Eine Falle für Null. Джек Марс

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Eine Falle für Null - Джек Марс

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darüber nachzudenken.

      „Du verängstigst Sara einfach nur wieder mit solchen Sachen”, beschuldigte ihn Maya.

      Seine Schultern fielen nach vorn. „Du hast recht. Es tut mir leid. Ich dachte nur...” Du dachtest, die slowakischen Menschenhändler wären dir und deinen Mädchen in die Schweiz gefolgt. Plötzlich bemerkte er, wir lächerlich das klang.

      Es war offensichtlich, dass Maya und Sara nicht die einzigen waren, die sich von der geteilten Erfahrung erholen mussten. Vielleicht sollte ich ein paar Sitzungen mit Dr. Branson buchen, dachte er, als er sich wieder zu seinen Töchtern setzte.

      „Es tut mir leid, was da passiert ist”, erklärte er Sara. „Ich glaube, ich bin einfach ein bisschen zu beschützerisch im Moment.”

      Sie antwortete nicht, doch starrte auf den Boden mit dem weit entfernten Blick in ihren Augen. Beide Hände hielten den Kakaobecher, der kalt wurde.

      Er wurde sich darüber klar, dass seine Reaktion und wie er wütend den Mann auf deutsch angebrüllt hatte, sie an den Vorfall erinnerten und wie wenig sie über ihren eigenen Vater wusste.

      Großartig, dachte er bitter. Nicht mal ein Tag und ich habe schon alles kaputt gemacht. Wie kann ich das nur wieder gutmachen? Er setzte sich zwischen die Mädchen und versuchte verzweifelt, an etwas etwas zu denken, was er sagen oder tun könnte, um die fröhliche Atmosphäre, die nur ein paar Augenblicke zuvor geherrscht hatte, wieder herzustellen.

      Doch bevor er überhaupt die Möglichkeit hatte, sprach Sara. Ihr Blick erhob sich, um ihn anzusehen, als sie etwas murmelte, dass Reid trotz der Gespräche um sie ganz klar hören konnte.

      „Ich will es wissen”, sagte seine jüngste Tochter. „Ich will die Wahrheit wissen.”

      KAPITEL SIEBEN

      Yosef Bachar hatte sich die letzten acht Jahre seiner Karriere in gefährlichen Situationen befunden. Als Enthüllungsjournalist hatte er Streitkräfte in den Gazastreifen begleitet. Er war auf der Suche nach versteckten Lagern und Höhlen auf der langen Jagd nach Osama bin Laden durch Wüsten gezogen. Er hatte inmitten von Feuergefechten und Luftangriffen berichtet. Nicht mal zwei Jahre zuvor hatte er die Geschichte darüber bekannt gegeben, wie Hamas Drohnenteile über Grenzen schmuggelte und einen entführten Saudi Ingenieur dazu zwang, sie zu rekonstruieren, damit sie für Bombenangriffe nutzbar waren. Sein Exposee hatte stärkere Sicherheitsvorkehrungen an Grenzen und erhöhtes Bewusstsein über Rebellen, die sich um bessere Technologie bemühten, inspiriert.

      Trotz allem, was er tat und riskierte, hatte er sich niemals zuvor in mehr Gefahr als in diesem Moment befunden. Er und zwei weitere, israelische Kollegen hatten über Imam Khalil und seine kleine Sekte von Anhängern berichtet, die einen mutierten Pockenvirus in Barcelona entfesselten und versucht hatten, dasselbe in den USA zu tun. Eine Quelle in Istanbul hatte ihnen mitgeteilt, dass die letzten von Khalils Fanatikern nach Irak geflohen waren und sich irgendwo in der Nähe von Albaghdadi aufhielten.

      Doch Yosef Bachar und seine zwei Landsmänner hatten nicht Khalils Leute gefunden. Sie hatten nicht einmal die Stadt erreicht, als ihr Auto von einer weiteren Gruppe von der Straße gedrängt und die drei Journalisten entführt wurden.

      Drei Tage lang hielt man sie im Keller eines Wüstenlagers gefangen. Man hatte sie an den Handgelenken gefesselt und hielt sie im Dunkeln, sowohl wortwörtlich als auch im übertragenen Sinne.

