Wyatt Earp Classic 39 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 39 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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      Wyatt sah in dieses Gesicht, hörte die Worte und vermochte nichts mehr zu antworten.

      Er spürte wohl, daß der Mann ihn in sitzende Stellung aufrichtete, und dann spürte er etwas auf seinen Lippen, das wie Eis in ihn hineinrann.

      Wasser!

      Kaltes Wasser!

      Seit fast achtundvierzig Stunden hatte er dieses Wort aus seinem Hirn verbannt, mit eisernem Willen.

      Wasser!

      Dann hörte er wieder die Stimme des anderen. »Santa Madonna! Er stirbt! Er stirbt mir unter den Händen!«

      Er glitt zurück in den Sand, hörte hastige Schritte.

      Gleich darauf war der Mann wieder bei ihm. »Whisky, Señor! Ich habe Whisky! Vielleicht ist das jetzt falsch, aber wenn noch etwas hilft, dann Whisky!«

      Wie ätzendes Gift rann der Alkohol durch seine ausgedörrte Kehle, schien seinen Schlund zu verbrennen und lag wie glühendes Blei in seinem Magen.

      Der Mann murmelte etwas in spanischer Sprache vor sich hin.

      Es war ein Gebet.

      Wyatt lauschte ihm stumm.

      Dann merkte er, daß sich der Mann wieder über ihn neigte.

      »Er ist tot«, hörte er es wieder in Spanisch von den Lippen des Mannes kommen. »Tot! Der heiße Sand hat ihn getötet! Dieses höllische Tal…«

      Ein ächzender Laut aus der Kehle des Halbohnmächtigen ließ den Dicken zusammenfahren.

      »Wasser!«

      Der Dicke zuckte zurück. Dann kam er hastig näher. »Sie leben noch, Señor?«

      »Wasser…«

      Da ergoß sich ein wahrer Regen über seine Lippen, schwemmte darüber hinweg und benetzte das ganze Gesicht, lief in den Hemdkragen und brach sich winzige Bahnen über die Brust.

      Der Dicke richtete den Marshal wieder auf. »Señor! Kommen Sie, ich bringe Sie zu meinem Pferd. Nein, das geht nicht. Ich hole den Gaul her…«

      Er sprang auf und rannte los.

      Wyatt hörte das leise Stampfen von Pferdehufen im Sand.

      »Ich bin wieder da. Und…, he, Señor!« Der Mann kniete neben ihm, nahm sein Gesicht in seine rauhen Hände und starrte in die Augen des anderen. »Señor…«

      »Ja?«

      »Ah, ich befürchtete schon…«

      Wyatt schluckte. »Wasser!«

      »Wasser, si, si!« Der Mann öffnete die Flasche wieder und goß sie über dem Hilflosen aus. »Sie leben! Das ist das Wichtigste. Ich werde Sie hinunter in die Stadt bringen. Doktor Baker versteht sich auf so was. Ich bin übrigens Pedro Miretta. Ja, die Cantina del Sole, die gehört mir… Ach, vielleicht wollen Sie nichts mehr von Sole hören. Well, ich kann das verstehen. Santa Madonna, ich bin ein Esel und rede wieder zuviel. Kommen Sie, Sie müssen schleunigst zu Doc Baker gebracht werden.«

      Er packte Wyatt unter den Armen und versuchte, ihn keuchend und ächzend hochzuzerren.

      »Diavolo, Sie sind ja schwer wie drei Brandyfässer!«

      Wyatt schlug die Augen auf. »Lassen Sie doch…«, kam es krächzend aus seiner Kehle.

      »Nichts da, Señor! Sie können nicht hierbleiben. Der Sand ist jetzt noch heiß, aber in ein paar Stunden kommt die Kühle – und mit ihr der sichere Tod für Sie. Sie müssen hier weg. Ich werde Sie schon…«

      Er hatte das alles rasend schnell in schlechtem Englisch hervorgesprudelt, zerrte wieder an den Armen des Missouriers und wich erschrocken zurück, als er bemerkte, daß sich der andere selbst aufzurichten versuchte.

      »Nein, das geht nicht, Señor. Sie sind zu schlapp. Sie haben sich bis hierher geschleppt. Welch ein Irrsinn, überhaupt. Und wie lange liegen Sie hier! Sie können nicht selbst hoch…«

      Da mußte der texanische Salooner Pedro Miretta erleben, wie sich der noch vor einer Viertelstunde zu Tode Erschöpfte aus dem Sand aufrichtete, schwankend dastand und dann auf das kleine Pferd zutorkelte.

      Miretta half ihm und nahm dann das Pony beim Zügel.

      »No, so geht es nicht. Sie fallen mir runter. Ich muß Sie festbinden.«

      Ein schmerzliches Lächeln zog sich um die Mundwinkel des Missouriers.

      »Thanks, ich bin ja – in – den Bügeln.«

      Miretta ging voran. Er hatte den Gaul am Halfter gepackt und nahm den Blick nicht von dem Fremden.

      »Können Sie sich noch halten?«

      »Yeah – es wird – schon gehen.«

      »Si, si! Halten Sie aus, es ist nicht mehr weit.«

      Es ging über den Rand der Ebene hinweg bis zum Muldenrand, dann rutschte der Mann zur Seite und konnte nur durch den Dicken aufgefangen werden.

      »Well, es geht nicht«, stöhnte der Wirt. »Dann muß ich Sie eben hier zurücklassen. Ich hole den Doc. Madonna, wenn der so spät noch Lust hat, herauszureiten auf die Ebene, fresse ich meine Stiefel auf.«

      Wyatt lag wieder im Sand.

      Der Salooner stieg leise fluchend in den Sattel.

      Da richtete sich der Marshal mit einem Ruck hoch. »Señor! Warten Sie noch!«

      Verblüfft sah der Mexikaner sich um. »Ja?«

      »Ihr Gewehr! Sie haben ein Gewehr im Scabbard.«

      »Ja, sicher. Meine alte Sharpsflinte.«

      »Lassen Sie es mir hier«, bat der Missourier.

      »Das Gewehr? Bitte. Aber ich wüßte nicht, was Sie damit anfangen wollten. Madonna!« Plötzlich hatte der Kneipenwirt einen bösen Gedanken. »Hören Sie, Señor. Sie werden doch nicht so dumm sein. Noch dümmer, als Sie schon waren. Sie haben es bis hierher geschafft. Da müssen Sie doch eine Pferdenatur haben. Und den Rest werden Sie doch überstehen. Wozu wollen Sie das Gewehr? Das hätten Sie ja mit dem Colt auch…«

      Er rutschte aus dem Sattel und riß dem Marshal blitzschnell den Colt aus dem Hosenbund.

      »Sie brauchen keine Waffe, Señor. Von einem Halbidioten will hier niemand etwas.« Dann besann er sich. »Sie hatten doch noch einen Derringer. Bitte – geben Sie ihn mir.«

      »Gegen das Gewehr.«

      Der Dicke trippelte von einem Fuß auf den anderen. »Aber ich werde doch nicht verrückt sein. Ich kann doch nicht einem Selbstmord Vorschub leisten.«

      »Señor, ich brauche das Gewehr. Ich werde verfolgt von einem Mann, der auch ein Gewehr hat.«

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