Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 6

Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden

Скачать книгу

zerknüllte und nach ihm werfen wollte.

      Im letzten Augenblick konnte Fee ihren Jüngsten daran hindern.

      »Halt«, sprach sie ein Machtwort, als es an der Tür klingelte.

      Sofort war Anneka auf den Beinen.

      »Das sind bestimmt Tatjana und Danny«, rief sie freudig und lief aus dem Zimmer.

      »Super. Dann bekommen wir die Geschichte vom sterbenden Schwan ja gleich aus erster Hand geliefert«, feixte Felix belustigt, als das große Hallo Annekas Vermutung bestätigte und gleich darauf Danny und Tatjana hereinkamen, um die muntere Gesellschaft mit ihrer Anwesenheit zu bereichern.

      *

      »Komm, setzen wir uns hierher!« Eine Weile waren Janni und sein Vater in der großen Tennishalle herumgeschlendert, waren mal hier am Spielfeldrand stehen geblieben und hatten mal dort zugesehen, bis sich Janni schließlich dazu entschlossen hatten, auf einer kleinen Tribüne Platz zu nehmen. Von dort hatte man einen guten Überblick über die angrenzenden Spielfelder. Daniel war damit einverstanden und machte es sich auf dem harten Sitz so gemütlich wie möglich. Schon bald wurde die Aufmerksamkeit von Vater und Sohn gefangen genommen.

      »Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wann kapierst du eigentlich, wie ein Hechtvolley funktioniert?«, schrie der Trainer Toni Kroith seinen Schützling, einen etwa siebzehnjährigen jungen Mann, wütend an. »Mach das nochmal! Aber sofort!«

      Seufzend bückte sich Leon Matthes nach zwei Bällen und kehrte zur Außenlinie zurück.

      Janni sah ihm mit angehaltenem Atem zu.

      »Glaubst du, er schafft es diesmal?«, flüsterte er seinem Vater zu.

      Daniel schüttelte den Kopf.

      »Das wäre ein Wunder. Der arme Kerl ist doch völlig verunsichert.«

      Wie gebannt starrte er auf den jungen Mann, der sich konzentrierte, ehe er die gelbe Filzkugel in die Luft warf. Der Aufschlag gelang, und der Ball wechselte ein paar Mal die Seiten. »Mal abgesehen davon, dass er aussiehst, als hätte er Schmerzen.«

      Der Trainer gab ein Zeichen, dass er nun den Hechtvolley erwartete. Leon lief los und streckte im Sprung den Schläger aus. Doch auch diesmal traf er nicht richtig, und wieder landete der Ball im Netz.

      »Es tut mir leid. Ich hab solche …«, wollte Leon zu einer Entschuldigung ansetzen, als Toni Kroith wütend dazwischenfuhr.

      »Komm schon, keine faulen Ausreden. Du hast wieder alles andere im Kopf. Nur nicht dein Training«, sagte er seinem Schützling auf den Kopf zu.

      »Das ist nicht wahr! Ich geb mein Bestes!«, versicherte Leon. Vergeblich.

      Toni schnaubte laut und verächtlich.

      »Dass ich nicht lache! Wenn das hier dein Bestes ist, möchte ich wissen, was du überhaupt in der neuen Mannschaft verloren hast. Die Zusage vom Club heißt noch lange nicht, dass du auch wirklich spielen wirst. Diese Entscheidung treffe ich.«

      Einen Moment lang stand Leon mit gesenktem Kopf auf dem Platz und haderte sichtlich mit sich.

      »Ich kann heute nicht«, sagte er dann so leise, dass Daniel und Janni ihn fast nicht verstanden.

      Doch sein Trainer hatte gut genug gehört. Schlagartig verzerrte sich sein Gesicht und lief krebsrot an.

      »Was willst du dann noch hier? Verschwinde! Du stiehlst mir nur meine kostbare Zeit!« Mit diesen harschen Worten wandte er sich ab und wollte vom Platz gehen, als Leon ihm kläglich nachrief:

      »Also gut, dann versuch ich es nocheinmal. Ich weiß, dass ich es kann«, flehte er Toni Kroith an. »Bitte geben Sie mir noch einen Versuch.«

      Eine gefühlte Ewigkeit lang stand der Trainer schweigend da und musterte seinen Schüler aus kalten Augen.

      Diese Gelegenheit nutzte Daniel und beugte sich hinüber zu seinem Sohn.

      »Bist du dir sicher, dass du Tennis spielen willst?«, raunte er Janni zu. »Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das Spaß macht.«

      »So auf jeden Fall nicht«, räumte Jan bereitwillig ein. »Aber das muss doch auch anders gehen.«

      In diesem Moment kam wieder Leben in Toni Kroith, und er erlöste Leon aus seiner grenzenlosen Verunsicherung. Mit einem überheblichen Grinsen auf den Lippen kehrte er auf den Platz zurück.

      »Na bitte, geht doch. Warum nicht gleich so?«, fragte er hämisch und warf Leon einen Ball zu.

      Der fing ihn geschickt auf und stellte sich an die Linie. Wieder spielten die beiden ein paar Mal hin und her.

      »Und jetzt den Hechtvolley!«, rief Toni Kroith laut über den Platz und schlug den Ball zurück.

      Leon Mattes fixierte die gelbe Filzkugel, die über das Netz flog. Er streckte den Arm mit dem Schläger aus und hechtete in die Richtung des Balles. Doch noch in der Flugphase geschah es. Leon schrie auf und stürzte wie ein nasser Sack zu Boden.

      Ungläubig starrte Toni Kroith zu seinem reglosen Schützling hinüber. Dann lief er los und sprang mit einem gewaltigen Satz übers Netz. Daniel und Janni waren aufgesprungen und starrten hinunter auf den Platz. Ein paar jugendliche Zuschauer hatten sich um Leon geschart.

      Toni drängte sich dazwischen.

      »Was glotzt ihr so?«, herrschte er die Jungen an. »Lauft lieber und holt einen Arzt.«

      Dr. Norden stieß seinen Sohn in die Seite und nickte Janni zu. Der verstand auch ohne Worte, was sein Vater meinte. Er folgte ihm, ohne überflüssige Fragen zu stellen.

      »Ich bin Arzt! Ich sehe nach dem Jungen!«, verkündete Daniel, als er wenige Augenblicke später auf den Platz trat.

      Einen Moment lang musterte Toni Kroith den unbekannten Mann misstrauisch. Als Leon jedoch leise stöhnte, trat er zur Seite und machte Platz, damit sich Dr. Norden um seinen Schützling kümmern konnte.

      *

      Leon öffnete in dem Moment die Augen, als sich Daniel Norden über ihn beugte.

      »Da bist du ja wieder!«, begrüßte der Arzt den jungen Mann freundlich.

      Der lag auf dem Boden und ließ den Blick hin und her wandern.

      »Was ist passiert?«

      »Du bist ohnmächtig geworden. Ich bin Arzt und werde dich jetzt untersuchen«, erklärte Daniel. »Hast du Schmerzen?«

      Einen Moment lang lauschte Leon in sich hinein. Dann schüttelte er den Kopf.

      »Nein.«

      »Mein Sohn und ich haben dir vorhin zugeschaut, und ich hatte den Eindruck, dass dir sehr wohl was weh tut«, machte der Arzt keinen Hehl aus seiner Vermutung. »Ich untersuche jetzt deine Beine, und du sagst mir bitte, wo es weh tut, ja?«

      Leons Miene hatte sich verschlossen und wirkte jetzt düster und unnahbar. Dr. Norden bekam keine Antwort auf seine Frage und begann mit der Untersuchung.

Скачать книгу