Fiona - Sterben. Zsolt Majsai

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Fiona - Sterben - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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ist eine gute Idee“, sagt Katharina schnell.

      Ich zwinge mich, keinen letzten Blick auf die Überreste des Hauses zu werfen und gehe voran. Während meine Eltern mir folgen, springt Katharina in den Wagen und fährt ihn auf den Hof. Mein Vater mustert ihn kurz, sagt aber nichts.

      Der Tisch auf der Terrasse ist gedeckt. Von dort kommt uns Nicholas entgegen. Ich umarme ihn stumm, er sagt ebenfalls nichts. Was sollte er auch sagen?

      „Wo ist eigentlich meine Mutter?“, erkundige ich mich, weil mir plötzlich bewusst wird, dass sie nicht mit uns gekommen ist.

      „Sie kommt gleich nach“, erwidert mein Vater. „Setzt euch schon mal. Möchtet ihr was trinken?“

      Katharina wirft mir einen Blick zu, dann nimmt sie Platz. Ich setze mich neben ihr. Die Anspannung, die mein Vater plötzlich ausstrahlt, gefällt mir nicht, aber ich kann die Situation nicht so richtig einordnen. Meine Intuition sagt mir, dass keine Gefahr vorhanden ist. Aber etwas stimmt trotzdem nicht.

      „Da Fiona noch nachdenkt, gebe ich meine Bestellung ab. Ich hätte gern einen Whisky.“

      „Pur? On the rocks? Als Cocktail?“

      „Oh, wenn du es schon anbietest: Ich nehme einen Scotch Sour.“

      „Kein Problem. Du, Fiona?“

      Ich starre Katharina an, dann wende ich mich meinem Vater zu. „Äh … Ach so, trinken. Ich nehme einen Wodka Martini.“

      „Soll ich mich darum kümmern?“, erkundigt sich Nicholas.

      Ich sehe meinem Vater an, dass er verneinen will, aber bevor er das tun kann, kommt meine Mutter, von wo auch immer. Sie nickt.

      „Was trinkst du, Barbara?“

      „Oh, trinken ist eine gute Idee. Ich nehme einen Rotwein.“

      „Und Sie, Mr. Carter?“

      „Ich nehme auch einen Sour. Danke, Nicholas.“

      Die beiden setzen sich und in der entstehenden Stille wäre das Pupsen einer Fliege wie eine Explosion. Zumindest für kurze Zeit, denn kurz darauf beginnt Nicholas mit der Zubereitung der Drinks und unterbricht damit die Todesstille.

      Meine Mutter rückt ihr Besteck zurecht, obwohl es perfekt ausgerichtet war. Sie ist nervös. Sie hat etwas getan, wovon sie weiß, dass ich nicht begeistert wäre, wenn ich wüsste, was sie getan hat.

      „Ich höre“, sage ich.

      „Was denn, Kind?“

      Für einen kurzen, aber äußerst intensiven Moment habe ich das extreme Bedürfnis, einfach loszuschreien. Ich schaffe es kaum, mich zu beherrschen. Aber ich schaffe es.

      „Mama, ich möchte jetzt sofort wissen, warum ihr so nervös seid. Und komm mir bitte nicht mit irgendwelchen Ausreden. Ich bin nicht blöd.“

      Ihre Augen flattern kurz. Sie wirft ihrem Mann einen Blick zu, dann antwortet sie: „Ich habe Jack angerufen. Und Nilsson. Sie kommen zum Abendessen hierher.“

      „Zum Abendessen? Es ist doch gerade mal Mittag!“

      „Sie sind unterwegs. Aber Ben könnte ...“

      „Halt, stopp! Was soll überhaupt diese Heimlichtuerei?“

      „Ich … ich dachte, dass es dir vielleicht nicht gefallen wird.“

      Ich atme tief durch. „Damit hast du recht, aber hast du geglaubt, ich schlage dir den Kopf ab?“

      „Fiona!“ Katharina und mein Vater sind absolut synchron. Ich fange an zu lachen und kann kaum aufhören. Erst als Nicholas mit den Drinks kommt habe ich mich einigermaßen wieder beruhigt.

      „Entschuldigt bitte“, sage ich keuchend den vorwurfsvoll Dreinblickenden. „Das war einfach zu komisch, wie Katharina und Papa spontan völlig zeitgleich meinen Namen gerufen haben. Ich habe doch nur gefragt, ob Mama das geglaubt hat. Denn ihr wart so nervös, dass ich glauben muss, ihr traut mir die allergrößten Schweinereien zu.“

      „Nun, das vielleicht nicht“, erwidert meine Mutter. „Aber du musst zugeben, die letzten Tage waren ziemlich seltsam.“

      Ich werde augenblicklich ernst. „Ja, das ist wahr. Also gut, reden wir nicht mehr darüber. Das heißt, werden die beiden dem Rest der Truppe Bescheid geben?“

      Meine Mutter nickt.

      „Na schön.“ Ich nehme den Wodka Martini und stelle fest, dass Nicholas keine Olive hineingetan hat. Dafür ist das Glas und nur das Glas schön kalt. Woher kann er das?

      Egal.

      „Ich verzichte heute mal auf den Trinkspruch“, fahre ich fort und trinke die Hälfte des Glases leer.

      Der Moment der Wahrheit rückt immer näher. Ich sehe Katharina an. Wir haben gar nicht darüber gesprochen, wie wir uns verhalten wollen. Doch für mich steht sowieso fest, dass ich keine Versteckspielchen spielen werde. Und wenn sie das nicht verkraftet, dann …

      Ich atme mal wieder tief durch.

      „Kind, was ist los? Ist dir schlecht?“

      „Nein. Das heißt, irgendwie schon, aber dagegen hilft nicht einmal frische Luft.“ Wie erwartet, reiße ich mit dem Witz niemanden vom Hocker. „Ich vermute mal, ihr hättet jetzt gerne ein paar Erklärungen.“

      „Das wäre angebracht“, bestätigt mein Vater.

      Ich trinke schnell den Rest meines Drinks auch noch, bevor ich anfange.

      „Ich erhielt am Mittwoch, kaum dass ich um Büro war, einen Anruf von Graf Zanda. Er teilte mir mit, dass Zahltag sei.“

      „Zahltag? Was für ein Zahltag?“

      Ich halte kurz inne. Katharina weiß ja auch nicht, was der wahre Grund für Zandas heftige Reaktion ist. Vielleicht sollte ich mir meine Worte gut überlegen. Andererseits, es ist so was von scheißegal. Es ist lange vorbei. In jeder Hinsicht.

      Mit geschlossenen Augen fahre ich fort: „Als vor ungefähr drei Jahren Emily auf der Suche nach dem Spiegel zu uns kam und ich, durch verschiedene Umstände, die hier auszuführen zu lange dauern würde, die Gastfreundschaft der Vampire genießen durfte, lernte ich Anne Marie kennen. Sie war die Nichte von Graf Zanda, Katharina hat sie kennengelernt. Ich … ich wurde ihre Blutsklavin, weil sie sich in mich verliebt hat.“

      „Oh, das erklärt einiges“, bemerkt Katharina. „Und du?“

      Ich schüttele den Kopf. „Ich hätte mich nicht in sie verlieben können.“

      Katharina braucht nur Sekundenbruchteile, um zu verstehen, das sehe ich an ihrem Gesichtsausdruck.

      „Na ja, sie war ja schließlich eine Frau, nehme ich mal an“, sagt mein Vater.

      „Das … das war nicht der Grund. Ich habe durchaus Sex mit ihr gehabt, als Blutsklavin war ich dazu verpflichtet. Außerdem wäre

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