Dr. Norden Staffel 7 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Staffel 7 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Staffel

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offensichtlich war Lars mit dieser Antwort zufrieden. Er legte seine Hand auf die seiner Frau und drückte sie, dass ihre Fingerspitzen weiß wurden. Auf Fee wirkte diese Szene bedrohlich. Doch Nele verzog keine Miene.

      »Deshalb sind wir heute auch schon so früh auf«, erklärte Lars. »Nele war schon bei Morgengrauen ausgeschlafen und hatte kein Erbarmen mit mir.«

      Daniel lächelte.

      »Dann kann sie sich ja gleich heute Vormittag mit Fee im Fitness-Studio austoben«, machte er einen Vorschlag in Neles Richtung.

      Wieder war die Ernährungsberaterin nicht in der Lage, für sich selbst zu antworten.

      »Ich weiß nicht«, murmelte sie und wandte sich an ihren Mann. »Was hast du denn heute vor?«

      Lars’ Reaktion überraschte sie.

      »Seit wann nimmst du Rücksicht auf mich?«, fragte er provokant und grinste. »Das sind ja ganz neue Töne. Aber meinetwegen kannst du gern ins Fitness-Studio gehen. Ein bisschen Bewegung hat ja noch niemandem geschadet, was?« Wie zum Beweis zwickte er sie in die Seite.

      Nele stöhnte auf. Gleichzeitig versuchte sie zu lächeln. Eine Grimasse war das Ergebnis ihrer Bemühungen.

      Fee zerriss es fast vor Mitgefühl mit ihrer Freundin, die offenbar höllische Qualen an der Seite dieses Mannes litt.

      »Dann ist es also ausgemacht«, fackelte sie nicht lange, die Verabredung perfekt zu machen. »Wir treffen uns in einer Stunde vor dem Fitness-Center.«

      Nachdem die Verabredung perfekt war, lenkte Daniel das Gespräch auf ihre Kinder, die das Schiff verpasst hatten.

      »Das war mit Sicherheit das letzte Mal, dass die beiden einen Landausflug gemacht haben.« Lars lachte dabei. Doch der Ausdruck in seinen Augen konnte weder Fee noch Daniel täuschen.

      »Sie können doch nichts dafür, dass der Bus eine Panne hatte«, nahm Dr. Norden seinen Zweitältesten in Schutz. Ohne es zu bemerken, hatte er die Stimme erhoben und fühlte Fees Hand, die sich mahnend auf seinen Oberschenkel legte. »Ich finde, sie haben dieses Problem hervorragend gelöst.«

      »So, findest du?« Lars zog eine Augenbraue hoch. »Offenbar sind wir immer seltener einer Meinung. Wie konnte ich mich nur so in dir täuschen?«

      Fee spürte, wie sich Daniels Oberschenkel anspannte.

      »Ach, Dan, wir wollten uns doch noch den Klettergarten ansehen, bevor du zum Arbeiten gehst«, erfand sie schnell eine Ausrede, um eine Eskalation der Situation zu vermeiden. Unschuldig lächelnd wandte sie sich an das Ehepaar Forberg. »Ich will das schon so lange ausprobieren. Aber zu Hause fehlt irgendwie immer die Zeit dazu.«

      »Das ist hier kein Problem. Ist ja alles bis spät in die Nacht beleuchtet.« Nele schickte ihrer Freundin einen dankbaren Blick. »Da kann man auch nach Feierabend noch etwas unternehmen.«

      Obwohl weder Daniel noch Fee den Teller leer gegessen hatten, erhoben sie sich wie auf Kommando vom Tisch.

      »Wir sehen uns später!« Felicitas winkte und zog Daniel mit sich. Als sie das Restaurant verlassen hatten, stöhnte sie auf. »Puh, das war knapp. Noch ein paar Minuten länger und ihr hättet euch geprügelt«, mutmaßte sie, als sie Hand in Hand mit ihrem Mann draußen übers Deck ging. Es war ein herrlicher Morgen. Trotz der frühen Stunde waren schon viele Passagiere unterwegs, um die herrliche Umgebung, das blaue Meer und den Sonnenschein zu genießen. Überall waren strahlende, zufriedene Gesichter zu sehen, die sich den lauen Wind um die Nase wehen ließen. In diesem Moment bedauerte Fee es ein bisschen, dass Lars Forberg ihre Stimmung getrübt hatte. »Dabei bist du gar nicht der Typ für Handgreiflichkeiten.«

      »Dieser Kerl hat was an sich, da kann ich mich nur schwer beherrschen«, knurrte Daniel eine Zustimmung. »Komisch, dass mir das nicht von Anfang an aufgefallen ist.« Der Ball eines Kindes rollte ihm vor die Füße, und er kickte ihn zurück. Die Eltern dankten ihm mit einem freundlichen Nicken. Beim Anblick des lachenden Kindermunds hellte sich seine Miene wenigstens ein bisschen auf.

