Fiona - Sterben. Zsolt Majsai

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Fiona - Sterben - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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Mutter verschluckt sich, ich verpasse John einen angedeuteten Tritt und begleite meine Mutter in die Küche, um ihr dort mit einem Glas Wasser das Leben zu retten.

      Kurz darauf klingelt es schon wieder und danach sind wir mit Ben und Jack komplett. Hat irgendwie was Vertrautes. Findet Töchterchen auch und knutscht sie der Reihe nach ab.

      Ich hole die Torte, die etwas kleiner ist als die heute Nachmittag für die Verwandtschaft. James kümmert sich derweil um den Wein. Mein Vater verzichtet diesmal auf eine Rede, wofür ich ihm ausgesprochen dankbar bin. Seit ich vorhin an Katharina denken musste, ist meine Stimmung sturzflugartig in den Keller gefallen.

      Irgendwann landet Sandra wieder bei mir. Ich schnuppere an ihren Windeln, aber es besteht kein Handlungsbedarf.

      „Du machst das inzwischen richtig routiniert“, stellt Nilsson fest.

      „Was?“

      „Wie du an Sandras Windeln geschnuppert hast.“

      „Haha.“

      „Hast du schlechte Laune?“

      „Nein.“

      Sandra verputzt den Rest meines Tortenstücks und greift dann blitzschnell nach dem Weinglas. Ihre Geschwindigkeit ist unglaublich. Ich schaffe es gerade so, ihr das Weinglas mit sanfter Gewalt zu entwinden, was lautstarken Protest bei ihr auslöst. Erst als James ihr in einem Weinglas roten Traubensaft reicht, werden meine Ohren erlöst. Ich beobachte sie beim Trinken und streichele ihren Kopf. Sie wird eine verdammt starke Persönlichkeit werden.

      Wenn sie es erlebt, schießt es mir plötzlich durchs Hirn.

      Vor Schreck lasse ich sie fast fallen. Was war das denn schon wieder? Als ich hochblicke, merke ich, wie Michael mich beobachtet. Er sieht ziemlich nachdenklich aus.

      So nachdenklich, dass er mir später hilft, einige Sachen in die Küche zu tragen und dann leise sagt: „Was ist denn mit dir los?“

      „Keine Ahnung, was du meinst.“ Ich räume die Sachen in die Spülmaschine. Michael reicht mir Gläser an, dabei berühren sich unsere Hände. Verdammt. Ich habe mich schon bewusst unsexy angezogen, den schwarzen Hausanzug und die Füße nackt, trotzdem spüre ich, wie es beinah knistert.

      „Vorhin hat dich etwas erschreckt. Und als wir kamen, hätte ich dich am liebsten auf den Arm genommen und getröstet.“

      „Idiot.“

      „Das meine ich ernst. Du hast ausgesehen, als würdest du gleich anfangen zu weinen.“

      „Ich habe Geburtstag, da werde ich immer sentimental.“

      „Und du willst es mir nicht erzählen?“

      Ich schließe die Tür des Geschirrspülers und lehne mich dagegen. „Michael, ich habe heute Nachmittag was gespürt. Einfach so. Als wäre da … Ich weiß nicht, was es war. Eine Art Erschütterung, aber sie war nicht physisch. Hast du auch was gemerkt?“

      Er schüttelt den Kopf.

      „Können Krieger verrückt werden?“

      „Theoretisch schon, aber nicht du.“

      „Was soll das denn schon wieder bedeuten?“

      „Du bist doch keine gewöhnliche Kriegerin.“

      „Ach? Wieso nicht?“

      „Fiona, willst du mich verarschen? Du hast einen Krumana-Dämon getötet. Und auch wenn du dich weigerst, uns zu erzählen, wie du das geschafft hast, steht eines doch fest: Keiner von uns hätte das geschafft. Krumana-Dämonen verhalten sich zu Kriegern wie Kryptonit zu Superman.“

      „Sehr witzig.“

      „Also, was hat dich fast weinen lassen?“

      Der Kerl lässt wohl nicht locker.

      „Ich habe nur einen kurzen Moment daran gedacht, dass auch Katharina … mit euch … Egal.“

      Michael mustert mich, dann wischt er die eine dämliche Träne ab, die es gewagt hat, sich aus dem Augenwinkel zu schleichen.

      „Sie ist übrigens wieder in der Stadt.“

      „Schön für sie“, erwidere ich und gehe zurück zu den anderen.

      Es ist heiß. Das spüre ich selbst durch die geschlossenen Fenster. Da ich nicht schon mit durchschwitzten Sachen losfahren will, gehe ich nackt hinunter zum Frühstücken. James hat heute frei und den Tisch schon gedeckt. Sandra sitzt auf seinem Schoß und malt mit Marmelade irgendwas auf seine Stirn.

      „Ihr dürft gleich baden gehen“, teile ich ihnen mit.

      „Macht ja nix. Vielleicht gehen wir rüber zu deinen Eltern und in den Pool.“

      „Bei der Hitze eine gute Idee. Achte darauf, dass sie nicht zu lange in der Sonne ist.“

      James mustert mich. „Ist nicht mein erstes Kind.“

      „Entschuldige“, murmele ich. Verdammte Scheiße.

      „Schon gut. Alles in Ordnung bei dir?“

      Ich nicke. Warum sollte nicht alles in Ordnung bei mir sein? Wir haben bald Mitte August, der Sommer war schön und ist es noch, heute Morgen hatten wir ausgiebigen und vor allem ungestörten Sex, auch wenn das bedeutete, dass James schon das Badezimmer unten renovieren durfte, also ist doch alles in bester Ordnung.

      So rein theoretisch.

      „Vielleicht solltest du heute auch mal frei nehmen“, schlägt James vor.

      „Geht nicht, ich habe einen wichtigen Termin.“

      „Dann mach früh Feierabend.“

      „Das könnte ich machen.“ Ich nippe am heißen Kaffee und überlege, was ich essen soll. Eigentlich ist mir gar nicht nach Essen. Genau genommen ist mir irgendwie sogar schlecht. Ich werde doch nicht schon wieder schwanger sein?

      Ich beschließe, dass ich auf der Heimfahrt einen Test besorgen werde.

      Kann es sein? Ich überlege, ob wir zu der infrage kommenden Zeit überhaupt Sex hatten. Mir gelingt es aber nicht, die infrage kommende Zeit genau genug zu bestimmen, also höre ich mit dem Nachdenken auf..

      Dann frühstücke ich heute eben nicht.

      Als ich mich erhebe, um nach oben zu gehen und mich anzuziehen, fragt James: „Willst du heute nichts essen?“

      „Kein Hunger.“

      Ich stehe lange vor dem Kleiderschrank. Schließlich entscheide ich mich für ein luftiges, helles Sommerkleid mit Spaghettiträgern, das bis zu den Knien reicht und nach einem transparenten BH verlangt, weißes Höschen und flache Sandalen. So sieht zwar kein Engel aus, aber eine Fiona, die ungewohnterweise wegen der Hitze leidet, die schon.

      James zieht eine Augenbraue etwa zwei Millimeter hoch, sagt aber

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