Wyatt Earp Classic 39 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Classic 39 – Western - William Mark D. страница 3

Wyatt Earp Classic 39 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

Скачать книгу

sonst?

      Lag zwischen Pyote und Jal noch eine Ansiedlung?

      Eine Sand-Ranch vielleicht?

      Kaum anzunehmen.

      Es war die Hölle, die zwischen den kleinen Ansiedlungen Pyote im Süden und Jal im Norden lag.

      Die Hölle von El Bravo.

      Aber davon wußte der Missourier noch nichts. Die Spur führte nach Süden.

      Gegen Mittag stieg das Land an und war von Sandwellen durchzogen, die allmählich die Sicht wieder verkürzten.

      Sollte wieder ein Tag wie der vergangene vor ihm liegen? Sollte der Desperado mit dem Marsch seines Gegners gerechnet haben? Sollte er da vorn irgendwo auf ihn warten?

      Der Marshal mußte damit rechnen. Deshalb verließ er die Fährte wieder und wanderte nach Südosten, wo er die Dünen zunächst umgehen konnte. Es war ein Uhr. Die Sonne stand im Zenit und schleuderte eine mörderische Glut auf die Erde.

      Der Mann hatte sich auf einem Hügelkamm, der ihm einen Blick nach Süden und Südwesten hin erlaubte, niedergelassen.

      Wyatt starrte mit rotgeränderten, brennenden Augen über den Sand, in dieses irisierende Flimmern und Wabern.

      Da hindurch sollte er laufen?

      Mit zusammengekniffenen, spaltengen Augen starrte der gequälte Mann auf den dunklen Strich, der sich von Nordwesten her fast schnurgerade durch die Ebene nach Süden zog.

      Da war der Mann geritten, der Mann mit den drei Pferden. Er hatte die kühlen Nacht- und Frühstunden zu dem Ritt benutzt, während Wyatt sich um die Dünen herumgeschleppt hatte.

      Wohin führte die Spur?

      So weit das Auge reichte, gab es keinen Yard Schatten. Nirgends ein Gestrüpp oder eine Kaktee, die dem Erschöpften etwas Kühle hätte spenden können.

      Die Mittagshitze nahm zu.

      Unten im Tal mußte sie zur Brutofenglut werden. Der Sand schien unter ihm zu schwimmen.

      Schwimmen! Yeah, es sah aus wie ein klares, leicht zitterndes Wasser.

      Wyatt wischte sich über die Augen.

      Damned! Hatte ihm die Hitze bereits so zugesetzt, daß er…

      Er wandte den Kopf und sah zurück. Selbst diese kleine Bewegung verursachte ihm Schmerzen.

      Hinter ihm lag das Dünenland. Aber auch dort war es heiß.

      Nur heiß. Aber da stand die Luft. Und vor ihm trieb ein Südwind sie gegen die Dünen, ein Wind, der aus der Hölle zu kommen schien.

      Der Missourier preßte die Zähne knirschend aufeinander. Nein! Er würde nicht umkehren. Aber konnte er sich da hinunterwagen?

      Mit verzweifelter Wut schaufelte er sich wieder ein Loch. Der Sand schien seine Hände verbrennen zu wollen. Es konnte kaum schlimmer sein, in der Esse eines Blacksmith zu wühlen.

      Die Mulde vertiefte sich nur langsam.

      Dann fiel der total erschöpfte Mann mit dem Gesicht nach vorn hinein, lag in halber Ohnmacht da, spürte den Sand in seinem Mund, in seinen Augen und Ohren.

      Die Sonne kannte kein Erbarmen.

      Sie schien stillzustehen, zu verharren, um dem unglücklichen Mann den Tod zu bringen.

      Für Sekunden geisterte es spukhaft durch das zermarterte Hirn des Verzweifelten: Vielleicht ist der Tod jetzt noch das beste…

      Da riß sich der Missourier hoch, verließ die Mulde und stieg talabwärts auf die Ebene zu, stakste auf steifen, unsicheren Beinen in das Tal hinein, in die Höllenglut, die ihn aus dem Schlund der offenen Feuerklappe einer Lokomotive ansprang.

      Völlig apathisch marschierte er vorwärts. Er fühlte den Schmerz kaum noch, der in seinem ganzen Körper bohrte. Auch den Gluthauch, der ihn unablässig anwehte, spürte er nur noch wie von fern.

      Waren das die Stunden vor dem Ende? War es die Empfindungslosigkeit, die dem Tod im großen Sand voranzugehen pflegte?

      Ich werde weitergehen! Nur dieser eine Gedanke saß in seinem Hirn.

      Weitergehen!

      Ich muß der Fährte folgen, mein Pferd finden und den Mann…

      Sieben Stunden marschierte der Dodger Marshal durch die Hölle von El Bravo.

      Dann sah er in der Ferne in einer Talsenke plötzlich die Stadt.

      Wie aus dem Erdboden gewachsen sah er die Häuser vor sich.

      Zum Greifen nah.

      Eine knappe Meile nur entfernt.

      Und keine Fahrstraße führte hin, keine Spur, außer der von den drei Pferden.

      Es mußte ein Spuk sein, eine Sinnes-täuschung. Nannte man so etwas nicht Fata Morgana?

      Als er den Rand der Talsenke erreicht hatte, stürzte er wieder hin… und blieb liegen.

      Auch die letzten Kraftreserven waren verbraucht. Er vermochte nicht einmal mehr seinen Kopf zu heben.

      Das grelle Licht der sinkenden Sonne verfinsterte sich für den Mann urplötzlich und wich einer geradezu ägyptischen Finsternis.

      Bleierne Ohnmacht umgab ihn.

      Als er wieder zur Besinnung kam, hörte er wie aus weiter Ferne ein Geräusch.

      Er glaubte es jedenfalls gehört zu haben.

      Das Geräusch von Schritten.

      Er wollte den Kopf hochreißen – aber es gelang ihm nur, ihn wenige Inches aus dem Sand zu heben.

      Was er da durch einen grauroten Schleier vor sich sah, jagte das Leben augenblicklich wieder in seinen ausgebrannten Körper zurück.

      Er sah ein Stiefelpaar vor sich.

      Ein großes, verstaubtes, hochhackiges Stiefelpaar – mit einem Sporn.

      Woher er die Kraft genommen hatte, wußte der Marshal später selbst nicht mehr. Jedenfalls warf er sich herum. In seiner linken Faust blinkte der Derringer.

      Aus brennenden Augen starrte er auf den Mann, der da drei Yards vor ihm stand.

      Es war ein kleiner Mann mit schwerem Leib, olivfarbenem Gesicht und martialisch schwarzem Schnurrbart. Die Kohlenaugen starrten entsetzt auf den Derringer.

      Da brach sich ein heiseres Lachen aus der Kehle des Missouriers.

      Gleich darauf sank er wieder nieder.

      Der Derringer entglitt seiner Hand.

      Er fühlte, wie ihn eine Hand berührte, wie er herumgedreht wurde

Скачать книгу