Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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zusammen.

      Der Fremde wirbelte herum, in seiner Linken blinkte ein großer sechskantiger Revolver. Wenige Yards vor ihm stand der Sattelnäsige, der seine blutende Rechte an die Brust preßte.

      Vor ihm am Boden lag ein Colt vom Kaliber Western 44.

      Wer hatte geschossen?

      Der Falbreiter blickte zur Türecke hinüber, wo die kleine graue Pulverwolke noch in der Luft schwebte.

      Hochaufgerichtet stand der Schütze da. Er war etwa von der gleichen Größe wie der Falbreiter, hatte unter breiten schwarzen Brauen schimmernd-grüne Augen und ein olivfarbenes, gutgeschnittenes, verwegenes Gesicht. Unter dem weißen Stetson blickte volles dunkles Haar hervor. Sein Anzug war dunkelgrau und nach der neuesten Mode geschneidert. Das weiße Rüschenhemd wurde oben von einer smaragdfarbenen Seidenschleife gehalten. Die enge Hose lief über elegante, sehr blanke Stiefeletten aus. Um die Hüften – und auch um die Schöße seines Jacketts – trug er einen dicht mit Patronen besetzten Kreuzgurt für zwei Colts. Einen davon hielt er jetzt in der rechten Hand. Aus dem Lauf kräuselte sich ein Rauchfaden.

      Um die Lippen des Schützen stand ein Lächeln.

      Der Falbreiter warf einen schnellen Blick über die anderen Männer und ließ seinen Colt dann ins Halfter zurückgleiten.

      »Thanks«, sagte er nur.

      Der Grünäugige tippte mit dem Revolverlauf an den Hutrand, schob die Waffe mit dem Knaufende nach vorn ins Futteral, ließ sich am Spieltisch nieder, nahm die Karten auf und blickte seine Mitspieler auffordernd an. »Es geht weiter!«

      Der Falbreiter wandte sich ab und ging auf den Sheriff zu.

      Der Hüter des Gesetzes schien durch den Schuß aufgewacht zu sein. Er nahm den Kopf hoch und rieb sich verstört durch die wäßrigen Augen.

      Da war der Fremde neben ihm. »Sheriff, ich muß mit Ihnen sprechen.«

      »Sprechen?« kam es benommen von den Lippen des Gesetzesmannes.

      »Kommen Sie, wir gehen in Ihr Büro!« sagte der Fremde.

      Jubal Hates rieb sich wieder durch die Augen, schob sich den Melbahut aus der Stirn und nickte. »Yeah, gehen wir!«

      Da brüllte der Sattelnäsige krächzend: »He, Polizeiknochen, willst du nicht gefälligst fragen, was hier los war?«

      Hates, der sich schon von der Theke abgewandt hatte, blieb stehen und wandte sich um. »Yeah«, sagte er mit schwerer Zunge, »was war los?«

      »Hier ist geschossen worden, alter Säufer. Wenn du es nicht gehört hast, mußt du es doch wenigstens mit deiner Schnapsnase riechen!« brüllte der Sattelnäsige, dann hob er seine Rechte, die am Handrücken blutete. »Ich bin verletzt worden!«

      Hates nickte mit schaukelndem Kopf. »Es ist also geschossen worden!«

      Die Männer an der Theke lachten dröhnend.

      Hates machte einen nicht ganz sicheren Schritt vorwärts auf sie zu. »Wer hat geschossen?« keifte er plötzlich im höchsten Diskant.

      Wieder schlug ihm eine bellende Lachsalve entgegen.

      Da nahm ihn der Fremde am Arm und zerrte ihn hinaus.

      Niemand hinderte die beiden am Verlassen der Schenke.

      Draußen auf dem Vorbau versuchte sich der Sheriff aus dem eisernen Griff des Fremden zu befreien. »He, lassen Sie mich los! Sie zerquetschen mir ja den Arm! Was wollen Sie überhaupt von mir?«

      »Ich suche einen Mann.«

      Hates, der etwas zu sich gekommen war, nickte und knurrte ärgerlich: »Natürlich, Sie suchen einen Mann. Dachte ich mir’s doch gleich.« Er schaukelte ein paar Schritte vorwärts und lehnte sich nach Luft schnappend an einem Vorbaupfeiler.

      »Kommen Sie gefälligst mit ins Office!«

      Der Fremde zerrte den angetrunkenen Hüter des Gesetzes über die Main-street ins Office.

      Nein, Jubal Hates hatte den Mann nicht gesehen, den der Fremde suchte; er hatte nie etwas von einem Ted Drycoll gehört.

      Der Falbreiter verließ das Office und ging zu seinem Pferd hinüber. In diesem Augenblick hörte er im Saloon ein Poltern und Schreien.

      Gleich daraus platzten die Schwingarme der Pendeltür auf, und der Sattelnäsige flog wie ein Geschoß weit auf den Vorbau hinaus.

      Gleich darauf stand der Mann mit den grünen Augen im Türrahmen, nahm eine lange dünne schwarze Strohhalmzigarre aus der Reverstasche, riß ein Zündholz am Türrahmen an und sah auf den sich keuchend erhebenden Rowdy.

      »Hör zu, Junge. Ich bin ein gemütlicher Bursche, und ich raufe mich auch ganz gern. Aber heute habe ich meinen besten Anzug an, da paßt es mir schlecht.«

      Der Sattelnäsige erhob sich und kroch mehr als er ging mit der blutenden, gegen die Brust gepreßten Hand auf das Haus des Doktors zu.

      Der Falbreiter blickte den Mann auf dem Vorbau an; seine Augen blieben an den beiden roten Knäufen der nach vorn stehenden Revolver hängen.

      »Vielen Dank übrigens, Mister. Das war ein guter Schuß.«

      »Yeah!« Der Grünäugige bleckte sein prächtiges Gebiß und hakte die Daumen hinter den Waffengurt. »Das glaube ich auch.«

      Langsam zog sich der Falbreiter in den Sattel. Wieder musterte er den trotz seiner eleganten Kleidung so seltsam wild mit seinem übergeschnallten Kreuzgurt wirkenden Spieler.

      »Vielleicht kann ich mich mal dafür revanchieren.«

      »Kann schon sein.«

      Der Fremde nahm das Pferd herum. Dann hielt er neben der Vorbautreppe noch einmal an. »Wenn Sie nichts dagegen haben, wüßte ich gern noch Ihren Namen.«

      Der Mann lachte. Er sah jetzt aus wie ein großer, wilder, ungebärdiger Junge, obgleich er sicher die Dreißig erreicht haben mußte.

      »Well, manchmal habe ich etwas dagegen. Aber im Augenblick ist mein Konto glatt. Ich heiße Short.«

      »Short…?« wiederholte der Fremde schnell, dann rutschte er aus dem Sattel, ließ die Zügelleinen los und kam die Vorbautreppe hinauf.

      Der andere stand jetzt mit verwunderten Augen vor ihm und schob seinen neuen weißen Stetson aus der Stirn. »Kennen Sie mich etwa?«

      »Yeah.«

      Short winkte ab. »He, lieber nicht, Mister. Have a good time!« Er hob die Hand zum Gruß und wollte sich abwenden.

      »Warten Sie noch, Luke!«

      Short war stehengeblieben, wandte sich langsam um und schickte dem Falbreiter einen unergründlichen Blick zu. Dann sprang plötzlich ein Lachen in seine Augen, das sie grün aufflimmern ließ.

      Der Falbreiter hielt ihm die Hand entgegen. »Ich bin Wyatt Earp.«

      Sofort

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