Fiona - Sterben. Zsolt Majsai

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Fiona - Sterben - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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die kleine Sandra bei Oma und Opa. Wie so oft schon.

      Aber wir sind es nicht. Sie sind nirgendwo. Nur noch ich bin.

      Plötzlich weiß ich, was ich zu tun habe. Ich springe auf und gehe auf die Treppe zu. Doch dann stellt sich mir Helena in den Weg.

      „Wo willst du hin?“

      „Ich werde Zanda töten“, erwidere ich ruhig.

      „Mama wusste, dass du das sagen würdest. Sie hat gesagt, wir sollen es verhindern.“ Jetzt steht auch Jody zwischen der Treppe und mir.

      Ich starre die beiden an, versuche, an ihnen vorbei zu kommen, aber sie sind schnell. Beide sind schnell. Jody ist keine Kriegerin, das würde ich spüren, aber sie ist auch kein gewöhnlicher Mensch.

      „Lasst mich vorbei. Ich will euch nicht wehtun.“

      „Das geht nicht. Wenn du vorbei willst, musst du uns wehtun. Aber das solltest du nicht tun. Ich meine, ich kann verstehen, dass du das tun willst. Aber du solltest es nicht jetzt, nicht in diesem Zustand tun.“

      „Was redest du da? Ich werde Zanda töten. Jetzt.“

      Ich mache einen Schritt vorwärts und das Nächste, was ich wieder bewusst wahrnehme, ist, dass ich auf dem Boden kauere und die beiden Mädchen mich in den Armen halten. Ich spüre, dass mein Gesicht nass ist. Mein Atem geht rasselnd, ich schnappe förmlich nach Luft.

      Mir wird klar, dass ich einen Blackout hatte, dass ich zusammengebrochen bin. Die Wucht des Schmerzes, als mir mit völliger Klarheit bewusst wurde, was geschehen ist, hat mich von den Füßen gerissen. Wortwörtlich.

      Ich sehe Helena und Jody an, die mich festhalten. Sie haben auch geweint, das sehe ich an ihren Gesichtern, während ich verzweifelt um Luft kämpfe.

      Es dauert noch eine ganze Weile, bis ich nicht mehr das Gefühl habe, gleich ersticken zu müssen. Jody springt auf und holt mir mein Wasser. Ich trinke das Glas gierig leer.

      „Wie … wie lange war ich weg?“

      „Weiß nicht. Vielleicht zehn Minuten. Wir haben ganz schön Angst bekommen.“

      „Es tut mir leid.“ Ich senke den Blick. „Es ist alles meine Schuld.“

      „Was ist deine Schuld? Ich verstehe nicht.“

      Ich sehe Helena an. „Alles ist meine Schuld. Dass Sandra tot ist, und James, und Danny. Sie sind alle meinetwegen gestorben. Es ist meine Schuld.“

      „Das ist doch nicht deine Schuld!“

      „Doch.“ Ich schließe die Augen. „Weil ich Anne Maries Avancen nicht zurückgewiesen habe. Weil ich zugelassen habe, dass sie sich an mich klammert. Deswegen sind wir noch einmal zurückgegangen, deswegen haben wir die Kette geholt, deswegen sind wir den Vampiren begegnet, deswegen ist Anne Marie gestorben.“ Ich öffne die Augen wieder und starre Helena an.

      „Und was hat das mit … mit dem Tod von ...“

      „Zanda hat sich gerächt. Er glaubt, dass ich Anne Marie getötet habe. Dabei hätte ich alles getan, um sie zu beschützen. Aber ich habe versagt. Sie ist tot und nun auch Sandra. Und James.“

      Helena will was sagen, doch dann schließt sie den Mund wieder. Hinter ihr erklingen Schritte und dann kommt Katharina um die Treppe herum und bleibt wie angewurzelt stehen.

      Sie trägt einen eleganten Sommeranzug und sieht unglaublich schön aus. Nur die dunkle Sonnenbrille stört dabei etwas. Als sie diese jetzt abnimmt, sehe ich die rot geränderten Augen.

      Ich glaube, sie hat mehr geweint als ich.

