Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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in den großen Korrals vor Del Norte zum Verkauf gelangten. Dieser Umstand brachte immer wieder Cowboys in die Stadt, belebte die Saloons und brachte auch sonst in jeder Weise den Handel in Del Norte in Schwung.

      Es hätte also eine glückliche Stadt sein können, dieses Del Norte, wenn es nicht etwas angezogen hätte, was all jene Städte im Westen anzogen, in denen Geld zu finden war: Spieler, Hasardeure, Glücksritter, lichtscheues Gesindel, Banditen und Verbrecher aus allen Gegenden hatten sich hier eingefunden. Sie waren es, die der Stadt das seltsame Gepräge gaben.

      Trotz einiger Schießereien und Krawalle war es Sheriff Hates bisher gelungen, die Ordnung in der Stadt zu erhalten; jedenfalls war es bis gestern so gewesen, bis zu dem Augenblick, an dem Jerry Hacat mit seiner Crew in die Stadt gekommen war.

      Lärmend hatten die ungebärdigen Männer vom Devils Saloon Besitz ergriffen, hatten die Theke belagert und sich grölend an den Spieltischen breitgemacht. Joe Bonny, der Besitzer des Saloons, hatte sofort gespürt, mit was für Gästen er es hier zu tun hatte. Sorgenvoll hatte er beobachtet, daß die Leute des rothaarigen Dandys ziemlich glatte Finger und eine verdammt merkwürdige Auffassung von den Spielregeln hatten. Aber bis jetzt war alles verhältnismäßig gutgegangen. Das konnte sich jedoch jeden Augenblick ändern. Die Explosion lag irgendwie in der Luft.

      So sah es aus, als der Falbreiter durch die Mainstreet von Del Norte ritt. Vor dem Sheriff-Office hielt er an, stieg ab, schlang die Zügelleine um den Querholm und ging auf den Vorbau zu.

      Das Büro des Sheriffs war verschlossen.

      Ein kahlköpfiger alter Mann blickte im Nachbarhaus aus dem Fenster. »Suchen Sie den Sheriff?«

      Der Fremde nickte.

      Da wies der Alte mit dem Kinn über die Straße. »Wahrscheinlich ist er drüben bei Bonny.«

      Der Fremde tippe an den Hutrand, wandte sich um und überquerte die Straße.

      Der Lärm, der aus der Schenke drang, war weithin zu hören. Rauhe Männerstimmen grölten, dazwischen girrendes Frauenlachen, Stiefelgescharre und Husten; alles wurde wenig harmonisch von dem stampfenden Gehämmer eines alten Orchestrions untermalt.

      Als der Falbreiter die Tür aufstieß, schlug ihm eine Wolke von Tabakrauch entgegen, die ihm fast den Atem benahm. Nur undeutlich konnte er im Hintergrund die menschenumstandene lange Theke erkennen. Die Tische waren alle vollbesetzt. Rechts oder neben der Theke tanzten auf einem schmutzigen Podium vor einer miserabel gemalten Kulisse von New York drei aufdringlich geschminkte Mädchen, die alle längst über die Blüte ihrer Zeit hinweg waren. Rechts neben dem Podium lungerte ein graubärtiger Mann mit roter Schnapsnase und sah ihnen zu. Er war ihr einziger Zuschauer.

      Der Fremde warf einen prüfenden Blick über die Tische. Dann ging er auf die Theke zu.

      Niemand kümmerte sich um ihn. Noch nicht.

      Der Falbreiter reckte seine Hünengestalt und schob sich zwischen zwei Männer an die Theke heran.

      Es dauerte eine Weile, bis der Salooner einen Blick frei hatte.

      Der Fremde fragte: »Ist der Sheriff hier?«

      Joe Bonny nickte und deutete mit dem Daumen auf einen Mann, der mit hängendem Kopf am Stirnende der Theke lehnte.

      Der Sheriff war eingeschlafen. Sein Kopf, der unter einem gewaltigen Melbahut verborgen war, pendelte hin und her.

      Der Fremde bedankte sich und verließ seinen Platz. Er mußte an einem herkulisch gebauten Mann vorbei, der ihn lauernd beobachtet hatte und ihm jetzt ein Bein stellte.