      Bachar verbrachte diese drei Tage damit, sein unumgängliches Schicksal zu erwarten. Er wurde sich dessen bewusst, dass diese Männer höchstwahrscheinlich Hamas oder eine Splittergruppe davon waren. Sie würden ihn foltern und letztendlich ermorden. Sie würden die Qual auf Video aufnehmen und es an die israelische Regierung schicken. Drei Tage des Wartens und Wunderns, Dutzende von furchterregenden Szenarien, die sich in Bachars Kopf abspielten, fühlten sich genauso folternd an wie jegliche Pläne, die diese Männer für sie bereithalten konnten.

      Doch als sie schließlich kamen, trugen sie keine Waffen oder Folterinstrumente bei sich. Es waren Worte.

      Ein junger Mann, höchstens fünfundzwanzig, trat allein in das Untergeschoss des Lagers ein und schaltete ein Licht an, eine einzige Glühbirne an der Decke. Er hatte dunkle Augen, einen kurz geschnittenen Bart und breite Schultern. Der junge Mann ging vor den Dreien, die mit ihren gefesselten Händen auf den Knien saßen, auf und ab.

      „Mein Name ist Awad bin Saddam”, sagte er ihnen, „und ich bin der Anführer der Brüderschaft. Ihr drei wurdet zu einem höchst glorreichen Zweck einberufen. Einer von euch wird deine Nachricht für mich überbringen. Ein weiter wird unseren heiligen Dschihad dokumentieren. Und der Dritte... der Dritte ist unnötig. Der Dritte wird durch unser Handeln sterben.” Der junge Mann, dieser bin Saddam, hielt inne und griff in seine Tasche.

      „Wenn ihr möchtet, könnt ihr entscheiden, wer welche Aufgabe erfüllen wird”, fuhr er fort. „Oder ihr könnt es dem Zufall überlassen.” Er beugte sich vornüber und legte drei dünne Schnüre Zwirn auf den Boden vor ihnen.

      Zwei von ihnen waren etwa fünfzehn Zentimeter lang. Die dritte war ein paar Zentimeter kürzer als die anderen.

      „Ich kehre in einer halben Stunde zurück.” Der junge Terrorist verließ den Keller und verschloss die Tür hinter sich.

      Die drei Journalisten starrten die ausgefransten Schnüre auf dem Steinboden vor sich an.

      „Das ist monströs”, sagte Avi leise. Er war ein stämmiger Mann von achtundvierzig Jahren, älter als die meisten, die im Feld arbeiteten.

      „Ich stelle mich freiwillig zur Verfügung”, erklärte Yosef. Die Worte sprudelten aus seinem Mund, bevor er es überhaupt überdacht hatte - hätte er das getan, so spräche er sie vermutlich nicht aus.

      „Nein, Yosef.” Idan, der jüngste unter ihnen, schüttelte fest seinen Kopf. „Das ist zwar edel von dir, doch wir könnten nicht mit uns selbst leben, wüssten wir, dass wir dir erlaubt hätten, freiwillig zu sterben.”

      „Du würdest es dem Zufall überlassen?” erwiderte Yosef.

      „Der Zufall ist fair”, entgegnete ihm Avi. „Er ist unparteiisch. Außerdem...” Er fuhr leiser fort, „könnte dies eine List sein. Die könnten uns immer noch alle umbringen.”

      Idan reichte mit beiden gefesselten Händen zum Boden und hob die drei Stränge Zwirn in seiner Faust hoch, hielt sie, sodass die herausragenden Enden gleich lang erschienen. „Yosef”, sagte er, „wähle du zuerst.” Er hielt sie hoch.

      Yoself Kehle war zu trocken, um Worte auszusprechen, als er nach einem Ende griff und es langsam aus Idans Faust zog. Ein Gebet ging ihm durch den Kopf, als ein Zentimeter, dann zwei und schließlich acht sich aus seinen geschlossenen Fingern entrollten.

      Das andere Ende fiel nach nur ein paar kurzen Zentimetern heraus. Er hatte die kurze Schnur gezogen.

      Avi seufzte auf, doch es war ein Seufzen aus Verzweiflung, nicht aus Erleichterung.

      „Damit wäre dann das gelöst”, sagte Yosef einfach.

      „Yosef...” begann Idan.

      „Ihr beide könnt unter euch absprechen, welche Aufgabe ihr übernehmt”, unterbrach Yosef

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