Eine Falle für Null. Джек Марс
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„Das müssen wir nicht”, stimmte Reid zu. „Wir sprechen nur, worüber du möchtest, und ich verspreche, dir die Wahrheit zu sagen, genau wie auch deiner Schwester.”
Sara blickte hinüber zu Maya. „Du... weißt Dinge?”
„Einige”, gab sie zu. „Es tut mir leid, Mäuschen. Ich dachte nicht, dass du bereit wärst, es zu erfahren.”
Falls Sara wütend oder traurig wegen alle dieser Neuigkeiten war, dann zeigte sie es nicht. Stattdessen biss sie eine Weile auf ihre Unterlippe, formulierte eine Frage in ihrem Kopf und sprach sie schließlich aus. „Du bist nicht nur ein Lehrer, oder?”
„Nein.” Reid hatte angenommen, dass es einer ihrer hauptsächlichen Anliegen war, klarzustellen, was er war und was er tat. „Bin ich nicht. Ich bin - oder vielmehr, ich war - ein Agent der CIA. Weißt du, was das bedeutet?”
„Sowas wie... ein Spion?”
Er zuckte mit den Schultern. „Ein bisschen so. Ich spionierte auch ein wenig. Doch es geht mehr darum, schlimme Leute davon abzuhalten, noch schlimmere Dinge zu tun.”
„Was meinst du mit, ,ich war’?” wollte sie wissen.
„Nun ja, ich mache das nicht mehr. Ich habe es für eine Weile getan, und dann, als...” Er räusperte sich, „als Mama starb, habe ich aufgehört. Für zwei Jahre hatte ich nichts mit ihnen zu tun. Dann, im Februar, hat man mich darum gebeten, zurückzukehren.” Das ist sehr milde ausgedrückt, rügte er sich selbst. „Erinnerst du dich an die Nachrichten über die Winterolympiade und den Bombenanschlag auf das Wirtschaftsforum? Ich war da. Ich habe geholfen, es aufzuhalten.”
„Also bist du einer von den Guten?”
Reid blinzelte überrascht über die Frage. „Ja natürlich. Hast du gedacht, ich wäre es nicht?”
Dieses Mal zuckte Sara mit den Schultern, erwiderte nicht seinen Blick. „Ich weiß nicht”, gab sie leise zurück. „Das alles zu hören, ist so... so...”
„So als lernte man einen Fremden kennen”, murmelte Maya. „Ein Fremder, der so aussieht wie du.” Sara stimmte nickend zu.
Reid seufzte. „Ich bin kein Fremder”, bestand er. „Ich bin euer Papa. Ich bin dieselbe Person, die ich immer war. Alles was ihr über mich wisst, alles was wir zusammen getan haben, das war alles real. Dies... all dies, das war ein Beruf. Ist es jetzt nicht mehr.”
War das die Wahrheit? wunderte er sich. Er wollte das glauben - dass Kent Steele nichts weiter als ein Alias war und nicht eine Persönlichkeit.
„Also”, begann Sara, „diese beiden Männer, die uns an der Uferpromenade verfolgt haben...?”
Er zögerte, war sich nicht sicher, ob das nicht zu viel für sie wäre. Doch er hatte Ehrlichkeit versprochen. „Die waren Terroristen”, erklärte er ihr. „Das waren Männer, die versuchten, an euch ranzukommen, um mir wehzutun. Genauso wie...” Er hielt inne, bevor er etwas über Rais oder die slowakischen Menschenhändler sagen konnte.
„Schau”, begann er erneut, „für lange Zeit dachte ich, dass ich der Einzige wäre, der dabei verletzt werden könnte. Doch jetzt weiß ich, wie falsch ich lag. Deshalb habe ich aufgehört. Ich arbeite noch für sie, doch ich mache nur noch Verwaltungssachen. Keine Einsätze mehr.”
„Wir sind also in Sicherheit?”