      Der Falbreiter stieg über das tückische Hindernis hinweg.

      Da packte ihn der andere am Arm und zerrte ihn zurück.

      Der Fremde blickte in ein derbknochiges, verschlagenes Banditengesicht mit gelblichen Augen, eingeschlagener Nase und weitvorgeschobenem, brutal wirkendem Kinn.

      »He, Stranger«, krächzte der Mann heiser, »hast du eigentlich was gegen mich?«

      Der Fremde machte sich los. »Nein«, sagte er nur, um den drohenden Streit zu vermeiden.

      »Doch«, nörgelte der andere, »du hast was gegen mich! Weshalb hebst du sonst deine Flossen so hoch?«

      Es war klar, der Mann suchte Krawall.

      Aber der Fremde wandte sich ab.

      Da packte ihn der Sattelnasige erneut und riß ihn mit der Linken herum; gleichzeitig holte er mit der Rechten zu einem Schwinger aus, den zwei neben ihm stehende kohlenäugige Burschen bereits mit einem johlenden Beifallssturm vorhonorierten.

      Doch der Beifall kam zu früh.

      Der Fremde war herumgefahren und hatte unter der rechten Schlaghand des Sattelnasigen einen steigangewinkelten linken Haken hochgerissen, der krachend am Kinnwinkel des Gegners detonierte. Es war ein so harter und präziger Hieb gewesen, daß er den Mann sofort von den Beinen riß. Er knickte nach hinten ein und sackte langsam an der Theke nieder.

      Der Beifallsschrei war den beiden Dunkelhäutigen, die einander aufs Haar glichen, im Hals steckengeblieben.

      Als der Fremde sich umwenden wollten, um seinen Weg zum Sheriff fortzusetzen, rannte ihn ein kleiner blaßgesichtiger Bursche an.

      Der Falbreiter parierte den Stoß, federte zur Seite und ließ einen pfeifenden Handkantenschlag dicht neben dem rechten Ohr am Hals vorbei auf die Schulter des Gegners sausen.

      Wie von einem Beilhieb gefällt, brach der Getroffene in die Knie.

      Als der Fremde seinen so hindernisreichen Weg an der Theke entlang weiter fortsetzen wollte, sprangen ihm die Zwillinge nach. Der eine hechtete ihm in den Rücken, der andere warf sich ihm von der Seite entgegen. Die Twins schienen diesen Angriff nicht zum erstenmal ausprobiert zu haben. Er hatte etwas verteufelt Perfektes an sich. Während der eine den Mann von hinten ansprang und der zweite ihn aus der Flanke heraus zu rammen versuchte, mußte der Gegner nach den Gesetzen der Hebelkraft an und für sich ausmanövriert sein.

      Wenn es ein anderer Mann gewesen wäre, hätte er jetzt sicher am Boden gelegen, um aller Wahrscheinlichkeit nach mit den Stiefeln seiner wenig rücksichtsvollen Gegner Bekanntschaft zu machen. Aber die vier Rowdies hatten das Pech, an einen Mann geraten zu sein, der eine lebende Kampfmaschine war. Hatte er bis jetzt seine Aktionen mit scheinbarer Mühelosigkeit ausgetragen, so begann er jetzt zu fighten. Er hatte mit dem Angriff gerechnet, machte einen Sprung vorwärts, riß einen zischenden Backhander herum, traf den Mulatten, der ihn von der Seite stoppen wollte, und ließ den zweiten mit einer geschickten Körpertäuschung sein Sprungziel verfehlen.

      Der eine Zwilling drehte sich um seine eigene Achse, und torkelte dann völlig groggy zurück; sein Bruder kam gerade noch einmal hoch, um einen schnellen Handkantenschlag einzufangen.

      Der Fremde sah sich um.

      Es war still geworden im Devils Saloon.

      Keuchend erhob sich in diesem Moment der Sattelnäsige.

      Der Fremde sah ihn nur kalt an, dann wandte er sich um, ging an den Männern vorbei, die an der Theke standen und ihm jetzt bereitwillig Platz machten.

      In diesem Augenblick peitschte ein Schuß durch den

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