Wyatt Earp Classic 39 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 39 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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andere nickte, und nach einem Augenblick des Schweigens fragte er: »Was wird Narone dazu sagen?«

      Der Ältere stieß einen unterdrückten Ton des Ärgers aus. »Er ist alt, die vielen Winter seines Lebens haben den Schnee auf sein Haupt gelegt. Er kann nicht mehr kämpfen, deshalb müssen wir es tun. Wenn morgen früh der rote Feuerball im Osten aufgehen wird, gibt es keine Stadt mehr, die El Bravo heißt. Komm!«

      Sie wollten zu den Pferden.

      Da riß sich der Mann aus dem Sand hoch.

      Heavens, es war noch schwerer, als er bereits befürchtet hatte. Dennoch kam er mit einer Gewaltanstrengung in kniende Stellung und hatte das Gewehr im Anschlag, als die beiden herumfuhren.

      »Hände nach oben!« schlug den beiden überraschten Redmen da eine rostige Stimme in ihrer eigenen Sprache entgegen.

      Langsam nahmen die beiden Comanchen die Hände in Schulterhöhe.

      Wyatt blieb vorsichtshalber knien. Er wußte nicht, was er seinen Beinen zumuten konnte.

      Die Indianer sahen den Gewehrlauf im Sternenlicht schimmern. Sie waren erfahren genug, um die Situation, in der sie sich da befanden, richtig einzuschätzen.

      Da vor ihnen kniete ein Weißer am Boden, der ein Gewehr im Anschlag hielt.

      Wyatt machte das Sprechen Mühe, aber der Whisky hatte seine Lebensgeister doch so weit zurückgerufen, daß ein Teil seiner alten Spannkraft wieder von ihm ausstrahlte.

      »Ich habe gehört, was die beiden roten Männer besprochen haben.«

      Die Comanchen starrten ihn stumm an.

      Da bemerkte Wyatt, daß die Hand des älteren zum Gürtel kroch.

      »Laß deine Hand oben, Einauge, sonst bist du ein toter Mann.«

      »Was willst du von uns?« zischte der Comanche, der sichtlich verstört darüber war, daß das Blaßgesicht sogar seinen Namen kannte.

      »Ich habe es euch schon gesagt: Zufällig habe ich euer Gespräch belauscht.«

      »Zufällig?« unterbrach ihn der Rote.

      »Yeah, zufällig! Ich habe euch nicht hierhergebeten, wo ich lag. Genug davon.«

      »Und was will der weiße Mann jetzt tun?«

      »Ich kann nicht dulden, daß das, was ihr vorhabt, geschieht«, sagte Wyatt rauh.

      »Wohnst du in El Bravo?«

      »Nein.«

      »Was kannst du denn dagegen haben? Wir geben dir von dem Tuch ab.«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Ich will offen sprechen. Daß der Agent euch um Tuch betrügt und vielleicht auch um andere Dinge, die euch zustehen, ist ein Verbrechen. Aber das, was ihr tun wollt, ist auch eines, sogar ein schlimmeres. In den Häusern, die ihr anzünden wollt, schlafen Frauen und Kinder.«

      Wie Holzfiguren standen die Indianer da.

      Endlich öffnete der ältere wieder den Mund. »Was willst du tun?«

      »Ich muß euch töten«, sagte Wyatt rauh, obgleich er keinesfalls diese Absicht hatte.

      Wieder schwiegen die beiden Indianer eine Weile, bis ›Einauge‹ mit brüchiger Stimme erklärte: »Das wirst du nicht tun.«

      »Ihr werdet es erfahren.«

      »Wir sind zwei Männer…«

      Da riß der Missourier den runden Ladebügel knarrend durch.

      Die Roten rührten sich nicht, obgleich ihnen das metallische Geräusch scharf in die Nerven schnitt. Mit heißen Augen starrten sie auf den Mann und auf den schimmernden Lauf seines Gewehres.

      »Habt ihr noch etwas zu sagen?« kam es ihnen da entgegen. »Soll ich im Reservat noch einen Gruß bringen, vielleicht an Narone?«

      »Narone!« kam es im Doppellaut von beiden Lippen.

      »Yeah, er ist ein weiser und gerechter Häuptling, der Schnee seines Alters liegt auf seinem Haupt, und die zahlreichen Sommer und Winter haben ihn still gemacht. Still und weise. Er hat nicht befohlen, in der Stadt der Weißen Feuer zu schießen, obgleich auch er betrogen worden ist.«

      Da löste sich die Zunge des älteren Indianers. »Das Blaßgesicht redet seltsame Worte. Aber ich weiß, daß die Bleichen gespaltene Zungen haben.«

      »Es ist mir einerlei, was du von mir hältst. Jedenfalls wirst du nicht in die Stadt reiten und Brandpfeile auf die Häuser schießen.«

      Wieder herrschte Schweigen zwischen den drei Männern.

      »Es ist gut«, sagte da der alte Indianer rauh. »Töte uns also.«

      Damit hatte der Missourier nicht gerechnet. »Ich bin ein Feind des Tötens, Einauge. Ich hätte lieber gehört, daß du mir gesagt hättest: Wir werden nicht nach El Bravo reiten.«

      Verblüfft starrte der Rote ihn an. »Ich kann es ja sagen und dann doch anders handeln.«

      »Das tust du nicht. Ich kenne dich erst drei oder vier Minuten, aber ich weiß, daß du ein roter Krieger bist, der sein Wort hält.«

      »Soll das heißen, daß du uns nicht töten willst?«

      »Wenn du mir dein Wort als Comanche gibst, nicht in die Stadt zu reiten, ja.«

      Ein bitteres Lachen brach von den Lippen des Indianers. »Solche Worte habe ich noch nicht aus dem Mund eines weißen Mannes gehört. Wir können also wegreiten?«

      »Noch nicht. Erst wird dein Bruder zu den Pferden gehen und die Brandpfeile aus den Köchern werfen.«

      Einauge überlegte einen Augenblick, dann gab er seinem Gefährten einen stummen Wink.

      Der jüngere wandte sich um und ging zu den Pferden.

      Wyatt richtete sich auf.

      Devils, er schwankte, aber er ging vorwärts, dicht an den älteren Comanchen heran.

      »Ich werde dir und deinem Wort Glauben schenken, Einauge. Den gleichen Glauben, den ich dem großen Häuptling Rote Wolke oben in der Prärie geschenkt habe.«

      Der Indianer sah ihn an. »Du hast Rote Wolke gesehen?«

      »Ja.«

      Da sagte er heiser: »Du kannst auch mir Glauben schenken.«

      Als er sich abwenden wollte, hörte er den Weißen sagen: »Ich trage einen Stern. Du weißt, was das bedeutet?«

      »Ja«, kam es frostig zurück, »du bist ein Sheriff, aber nicht der Sheriff von El Bravo.«

      »Nein.«

      »Der ist ein doppelzüngiger Mann, der Narone schon oft versprochen hat, für unser Recht zu sorgen, und sein Versprechen

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