte ihm eine Kugel Hollidays die Waffe aus der Hand.

      Der Missourier stand in der offenen Tür und blickte auf den plötzlich seltsam gebeugten Rücken des Mörders.

      Rob Piggers hatte seinen Boß genau getroffen.

      Keaton stierte ihn fassungslos an. Dann torkelte er zwei Schritte nach vorn, durchbrach mit seinem Gewicht das Vorbaugeländer und stürzte neben der Treppe kopfüber auf die Straße.

      Noch einmal richtete sich der

      Verbrecher auf. Mit verzerrtem Gesicht starrte er auf den schräg gegenüberliegenden Vorbau, wo das

      herrenlose Stiefelpaar stand.

      Ein heiseres Lachen entrang sich

      seiner Kehle. Dann fiel der Mörder

      zurück und blieb langausgestreckt

      im Staub der Straße liegen.

Luke Short

      Scharf zeichneten sich die harten Konturen der Felsbastionen vor dem stahlblauen Himmel Colorados ab.

      Die Waldhänge, die talabwärts zu den Garita Hills führten, hatte der Herbst in wilder Freude bunt gefärbt.

      Über die ausgefahrene Zwillingsspur, die die schweren Eisenreifen unzähliger Planwagen in das struppige Berggras gefressen hatten, trabte ein Reiter.

      Es war ein hochgewachsener Mann mit wetterbraunem, gutgeschnittenem Gesicht. Unter der tief in die Stirn gezogenen Krempe des schwarzen Hutes blickte ein dunkelblaues, seltsam eindringlich wirkendes Augenpaar hervor. Es war ein hartes, kantiges, ernstes Männergesicht.

      Der Reiter trug eine schwarze Lederjacke, ein rotes Hemd und lederne Hosen, die über die hochhackigen, mit texanischen Steppereien besetzten Stiefel liefen. Um seine Hüften saß ein patronengespickter Waffengurt aus schwarzem Büffelleder, der an beiden Seiten tief über den Oberschenkeln einen großen Revolver hielt.

      Leichtfüßig trabte der prächtig gewachsene Schwarzfalbe durch die Talsenke auf die Stadt zu.

      Hundert Yards vor dem ersten Haus stand links am Weg ein hoher Pfahl, an dem ein Schuld befestigt war, das die Aufschrift DEL NORTE trug.

      Der Reiter nahm die Zügel auf und ritt weiter.

      Bald säumten rechts und links zweigeschossige Holzhäuser die Straße. Unter den Vorbauten saßen die Männer auf Schaukelstühlen und blickten dem Reiter nach.

      Es war eine merkwürdige Stadt, dieses Del Norte. Obgleich sie sich äußerlich von den zahllosen Kistenholzstädten des Westens in nichts unterschied.

      In Del Norte gab es mehr Leute mit Geld als sonst irgendwo im Umkreis von hundertfünfzig Meilen. Pelztierjäger, die es zu etwas gebracht hatten, waren hier ansässig geworden. Und als vor zehn Jahren an den Füßen des La Garita Hills Gold gefunden worden war, hatte es eine Reihe wohlhabender Leute in der Stadt zurückgelassen. Zu all dem endete hier der nördliche Santa Fé Trail; das bedeutete,

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