Eine Falle für Null. Джек Марс

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Eine Falle für Null - Джек Марс

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vermuten, dass er ihnen etwas verschwiege.

      So ist es perfekt, dachte er. Er musste es machen lassen, und bald schon. Kein weiteres Abwarten und keine Ausreden mehr.

      „Hey”, schlug er über seine Speisekarte vor, „was haltet ihr davon, wenn wir morgen nach Zürich fahren? Das ist eine schöne Stadt. Eine Menge Geschichte, Shopping und Kultur.”

      „Ja klar”, stimmte Maya zu. Doch Sara sagte nichts. Als Reid wieder über seine Speisekarte blickte, war ihr Gesicht zu einem nachdenklichen Stirnrunzeln verzogen. „Sara?” fragte er.

      Sie sah ihn an. „Wusste Mama es?”

      Die Frage war schon mal schwierig zu beantworten, als Maya sie nicht mal einen Monat zuvor stellte, und er war überrascht, sie erneut von Sara zu hören.

      Er schüttelte den Kopf. „Nein. Sie wusste es nicht.”

      „Ist das nicht...” sie zögerte, doch dann atmete sie tief ein und fragte: „Ist das nicht wie eine Lüge?”

      Reid schloss seine Speisekarte und legte sie auf den Tisch. Plötzlich war er nicht mehr besonders hungrig. „Ja, mein Schatz. Das ist genau wie eine Lüge.”

      *

      Am nächsten Morgen nahmen Reid und die Mädchen den Zug in Richtung Norden von Engelberg nach Zürich. Sie redeten nicht weiter über seine Vergangenheit oder über den Vorfall. Falls Sara weitere Fragen hatte, so hielt sie diese zurück, zumindest für den Moment.

      Stattdessen genossen sie die Sicht über die Schweizer Alpen während der zweistündigen Zugfahrt und schossen Fotos durch das Fenster. Sie verbrachten den späten Morgen damit, die atemberaubende Architektur der Altstadt zu bewundern und liefen am Ufer des Limmat entlang. Auch wenn sie vorgaben, Geschichte nicht so sehr zu mögen wie er, so waren beide Mädchen dennoch erstaunt über den Anmut des Großmünsters aus dem zwölften Jahrhundert. Sie stöhnten allerdings schon, als Reid begann, sie über Huldrych Zwingli und seine religiösen Reformen im sechzehnten Jahrhundert, die dort stattfanden, zu lehren.

      Obwohl Reid sich prächtig mit seinen Töchtern amüsierte, war sein Lächeln zumindest teilweise forciert. Er war nervös wegen dem, was auf ihn zukam.

      „Was kommt als Nächstes?” wollte Maya nach dem Mittagessen in einem kleinen Caféhaus mit Blick auf den Fluss wissen.

      „Wisst ihr, was so richtig toll wäre, nach einer Mahlzeit wie dieser?” schlug Reid vor. „Ein Film.”

      „Ein Film”, wiederholte seine älteste Tochter unbeeindruckt. „Na klar, wir müssen unbedingt bis in die Schweiz reisen, um etwas zu erleben, was wir auch zu Hause haben können.”

      Reid grinste. „Nicht irgendein Film. Das schweizer Nationalmuseum ist nicht weit von hier und die zeigen einen Dokumentarfilm über die Geschichte von Zürich vom Mittelalter bis heute. Klingt das nicht toll?”

      „Nein”, erwiderte Maya.

      „Nicht wirklich”, stimmte Sara ihr zu.

      „Ha. Naja, ich bin aber der Vater, und ich sage, dass wir uns den anschauen. Danach können wir tun, was auch immer ihr zwei wollt und ich beschwere mich nicht. Versprochen.”

      Maya seufzte. „Das ist fair. Führ uns hin.”

      Weniger als zehn Minuten später kamen sie am schweizer Nationalmuseum an, das tatsächlich einen Dokumentarfilm über die Geschichte Zürichs zeigte. Und Reid wollte ihn wirklich auch sehen. Doch obwohl er drei Tickets kaufte, hatte er vor, nur zwei von ihnen zu verwenden.