      Diese Szene erwärmte Fees Gemüt, und sie drückte die Hand ihres Mannes, während sie weiter schlenderten.

      »Manche Menschen können sich perfekt verstellen«, wusste sie aus ihrem psychologischen Erfahrungsschatz zu berichten. »Aber auf Dauer ist dieses Versteckspiel zu anstrengend. Irgendwann fällt die Maske.«

      »Hoffentlich sind wir das nächste Mal dabei, damit wir Nele vor einem Unglück bewahren können«, tat Daniel seine Hoffnung kund, als er ein furchterregendes Geräusch hörte. Irritiert sah er sich um. »Was war das?«

      Felicitas lachte auf.

      »Mein Magen. In Lars’ Gesellschaft muss man sich keine Sorgen machen, zu viel zu essen. Da vergeht einem der Appetit ganz von allein.« Immer noch lachend schmiegte sie sich an ihren Mann.

      Wenigstens für diesen Moment sollten die Sorgen schweigen. In den wenigen Stunden, die ihnen vor und nach Daniels Arbeit im Hospital des Kreuzfahrtschiffes blieben, wollte das Ehepaar vor allen Dingen eines tun: Ihre Liebe genießen und feiern, dass sie selbst nach so vielen Jahren noch lebendig war wie kaum eine andere.

      *

      Schon eine Stunde später schwitzten Fee und Nele im Fitness-Studio.

      »Ich hätte nie gedacht, dass so ein bisschen Treppensteigen so anstrengend sein kann«, keuchte Nele, die sich auf dem Stepper neben Fees Laufband abmühte. Ohne darüber nachzudenken, was sie tat, schlüpfte sie aus dem lockeren Shirt, das sie über einem Hemd mit Spaghettiträgern trug.

      »Wir sind halt auch nicht mehr die Jüngs…« Mitten im Satz hielt Felicitas inne. Ihr Blick war auf Neles Schulter gefallen. Vor Schreck stockte ihr der Atem. »Nele, was ist denn mit dir passiert?«

      Im selben Moment erschrak Nele. Gedankenlos hatte sie ihr Geheimnis preisgegeben. Doch jetzt war es passiert und konnte nicht mehr ungeschehen gemacht werden.

      »Ach, das …« Sie warf einen Blick über die Schulter und lachte verlegen. »Ich hab dir doch erzählt, wie tollpatschig ich bin. Ständig falle ich über irgendwas drüber. Gestern war es der Stuhl in unserer Suite. Ich verstehe selbst nicht, wie man so schusselig sein kann«, plapperte sie in ihrer Nervosität. Sie wusste selbst, wie unglaubwürdig sie klang, zumal sie tags zuvor stundenlang mit ihrer Freundin unterwegs gewesen war, ohne auch nur einmal zu stolpern oder hinzufallen.

      »Das sieht ja furchtbar aus. Hast du keine Schmerzen?« Selbst Ärztin wusste Fee, wie schmerzhaft solche Hämatome und Prellungen waren.

      »Na ja, schon«, gestand Nele keuchend und hielt in ihrem Training inne. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, und sie musste einen Schluck trinken. »Aber Lars hat mir ein paar Schmerztabletten gegeben.«

      »Mehr nicht?« Fee war entsetzt. »Hat er dich nicht untersucht?«

      »Kann er doch nicht. Er hat den Arm ja in Gips«, verteidigte die Ernährungsberaterin ihren Mann intuitiv.

      Um ein Haar hätte Felicitas laut aufgelacht. Selten hatte sie eine schlechtere Lügnerin als ihre neue Freundin erlebt. Eine Tatsache, die sehr für Nele sprach.

      »Dann soll Daniel mal drüber schauen«, empfahl ihr Fee.

      Sie hatte einen Verdacht, woher die Verletzungen wirklich

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