Die großen Western 197. Howard Duff

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Die großen Western 197 - Howard Duff Die großen Western

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meine Spieler zu achten, aber ich kann herumhorchen. Oder weißt du bereits etwas?«

      »Zum Teufel, nein«, erwidert Corgan finster. Er berichtet Mickel, was mit Turner passiert ist und wie er Turners Zimmer vorgefunden hat. »Mickel, die Burschen werden wissen, daß ich herkommen will. Turner kannte den Termin nicht, an dem ich hier erscheinen wollte. Es kann sein, daß diese Burschen jetzt herumrätseln, aber sie werden mich erwarten. Ich bin zu bekannt. Vielleicht hat mich einer der Banditen sogar schon einmal irgendwo gesehen.«

      »Und das sagst du so ruhig?« murmelt Bronston. »Dann könnten sie dich aus dem Hinterhalt abknallen wie Turner, Alter. Laß mich überlegen: Turner hatte ein Pferd mit dem Brandzeichen der O’Hare Ranch. Er wird es wahrscheinlich im Mietstall gekauft haben.«

      »Dann muß ich dorthin, aber vorher will ich zur Station der Wells Fargo und mit Owens, dem Stationshalter, reden. Er kennt mich, vielleicht weiß er etwas. Und du, hast du keinen Verdacht?«

      »Hier leben ein paar hundert rauhe Burschen, Wesley«, antwortet Mickel leise. »Was gingen mich diese Überfälle an? Von jetzt an horche ich herum, verlaß dich darauf. He, bleib noch. Du willst doch nicht schon wieder gehen?«

      »Mickel, Turner ist tot. Und wenn man Rayden nicht vor meinen Augen niedergeschlagen hätte, wäre ich nie hereingekommen. Ich muß mich umsehen, aber du findest mich, wenn du etwas hörst, durch Owens, den Stationshalter. Frage nicht zuviel, die Burschen könnten gefährlich für dich werden.«

      Er steht auf, und auch Mickel erhebt sich und brummt mürrisch:

      »Genauso wie früher, du verdammter Bursche, immer eilig. Nun gut, ich sehe ein, du mußt etwas tun. Aber verlaß dich darauf, daß ich von heute an meine Ohren weit aufmache. Und denke nicht, daß ich Angst vor ein paar lausigen Banditen habe. Ich bin immer noch schnell genug mit dem Derringer. Brauchst du mich, dann sage es. Ich verdiene hier keine Reichtümer, also kann ich auch aufhören und eine Weile wieder meinen Spaß mit dir wie in alten Zeiten haben, was?«

      »Mickel, geht es dir schlecht?«

      »Nein, wenn du meinst, daß ich kein Geld habe«, antwortet Mickel Bronston dünn. »Aber manchmal denke ich, es wird nie für einen eigenen Saloon reichen. Sieh dich vor, Wesley, auch du hast hinten keine Augen.«

      »Mickel, so leicht erwischt man mich nicht, das weißt du doch.«

      »Ja«, sagt Bronston düster, »aber sie haben Turner auch getötet, vergiß das nicht, Alter.«

      Corgan zuckt nur die Achseln. Dann geht er hinaus und hat die Hand am Colt. Vielleicht haben sie das Hotel beobachtet und Licht in Turners Zimmer, vielleicht haben sie ihn sogar gesehen. Wissen die Banditen, daß er hier ist, werden sie alles versuchen, um ihn zu beseitigen.

      *

      »Du verdammter Narr, konntest du nicht schießen?« faucht der große, schwere Mann wild. »Du hattest seine Beschreibung, du wußtest, daß es Corgan war. Und dann knallst du ihn nicht ab? Narr, verdammter, ich könnte dich…«

      »Ruhig«, sagt der schlanke Mister und zieht geruhsam an seiner Zigarre. »Brüll noch lauter, damit es jemand hört, der draußen vorbeigeht. Steve konnte nichts tun. Er saß im Stall auf dem Heuboden hinter einer vereisten und beschneiten Scheibe. Das Fenster war eingefroren, also konnte er es nicht öffnen. Zur Tür hinaus konnte er auch nicht, denn er hätte mit der Tür den frischen Schnee weggeschoben. Corgan ist kein Narr, der sieht so etwas.«

      »Hölle und Teufel!« flucht der Große bissig. »Dann hätte sich dieser gehirnlose Bursche da eben hinter den Zaun stellen und warten sollen, bis Corgan herauskam.«

