Dr. Norden Bestseller Classic 38 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Classic 38 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Classic

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selbst kommen konnte.

      Oder wollte, dachte sie jetzt. Er hatte anscheinend sehr oft etwas Besseres vorgehabt.

      Gestört hatte es sie nie, wenn er nicht kommen konnte. Gedanken hatte sie sich auch nicht gemacht. Jetzt dachte sie nur, dass Carole Buchner schauen sollte, wie sie mit ihm zurechtkam, und bei dem Gedanken musste sie sogar lächeln.

      Sie schüttelte sich, fühlte sich plötzlich frei und so jung, wie sie noch nie gewesen war.

      *

      Florentine war leicht aus der Fassung gebracht, als Monika vor ihr stand. Ganz verlor sie die Fassung, als sie die sechs Flaschen betrachtete.

      »Die sind doch ein Vermögen wert«, sagte sie. »Hast du davon überhaupt eine Ahnung, Moni?«

      »Und wenn schon«, erwiderte Moni lächelnd. »Für mich ist es ein großer und wertvoller Tag.«

      »Inwiefern?«, fragte Florentine irritiert.

      »Ich bin frei.«

      »Wieso frei?«, fragte Florentine atemlos.

      »Ganz frei. Nicht mehr verlobt und auch von meinem Vater geschieden. Sagt man das so?«

      »Man könnte es so sagen, wenn es stimmt«, erwiderte Florentine.

      »Es stimmt. Ab heute beginne ich ein neues Leben.«

      Florentine betrachtete Monika mit einem forschenden, nachdenklichen Blick.

      »Hast du etwa schon einen gekippt?«, fragte sie.

      »Gott bewahre. Ich bin vollkommen nüchtern.«

      »Und was ist mit deiner Hand?«

      Die wahrheitsgemäße Erklärung, wie das passiert war, gab Florentine zu denken. Der folgende Ausbruch noch mehr.

      Die sonst so sanfte Monika war nicht wiederzuerkennen.

      »Für miese Weiber wirft er das Geld zum Fenster hinaus, aber den Zaun lässt er nicht richten, und überhaupt benimmt er sich schäbig den Mietern gegenüber. Ich ertrage es nicht mehr. Ich bin fertig mit ihm.«

      Jäh hielt sie inne und schaute Florentine verwirrt an. »Bin ich die Erste?«, fragte sie verlegen.

      »Ja, und das wird gut sein. Ich mixe uns einen Drink. Mach es dir bequem, Moni.«

      »Hübsch hast du es hier, Flo. Bist du eigentlich mit deinem Vater auch nicht zurechtgekommen?«

      »So will ich es nicht sagen. Wir haben uns arrangiert. Er hat eingesehen, dass man zu einem gewissen Zeitpunkt selbstständig werden muss.«

      »Bist du finanziell unabhängig? Darf ich das fragen?«

      »Du darfst alles fragen. Ich habe mein eigenes Konto. Vater ist nicht gerade kleinlich, aber auch nicht sonderlich großzügig. Einen teuren Sportwagen würde er mir jedenfalls nicht schenken.«

      »Den wollte ich auch nicht haben, aber man kann so nach außen hin auch ein schlechtes Gewissen beruhigen«, sagte Monika bitter.

      »Was willst du jetzt tun?«, fragte Florentine.

      »Mir eine Wohnung suchen.«

      »Hier ist noch eine frei. Das Haus gehört meinem Vater. Du würdest Sonderkonditionen bekommen, wenn es dir ernst ist.«

      »Es ist mir ernst. Ihr traut es mir wohl nicht zu, dass ich mich auf eigene Füße stelle?«

      »Wenn ich ehrlich sein darf, es überrascht mich«, gab Florentine zu. »Was du über deinen Vater sagtest, konnte mich allerdings nicht mehr überraschen. Das pfeifen die Spatzen ja von den Dächern. Es beruhigt mich, dass es dich nicht zu Boden wirft, Moni.«