      „Sara, musst du nochmal auf die Toilette, bevor wir reingehen?” fragte er.

      „Gute Idee.” Sie verschwand im WC. Maya wollte ihr folgen, doch Reid hielt sie schnell am Arm fest.

      „Warte. Maya... ich muss weg.”

      Sie blickte ihn ungläubig an. „Was?”

      „Es gibt da was, das ich tun muss”, erklärte er schnell. „Ich habe einen Termin.”

      Maya hob besorgt eine Augenbraue an. „Wofür?”

      „Das hat nichts mit der CIA zu tun. Zumindest nicht direkt.”

      Sie schnaubte. „Ich kann es nicht fassen.”

       Maya bitte”, drängte er. „Das ist mir wichtig. Ich verspreche dir, ich schwöre, es ist kein Einsatz oder etwas Gefährliches. Ich muss nur mit jemandem sprechen. Allein.”

      Die Nasenflügel seiner Tochter blähten sich auf. Ihr gefiel das überhaupt nicht. Noch schlimmer, sie glaubte ihm nicht wirklich. „Und was sage ich Sara?”

      Reid hatte schon darüber nachgedacht. „Sag ihr, dass es ein Problem mit meiner Kreditkarte gab. Jemand zu Hause hat versucht, sie zu benutzen und ich muss mich darum kümmern, damit wir nicht die Skihütte verlassen müssen. Sag ihr, dass ich draußen bin, Anrufe tätige.”

      „Ach so, jaaaa”, gab Maya höhnisch zurück. „Du willst, dass ich sie anlüge.”

      „Maya...” Reid stöhnte. Sara käme gleich aus der Toilette. „Ich verspreche dir, dass ich euch hinterher alles erkläre, doch jetzt habe ich gerade nicht die Zeit dafür. Bitte, geh da rein, setz dich und schau dir den Film mit ihr an. Ich komme zurück, bevor er vorbei ist.”

      „In Ordnung”, stimmte sie widerwillig zu. „Aber ich will eine vollständige Erklärung, wenn du wieder da bist.”

      „Die kriegst du”, versprach er. „Und geht nicht aus dem Raum.” Er küsste sie auf die Stirn und eilte hinfort, bevor Sara aus dem WC kam.

      Es fühlte sich fürchterlich an, seine Töchter schon wieder anzulügen - oder zumindest die Wahrheit vor ihnen zu verschweigen, was so ziemlich das Gleiche war wie eine Lüge, wie Sara so clever die Nacht zuvor festgestellt hatte.

      Wird es immer so sein? Fragte er sich, als er aus dem Museum eilte. Wird es jemals einen Zeitpunkt geben, an dem Wahrheit wirklich die beste Strategie ist?

      Er hatte nicht nur Sara angelogen. Er hatte auch Maya angelogen. Er hatte keinen Termin. Er wusste, wo sich Dr. Guyers Praxis befand (ganz in der Nähe des schweizer Nationalmuseums, was Reid schon mit in seinen Plan einbezogen hatte), und durch einen anonymen Anruf wusste er, dass der Doktor heute dort war, doch er hatte weder seinen Namen genannt noch einen Termin vereinbart. Er wusste gar nicht, wer dieser Typ Guyer war, außer, dass es sich um den Mann handelte, der vor zwei Jahren den Gedächtnishemmer in Kent Steeles Kopf eingepflanzt hatte. Reidigger hatte dem Arzt vertraut, doch das bedeutete nicht, dass Guyer nicht mit der Agentur verknüpft war. Oder noch schlimmer, sie könnten ihn beobachten.

      Was, wenn sie über den Arzt Bescheid wüssten? sorgte er sich. Was, wenn sie ihn die ganze Zeit bespitzelt hätten?

      Es war zu spät, um sich darüber noch den Kopf zu zerbrechen. Sein Plan war einfach, dort hinzugehen, den Mann zu treffen und herauszufinden, was man wegen Reids Gedächtnisverlust tun könnte, falls überhaupt irgendetwas möglich wäre. Sehe es als eine

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