Reids Herz brach erneut. Nicht nur wegen der Frage, sondern auch wegen der Hoffnung in den Augen seiner jüngsten Tochter. Die Wahrheit, erinnerte er sich selbst. „Nein”, erklärte er ihr. „In Wahrheit ist niemand wirklich jemals sicher. So wunderbar und schön diese Welt auch sein kann, es wird immer bösartige Menschen geben, die anderen etwas antun wollen. Jetzt weiß ich aus persönlicher Erfahrung, dass es eine Menge guter Leute da draußen gibt, die sicherstellen, dass es jeden Tag weniger böse Menschen gibt. Doch egal, was sie tun, oder was ich tue, Ich kann dir niemals garantieren, dass du vor allem sicher bist.”
Er wusste nicht, woher diese Worte kamen, doch es fühlte sich an, als wären sie genauso sehr an ihn wie an seine Mädchen gerichtet. Das war eine Lektion, die er sehr dringend lernen musste. „Das bedeutet nicht, dass ich es nicht versuchen werde”, fügte er hinzu. „Ich werde niemals aufhören, zu versuchen, euch zu beschützen. Genauso wie auch ihr immer versuchen solltet, auf euch aufzupassen.”
„Wie?” fragte Sara. Der weit entfernte Blick war wieder in ihren Augen. Reid wusste genau, was sie dachte. Wie konnte sie, eine Vierzehnjährige, die durchnässt vierzig Kilo auf die Waage brachte, etwas wie den Vorfall davon abhalten, erneut zu geschehen?
„Nun”, antwortete Reid, „anscheinend ist deine Schwester heimlich zum Selbstverteidigungsunterricht gegangen.”
Sara blickte scharf zu ihrer Schwester herüber. „Echt?”
Maya rollte mit den Augen. „Danke, dass du mich verraten hast, Papa.”
Sara blickte zu ihm. „Ich will lernen, wie man eine Waffe schießt.”
„Heeee.” Reid hielt eine Hand hoch. „Tret mal auf die Bremse, Kleine. Das ist eine ganz schön ernste Bitte...”
„Warum nicht?” stimmte Maya zu. „Glaubst du, wir haben nicht genügend Verantwortungsbewusstsein?”
„Doch, natürlich glaube ich das”, gab er gerade zurück, „ich denke nur -”
„Du hast gesagt, wir sollen auch auf uns selbst aufpassen”, fügte Sara hinzu.
„Das habe ich gesagt, aber es gibt auch andere Wege, um -”
„Mein Freund Brent geht seit er zwölf ist mit seinem Vater auf die Jagd”, unterbrach ihn Maya.
„Er weiß, wie man eine Waffe schießt. Warum sollten wir es nicht lernen?”
„Weil das was anderes ist”, gab Reid streng zurück. „Und hört auf, euch gegen mich zusammenzuschließen. Das ist unfair.”
Bis dahin hatte er gedacht, dass dieses Gespräch ganz gut lief, doch jetzt verwendeten sie seine eigenen Worte gegen ihn. Er zeigte auf Sara. „Du willst lernen, wie man schießt. In Ordnung. Aber nur mit mir. Und zuerst will ich, dass du wieder zur Schule gehst und ich will positive Berichte von Dr. Branson. Und du.” Er zeigte auf Maya. „Kein geheimer Selbstverteidigungsunterricht mehr, OK? Ich weiß nicht, was der Typ euch beibringt. Wenn du lernen willst, wie man kämpft, wie man sich selbst verteidigt, dann frag mich.”
„Echt? Du bringst es mir bei?” Maya schien sich darüber zu freuen.
„Ja. Das mache ich.” Er hob seine Speisekarte an und öffnete sie. „Wenn ihr noch mehr Fragen habt, dann werde ich sie beantworten. Aber ich glaube, für heute Abend reicht es, oder?”
Er fand, er hatte Glück, dass Sara ihn nichts gefragt hatte, das er nicht beantworten konnte. Er wollte nicht den Gedächtnishemmer erklären müssen - das hätte die Dinge