      Ich beobachte Katharina. Sie sitzt mir gegenüber in einem der Rattanstühle, quer, die Beine lässig über die Lehne gelegt. Sie ist barfuß und trägt eine weiße Leinenhose, dazu passend die Bluse. Ihre Fußnägel sind rot lackiert. Die Jacke hat sie ausgezogen und über die Rückenlehne eines anderen Stuhls gehängt.

      Ich sitze wieder, wo ich vorhin schon saß, und umarme die angezogenen Beine. Und konzentriere mich darauf, nicht zu schaukeln.

      Auf dem Tisch vor mir steht ein Glas, diesmal mit Caipi darin. Helena hat ihn gemacht, bevor sie mit Jody nach draußen ging. Sie liegen jetzt in der Sonne, oben ohne.

      Ich angele mir das Glas vom Tisch, ohne meine Beine loszulassen. Katharina sieht zu mir herüber. Sie hat auch ein Glas, der Farbe nach zu urteilen ist Whisky darin. Pur.

      „Was ist geschehen?“, erkundige ich mich.

      Katharinas sonst hellblaue Augen verdunkeln sich, nur für einen kurzen Augenblick. Dann nimmt sie einen Schluck von ihrem Drink und antwortet: „Ich war im Büro und las E-Mails, als in den Nachrichten die Explosion erwähnt wurde. Sie waren schnell, kaum mehr als fünf Minuten waren vergangen. Ich wusste sofort, welches Haus gemeint ist. Ich setzte mich ins Auto und fuhr los. Kurz bevor ich dort war, kam mir ein Krankenwagen entgegen. Ich spürte darin deine Anwesenheit und auch, dass du nicht bei Sinnen warst. Also wendete ich und fuhr hinterher. Im Krankenhaus haben sie versucht, dich ruhigzustellen und haben dafür so viel Barbiturate genommen, dass es für einen Elefanten gereicht hätte.“

      „Barbiturate?“

      Sie zuckt die Achseln. „Ich glaube, sie haben es erst mit anderen Mitteln versucht, damit hatten sie aber überhaupt keinen Erfolg. Sie konnten ja nicht wissen, dass dein Kriegerkörper das Zeug praktisch sofort wieder abbaut, vor allem, wenn er mit Adrenalin geflutet ist. Jedenfalls, irgendwann haben sie es geschafft, dich zu beruhigen. Wenn ich es mir so überlege, ist es fast ein Wunder, dass niemand zu Schaden gekommen ist.“

      „Vielleicht habe ich einen Schutzmechanismus eingebaut.“

      „Mag sein. Mir war klar, dass du nicht im Krankenhaus bleiben kannst. Erstens hätten sie dich eh nicht behandeln können und zweitens durften die nicht merken, dass du kein gewöhnlicher Mensch bist. Deine Resistenz gegen Beruhigungsmittel haben sie hoffentlich auf das Adrenalin geschoben.“

      „Und was hast du getan?“

      „Gewartet, bis alles ruhig war. Es war schon lange dunkel draußen. Dann habe ich dich geholt.“

      „Mich geholt? Du hast mich rausgetragen?“

      Sie schüttelt den Kopf. „Das war mein erster Plan, aber es wäre zu auffällig gewesen. Zum Glück warst du bereit mitzugehen.“

      „Ich war wach?“

      „Nun, inzwischen glaube ich das nicht mehr, da du dich offensichtlich überhaupt an nichts davon erinnern kannst. Aber ja, du hattest die Augen offen und hast brav getan, was ich dir gesagt habe. Wir sind hierher gefahren, ich habe dich ins Zimmer gebracht, dich ausgezogen und du hattest den Kopf noch nicht auf dem Kopfkissen und warst schon am Schlafen. Bis vorhin. Und das lag ganz sicher nicht an den Barbituraten.“

      „Nein, ganz sicher nicht. Weiß denn jemand außer euch, dass ich hier bin?“

      Sie schüttelt erneut den Kopf und nimmt einen Schluck von ihrem Drink. „Ich habe mit deinem Handy eine SMS an deine Mutter geschickt, gestern, als mir klar wurde, dass es länger dauern könnte, dass du in Sicherheit bist und dich meldest.“

      Ich

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