Wyatt Earp Classic 39 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 39 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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starrte in Wyatts Gesicht. Dann erhob er sich, ging zu seinem Pony und zog das alte Sharpsgewehr aus dem Lederschuh. »Well, hier haben Sie Ihren Willen. Aber das sage ich Ihnen, wenn ich zurückkomme, und Sie sind tot, dann…«

      »Dann?« Wyatt zwang ein mattes Lächeln auf sein Gesicht. Dann ließ er sich zurückfallen und untersuchte die Flinte mit geschlossenen Augen. »All right, Mister, ich warte…«

      »Ich komme in zwei Stunden zurück, Señor.«

      Das Pony trabte los.

      Wyatt öffnete die Augen und sah gegen den Nachthimmel die merkwürdige Silhouette des kleinen rundlichen Reiters davonziehen.

      Jetzt hatte er ein Gewehr.

      Eine Büchse mit noch vier Schuß Munition.

      Zum erstenmal seit dem Augenblick des Überfalls fühlte er sich sicher.

      Der Marshal richtete sich auf.

      War da nicht ein Geräusch gewesen? Er lauschte angestrengt in die Nacht.

      Aber nur das Hämmern des eigenen Blutes war in seinen Ohren.

      Wyatt erhob sich.

      Zounds! Das Wasser und der Whisky hatten ihn benommen gemacht. Er knickte sofort wieder in die Knie ein – und schrak jäh zusammen.

      Ganz deutlich hatte er ein Geräusch gehört. Seinem scharfen Ohr war es diesmal nicht entgangen.

      Und der erfahrene Präriemann wußte es auch sofort zu deuten. Diese Erkenntnis jagte ihm einen neuen Schrecken über den Rücken.

      Es war das dumpfe Hufgeräusch zweier unbeschlagener Pferde gewesen. Und unbeschlagene Pferde ritten in diesem Lande nur Indianer.

      Wyatt wußte, daß er es auf keinen Kampf mit diesen Rothäuten ankommen lassen durfte.

      Und zum dritten Mal auf diesem höllischen Trail schaufelte er sich mit seinen Händen ein Loch in den Sand, legte sich auf den Bauch, warf den Sand, soweit es ihm möglich war, wieder über sich und lauschte dann angestrengt in das Dunkel.

      Das Hufgeräusch war jetzt so nahe, daß er durch den Mund atmete, um besser horchen zu können.

      Immer näher kam der dumpfe Hufschlag.

      Die Roten ritten im leichten Trab.

      Und dann waren sie da.

      Wyatt konnte ihre Konturen wie schwarze Schemen gegen den Nachthimmel westlich von seinem Standort erkennen.

      Eine Gänsehaut rann über seinen Rücken.

      Damned, wenn sie näher kommen, dann wird es mehr als brenzlig. Ich liege unter dem Sand verschüttet; nur ein Teil des Kopfes ist noch frei.

      Wenn sie ihn entdecken, was dann?

      So schnell hatte er die Sandmassen nicht von sich geschüttet, um noch zum Gewehr greifen zu können.

      Er hatte die Büchse fest umspannt unter sich liegen. Die Linke hielt er über die Mündung gepreßt, um sie vor dem Sand zu schützen.

      Der Hufschlag kam noch näher.

      Devils! Sie hielten anscheinend direkt auf die Stelle zu, an der er im Sand lag.

      Jeder Muskel im Körper des Missouriers war angespannt, bereit, sich herumzuwerfen, den schweren Sand von sich zu schütteln, das Gewehr hochzureißen…

      Dann waren sie heran.

      Dreißig Yards vor ihm.

      Der Hufschlag verstummte.

      Immer noch verharrten die beiden Redmen wie leblose Gestalten drüben vor ihm.

      Was führten sie im Schilde?

      Wyatt spielte bereits mit dem Gedanken, aufzuspringen, um das Gewehr hochzureißen, als er sah, daß der eine von ihnen vom Pferderücken rutschte.

      Der andere folgte.

      Sie ließen die Tiere stehen und kamen langsam heran.

      Fünf Yards kann ich ihnen noch geben! schoß es durch den Kopf des Marshals.

      Er war jetzt plötzlich ganz kühl und ruhig. Hundertmal hatte er in solcher Lage gesteckt. Nur mit dem einen Unterschied, daß er sich niemals zuvor in einer solchen elenden körperlichen Verfassung befunden hatte.

      Einer der beiden Indianer schritt die ihnen zugestandenen fünf Yards noch voll aus. Und in dem Augenblick, als sich der Weiße aus dem Sand schnellen wollte, blieb der Rote stehen.

      »Was will Einauge nun tun?« fragte er im gutturalen Tonfall seiner Rasse.

      Wyatt hatte die Worte genau verstanden. Sie waren in dem seltsamen Gemisch von der Sprache der Prärie-Indianer und der Arizona-Rothäute vorgebracht worden, einem Idiom, das der Missourier schon in sehr jungen Jahren unten auf einer Ranch in Texas von zwei Indianern gelernt hatte, die dort als Peone arbeiteten.

      Der andere Rote ließ sich Zeit. Er schien älter zu sein, hatte eine hohe, schlanke, sehr sehnige Gestalt und langes, im Sternenschein silbern schimmerndes Haar.

      »Wir reiten auf den breiten Pfad zwischen den Häusern zu. Das Lagerhaus ist zur Linken. Während du die Brandpfeile auf die gegenüberliegenden Häuser abgibst, zertrümmere ich mit dem Beil das Tor. Wir haben dann Zeit, weil der Brand die Weißen festhält. Mehr als drei Ballen können wir nicht schleppen.«

      Tuchräuber also! Der Marshal war sofort im Bilde. Es war schließlich nicht zum erstenmal, daß Rote eine Stadt anfielen, um sich Stoff zu beschaffen.

      Diese beiden Comanchen hatten es auf ein Stofflager in der Stadt abgesehen.

      Wyatt war zunächst ein Stein vom Herzen gefallen, als er feststellen konnte, daß die beiden ihn noch nicht ausgemacht hatten. Das konnte allerdings schon in den nächsten Minuten geschehen.

      Aber diese beiden Comanchen waren so in ihr Vorhaben vertieft, daß sie in ihrer sonstigen Wachsamkeit auf ihre Umgebung stark nachgelassen hatten.

      Einem Apachen oder einem Sioux-Indianer oder gar einem Pineridge wäre das allerdings nie unterlaufen.

      Das Stofflager wollten sie überfallen. Dieses Vorhaben hätte den Missourier kaum interessiert. Er hatte Mühe genug, sein Leben zu erhalten. Aber da war etwas, das ihn zwang, in jedem Fall zu handeln. Auch wenn die beiden ihn nicht bemerkten: Sie wollten Brandpfeile auf die gegenüberliegenden Häuser abschießen.

      Was das in einer kleinen Westernstadt, die zu neunzig Prozent aus Holz, aus dürrem, sonnenvertrocknetem Holz erbaut war, bedeutete, braucht nicht erst geschildert zu werden.

      Anscheinend hatten sich die beiden nicht viel mehr zu sagen. Sie standen noch eine Weile stumm da und blickten zu der Talsenke hinüber, auf deren Sohle die Stadt lag.

      Sie hatten dem Missourier die ganze Zeit über den Rücken zugekehrt.

      Da hörte Wyatt den älteren sagen: »Saunders

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