      »Ich sagte schon, er konnte doch nicht aus dem Stall, Mann«, murmelt der Schlanke träge. »Genug gebrüllt, fangt ihr an, die Nerven zu verlieren?«

      Der große Mann greift zur Flasche, nimmt einen langen Schluck und bellt dann wütend:

      »Und was sollen wir tun, he? Hier herumsitzen und darauf warten, daß Corgan etwas findet? Der Kerl muß weg wie Turner. Daß der Hund, dieser dreimal verdammte Spürhund, auch so schnell kommen mußte. Corgan wird jetzt bei Owens sein, was?«

      »Ja«, sagt der Schlanke leise. »Steve, geh los, stell fest, was er macht. Wir wissen, daß Turner von Marcia O’Hare einige Dinge erfuhr, zwar nur einen Verdacht, aber immerhin, der verdammte Kerl kam so auf unsere Spur. Marcia O’Hare ist vorhin mit der Kutsche abgefahren, sie will auf die Ranch. Wenn Turner mit Owens über das Girl geredet hat, dann erfährt Corgan das. Und was wird er tun?«

      »Laß mich auch noch raten«, flucht der Große wild. »Sage schon, was er tun wird, du weißt ja doch immer alles besser. Also, was macht er?«

      »Dann reitet er der Kutsche nach!«

      Der große Mann springt mit einem Satz hoch und sieht den Schlanken entsetzt an.

      »Nein!« sagt er keuchend. »Mensch, wenn er das macht, was dann? Draußen ist Schneesturm, er findet die Kutsche nicht. No, er findet sie nicht. Das wäre etwas, wenn er dazu käme, wenn unsere Leute die Kutsche überfallen. Teufel, geht denn heute alles schief?«

      Der Schlanke lehnt sich zurück, bläst den Rauch aus und sagt kühl:

      »Steve, ab mit dir zur Station, ich muß wissen, was Corgan unternimmt!«

      Der kleine Steve verschwindet, und der Große starrt fluchend vor sich hin.

      »Ich sage dir, Corgan muß weg!«

      »Willst du das tun?« fragt der Schlanke spöttisch. »Du weißt doch genau, wie schnell Corgan ist, oder? Ehe du den Colt heraus hast, bist du schon tot. Und Steve? Der ist auch zu langsam. Ich bin nicht verrückt genug, es zu versuchen, außerdem lebe ich zu gern. Ich hatte euch gewarnt.«

      Er raucht so ruhig weiter, als ginge ihn die ganze Sache nichts an.

      »Verflucht, es muß doch einen Weg geben, Mann!« keucht der Große. »Du weißt immer alles, also sage etwas!«

      »Es gibt einen Weg«, antwortet der andere kühl. »Wir schicken Steve zur Kutsche. Vielleicht schafft er es noch, die anderen abzufangen. Der Überfall findet nicht statt. Elftausend Dollar können wir verschmerzen. Dann schicken wir unsere Männer weg und warten ab. Diese Marcia O’Hare hat keinen Beweis für ihre Behauptungen. Die Sache mit ihrem Vater war ein Unfall. Von dir weiß man sonst nicht viel, wie? Du spielst den ehrlichen Mann, verstanden?«

      »Aber Corgan muß weg, denk doch an das Gold, das über Winter gefördert worden ist. Die Minen sind voll davon, doch sie haben es wegen des Winters nicht wegschaffen können. Wenn die Transporte wieder losgehen…«

      Der Schlanke steht jäh auf, tritt auf den Großen zu und hat von einer Sekunde zur anderen alle Freundlichkeit verloren. Er wirkt jetzt eiskalt.

      »Genug!« faucht er los. »Sie werden die Transporte mit der Armee sichern. Du kommst niemals an das Gold heran, du verdammter Narr! Ich habe es geschluckt, daß du hinter meinem Rücken Männer angeworben und deine verdammten Überfalle gemacht hast, aber jetzt ist es aus. Du wirst tun, was ich von nun an bestimme, sonst holt dich der Teufel. Steve, Luke, die anderen, sie sind so geldgierig wie du, sie wollen immer mehr. Eines Tages kostet sie das den Hals, wenn wir nicht sofort aufhören. Die Männer müssen weg, wir müssen uns als friedfertige, anständige Bürger geben. Tun wir das nicht, hängen sie uns eines Tages alle auf. Aber das schwöre ich dir, wenn es soweit ist, dann bist du der erste Mann, dem

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