Wyatt Earp Classic 39 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 39 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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er seit langem hinten im Hut trug und die bereits drei Kugeln abgefangen hatte.

      Dann fühlte er den brennenden Schmerz oben am Nacken. Der Streifschuß hatte eine große Fleischwunde gerissen.

      Wyatt riß einen Streifen von seinem Hemd und preßte ihn auf die Wunde; dann band er sein Halstuch darum.

      Wabernd stand die Hitze über dem glühenden gelbbraunen Sand des Llanos.

      Und drüben lag der stumme Mann und blickte mit starren Augen in den tiefblauen Himmel.

      Halbbenommen vom Schmerz ging der Missourier daran, Sand über den Körper des toten Banditen zu scharren, dann machte er sich auf den Weg.

      Weg?

      War es noch ein Weg, der Trail ohne Pferd durch den glühenden Sand?

      Seine Haut brannte wie Feuer. Die Augen schmerzten, und die Halswunde schickte ein drohendes Hämmern in seinen Schädel.

      Wenn nur dieser verheerende Durst nicht gewesen wäre!

      Schon seit zehn Uhr hatte er gegen den Durst anzukämpfen gehabt, sich aber bezwungen, um den ohnehin knapp bemessenen Wasservorrat zu erhalten.

      Nun war auch der verloren.

      Der zweite Dünenräuber hatte ihn samt dem Falben, der Winchester, den Satteltaschen und allem anderen, was der Missourier nicht gerade am Leibe trug, mitgehen lassen.

      Auch den Waffengurt und die beiden Revolver hatte er mitgenommen.

      Wyatt wandte sich nach Nordwesten, um aus den Dünen herauszukommen.

      Als er das geschafft hatte, ließ er sich nieder und schaufelte sich mit den Händen ein Loch in den glühenden Sand.

      Zu Tode erschöpft, ließ er sich in die Mulde fallen.

      Vielleicht kam er jetzt zurück, der andere. Mit dem Gewehr konnte er einen weiten Kreis bestreichen und den Verwundeten auf eine Distanz erledigen, die ihm selbst keinerlei Gefahr brachte.

      Denn der Marshal hatte ja nur den Derringer und den Revolver des Toten – beide Waffen trugen ja nicht allzu weit.

      Doch Jubal Chett kehrte nicht um.

      Als das Hämmern im Schädel nachließ, richtete sich der Missourier etwas auf und blickte über den Rand seiner Sandburg.

      Es war nirgends ein lebendes Wesen zu sehen.

      Wyatt hatte das Gefühl, als habe er glühendes Blei in den Adern.

      Ich darf nicht hier liegenbleiben!

      Aber in der sengenden Sonne konnte er nicht weiterlaufen. Die Schwäche, die er durch den starken Blutverlust erlitten hatte, hätte ihn unweigerlich schon nach kurzer Zeit in die Knie gezwungen.

      Er mußte den Abend abwarten.

      Der Mann, der die Pferde mitgenommen hatte, war also nicht zurückgekommen.

      Wyatt wartete noch auf ihn, weil dem Banditen der Gedanke an das Gewehr einfach kommen mußte.

      Mit brennenden Augen suchte der Marshal immer wieder den Horizont

      ab.

      Dieser fürchterliche Tag schien nicht vergehen zu wollen.

      Aber dann – nach einer Ewigkeit – färbte sich das Licht rot, und die Sonne senkte sich dem Horizont zu.

      Der Missourier blieb in seiner Mulde, weil er immer noch mit dem Angriff des Verbrechers rechnete.

      Erst als die Sonne längst gesunken war und der Himmel sich in ein ganz

      tiefes Schwarzviolett gefärbt hatte, erhob er sich, klopfte sich den Sand aus den Kleidern und machte sich auf den Weg.

      Wohin aber sollte er sich wenden? Darüber hatte er sich schon den ganzen Tag Gedanken gemacht. Als er im Morgengrauen aufgebrochen war, hatte er geglaubt, am Abend die Fahrstraße der Overland nach Guilia zu erreichen. Aber bis dorthin kam er selbst bei härtestem Fußmarsch nicht bis zum nächsten Morgen.

      Wohin hatten die Banditen gewollt? Sie waren von Süden gekommen, und der andere war auch nach Süden geflohen.

      Wyatt wartete, bis der Mond aufging und sein milchig-fahles Licht auf das Land warf.

      Vorsichtig näherte er sich der Stelle, wo der Desperado mit den Pferden gestanden hatte.

      Er hatte sich nicht getäuscht, die Hufspur der drei Tiere war noch deutlich im Sand zu erkennen.

      Sehr vorsichtig folgte er ihr. Und immer, wenn das Gelände unübersichtlich wurde, wich er von der Fährte ab und hielt sich so, daß er nicht von einem etwaigen Gegner überrascht oder gar wieder von hinten angegriffen werden konnte.

      Die Sanddünenlandschaft schien kein Ende nehmen zu wollen. Wyatt stapfte stundenlang hügelauf-hügelab nach Süden.

      Kurz vor Mitternacht hielt er erschöpft inne. Er hatte sich auf das rechte Knie niedergelassen und den Hut abgenommen.

      Immer noch drang die Sonnenglut des Tages aus dem Boden.

      Nach kurzer Rast richtete der Mann sich auf und ging weiter.

      Im Osten begann der neue Tag bereits zu grauen, als der Marshal die Ebene erreicht hatte. Noch war die Luft kühl und erträglich.

      Als sich der Horizont zur Linken blut-rot färbte, hielt Wyatt inne.

      Dreißig Yards voraus, direkt auf der Fährte, sah er es metallisch im Sande blinken.

      Ein Sporn, ein großer texanischer Sternradsporn lag da mit zerrissenem Lederband im Sand.

      Und die Hufspuren ringsum erzählten dem einsamen Mann die Geschichte, die sich hier vor Stunden abgespielt haben mußte.

      Ganz ohne Zweifel hatte der Tramp hier einen Kampf mit dem Hengst auszustehen gehabt, dabei war ihm das Spornband zerrissen. Vielleicht hatte er es nicht einmal gemerkt.

      Die Fährte lief dann weiter.

      Schnurgerade durch die Ebene nach Süden.

      Der rote Feuerball stieg im Osten aus dem Sand und warf sein gleißendes Licht über den Llano.

      Gegen neun Uhr kam die Hitze.

      Sie kam fast übergangslos und fiel den Wanderer an wie ein reißendes Tier.

      Jede Meile, ja, jeder Schritt wurde dem Verletzten zur Qual.

      Aber er marschierte weiter.

      Wohin konnte die breite Spur der drei Pferde führen? Wo war das Ziel des Verbrechers?

      Wyatt kannte das Land hier im Süden nur wenig. Da unten irgendwo mußte Pyote liegen. Aber bis dahin waren es wenigstens noch vierzig Meilen.

      Wyatt vermochte auch nicht zu glauben, daß der Bandit tatsächlich

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