      »Ich war so naiv zu glauben, dass er zu vorsichtig ist, sich nicht ins Gerede zu bringen. Aber jetzt Schluss damit, es hat geläutet.«

      Florentine bedauerte es, dass sie ein Dutzend Leute eingeladen hatte. Gern hätte sie den Abend mit Moni allein verbracht, der sie sich innerlich verwandt fühlte. So burschikos, wie sie sich immer gab, war sie nicht, sondern bedeutend gefühlvoller, als man ihr zutraute. Und ein bisschen abergläubisch war sie auch. Als Carlo, der sich sehr freute, dass Monika gekommen war, feststellte, dass sie dreizehn waren, fragte sich Florentine betroffen, ob es ein schlechtes Omen war.

      Vorerst aber ging es recht heiter zu, und Monika gab sich große Mühe, mit den andern Schritt zu halten. Da sie sonst nie Alkohol trank, hatte sie bald einen kleinen Schwips und sah alles in rosarotem Licht, was bisher trübe und grau erschienen war.

      *

      Dr. Daniel Norden musste seiner Frau eine betrübliche Eröffnung machen. Er musste an diesem Abend als Notarzt einspringen, weil der Kollege, der dafür eingeteilt war, plötzlich selbst erkrankt in eine Klinik eingeliefert werden musste.

      »Es muss nun ja nicht so sein, dass ich die ganze Nacht unterwegs bin«, meinte er tröstend.

      »Wenn du Dienst hast, ist bestimmt wieder allerhand los«, orakelte Fee, und so war es auch, obgleich sich der Abend zuerst ruhig anließ.

      Kurz nach neun Uhr wurde Daniel zu einem Patienten beordert, der einen schweren Herzanfall hatte. Er blieb eine Stunde aus, war dann aber guter Stimmung, weil seine Bemühungen um den Kranken von Erfolg gekrönt waren.

      Weniger guter Stimmung war zu diesem Zeitpunkt Herbert Richter. Er konnte zwar alles abschütteln, was ihm nicht behagte, und das Gespräch mit Monika beschäftigte ihn nicht nachhaltig. Seine Freundin Kitty verstand es außerdem, ihn in Atem zu halten. Sie war eine rassige, temperamentvolle Person, manchmal ziemlich vulgär, aber das störte ihn nicht, weil er im Grunde genauso war.

      War er sonst der jeweiligen Verhältnisse überdrüssig geworden, bei Kitty war das anders. Sie hatte ihn raffiniert umgarnt, aber wenn sich ihr die Gelegenheit bot, flirtete sie auch mit anderen Männern, und an diesem Abend hatte es ihr einer besonders angetan.

      Für Herbert Richter war das ein Bürschchen, doch Kitty fand den jungen Mann sehr attraktiv, schick, und außerdem war er auch noch der Juniorchef eines bekannten Unternehmens mit klangvollem Namen.

      Sie war ganz in ihrem Element, doch verderben wollte sie es mit Herbert Richter nicht. Ihn betrachtete sie sozusagen als ihre Lebensversicherung.

      Als er ihr unmissverständlich erklärte, dass sie sich zum Teufel scheren könne, wenn sie das Spiel zu weit treibe, lenkte sie ein.

      »Mach doch aus einer Mücke nicht einen Elefanten, Berti«, säuselte sie. »Man kann sich doch ein bisschen amüsieren, wenn du schon schlecht gelaunt bist.«

      »Ich war nicht schlecht gelaunt«, widersprach er.

      »Mir kannst du doch nichts vormachen. Ich kenne dich zu gut.«

      Seine Stirn glättete sich. Er fühlte sich verstanden. Und als Kitty dann sogar vorschlug, dass sie noch ausgehen könnten, war er ganz versöhnt.

      Kitty tat es zwar leid, aber auf die Spitze treiben wollte sie nichts. So jung war sie nun auch wieder nicht, dass sie alles aufs

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