Wyatt Earp 220 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp 220 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Falbhengst, der einen so edlen Bau hatte, dass er jedem Pferdekenner einen Ausruf des Entzückens entlockt haben würde.

      Während der linke Arm des Reiters hinunterhing, hatte die Rechte die Zügelleinen gefasst. Mit scharfen Augen musterte er über die Köpfe der anderen Reiter hinweg den Horizont und die Savanne auf der linken Seite der schmalen Overlandstreet, die zuweilen vom Mondlicht wie von Inseln besät wurde.

      Wer einmal in das Gesicht dieses Mannes gesehen hatte, würde es so leicht nicht wieder vergessen.

      Es war das Gesicht des Staaten-Mar­shals Wyatt Earp!

      Der Marshal und Doc Holliday hatten mit den Gefangenen, die sie auf der Billoc-Ranch gemacht hatten, den Weg zur Stadt eingeschlagen.

      Aber etwa eine Meile vor der Stadt hielt Doc Holliday sein Pferd an.

      Er wartete, bis der Marshal neben ihm war und deutete auf die kleine Behausung, die ein Stück links vom Wege aufgetaucht war.

      Wyatt nickte und trieb die Gefangenen darauf zu.

      Sie mussten absteigen. Während Doc Holliday sie bewachte, klopfte der Missourier vorn an der Tür des Hauses.

      Es dauerte eine ganze Weile, bis eine ältere Frau eine Klappe in der Tür öffnete.

      »Was gibt’s?«, fragte sie vorsichtigerweise, ohne ihren Kopf sehen zu lassen.

      Wyatt sprach eine Weile mit ihr und hatte nicht allzu viel Hoffnung, dass er hier Hilfe finden würde.

      Da hörte er im Hintergrund des Korridors den schweren Schritt eines Mannes.

      »Einen Augenblick, Maria, ich meine doch, die Stimme dieses Mannes schon einmal gehört zu haben.«

      Ein Mann in den fünfziger Jahren kam an die Tür, öffnete sie und blickte den Missourier an.

      Dann schlug er die Hände zusammen.

      »Ich werde verrückt! Das ist doch

      Wyatt Earp!«

      Wyatt blickte den Mann forschend an. War er hier wieder an einen Gegner geraten?

      Aber im Gegenteil. Der seltene Fall war eingetreten, dass er einen Freund fand, wenn auch keinen Freund, den er persönlich kannte, sondern einen Menschen, der einmal in einer Stadt gelebt hatte, in der der Missourier Marshal war.

      »Mr Earp.« Er drückte dem Missourier beide Hände. »Mein Name ist Martens, Daniel Martens. Ich habe damals in Wichita gelebt, als Sie dort Marshal waren. Zounds, war das eine Zeit. Ich werde nie vergessen, wie Sie Mannen Clements fertig gemacht haben …«

      Daniel Martens stammte aus Deutschland. Er war vor einem Vierteljahrhundert mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen über den großen Teich gekommen, um hier in der Neuen Welt ein neues Leben zu beginnen. Aber die Neue Welt hatte es ihm schwer gemacht. Bitter schwer. Einen seiner Söhne hatte er gleich hinter Lexington begraben müssen. Es war die Cholera, die den Burschen hinweggerafft hatte.

      Dann war da noch Karl, der ältere Sohn. Er war mit den Eltern bis Wichita gezogen und dann von dort hinunter nach Arizona.

      Vor sieben Wochen war er drüben in Caprun erschossen worden.

      Der Mann, der ihn auf dem Gewissen hatte, hieß Laceso.

      James Lester Laceso!

      Der Missourier glaubte nicht richtig gehört zu haben.

      Da hatte er also hier ganz zufällig in dem kleinen Farmer Martens nicht nur jemanden gefunden, der aufrichtige Bewunderung für ihn empfand, sondern einen Menschen, der sich durch den Tod seines Sohnes und seinen Hass gegen den Desperado Lester Laceso mit dem Mar­shal eng verbunden fühlte.

      Als er hörte, was Wyatt Earp hierher führte, drückte er ihm noch einmal kräftig die Hand.

      »Wenn es so ist, Marshal, können Sie sich auf mich verlassen. Bringen Sie die drei Schurken nur her. Ich weiß, wie man mit Leuten dieses Schlages umzugehen hat. Und eine besondere Freude soll es mir sein, dass ausgerechnet Talbot, dieser Halunke, dabei ist. Er ist das willigste Geschöpf Lacesos und führt alle seine Befehle aus.«

      Als er sah, wer die beiden anderen waren, starrte er sie entgeistert an.

      »Joseph Caduk, du dreckiger Schurke wagst es, mir unter die Augen zu kommen, und deinen Freund Welpa hast du gleich mitgebracht! Das ist ja unfasslich!«

      Er wandte sich um und blickte den Marshal an und stieß heiser hervor:

      »Diese beiden Schurken waren bei Laceso, als er meinen Sohn erledigte. Ich weiß es genau. Sie und ein gewisser Jack Slater.«

      Der Missourier konnte keinen besseren Mann finden als den German, der die drei Gefangenen in ein sicheres Verlies hinten auf seinem Farmhof brachte, wo es kein Ausbrechen gab.

      Außerdem schwor der Farmer dem Missourier, dass er mit dem Gewehr vor der Hütte Wache stehen würde.

      »Nur über meine Leiche kann es einem von ihnen gelingen, den Hof hier zu verlassen, darauf können Sie Gift nehmen, Marshal …«

      Besser konnten es die beiden Dodger wirklich nicht treffen.

      Zehn Minuten später stand der Missourier draußen neben Doc Holliday und blickte auf den dunkel daliegenden Farmhof hinüber.

      Holliday, der die Pferde gehalten hatte, zog seine Uhr, ließ den Deckel aufspringen und lauschte dem Läutwerk.

      »Schätze, es geht auf Mitternacht.«

      Wyatt meinte:

      »War ein guter Einfall von Ihnen, Doc, hier anzuhalten.«

      Der Georgier zog die Schultern hoch und blickte nach Südosten hinüber. Irgendwo im Schwarzgrau der Nacht lag Caprun.

      Die beiden Dodger zogen sich in die Sättel und ritten im scharfen Bogen nach Osten hinüber, um sich der Stadt von der Ostseite her vorsichtig zu nähern.

      *

      In Caprun schien jegliches Leben er­storben zu sein.

      Am Westrand der Stadt, wo die Main Street endete, und hinter den Häusern, die zum Nordwesten hinaus lagen, hatten sich die Männer postiert. Leute, die sich für ehrbare Bürger hielten.

      Ein Sattelmacher, ein Schmied, ein Schuhmacher, mehrere Sägewerksarbeiter, ein Zimmermann und sogar ein Lehrer.

      Die anderen waren Leute, die zu der Bande Lacesos gehörten, und die Monk noch aufgetrieben hatte.

      Es würde kaum einer Katze gelingen, durch diesen Sperrgürtel in die Stadt einzudringen.

      Nichts rührte sich. Stumm standen sie da und lauschten in die Nacht hinaus.

      Wenn die Reiter kommen würden, müssten sie sie hören. Das stand fest.

      Aber sie kamen nicht. Die beiden Männer, auf die hier gewartet wurde.

      Vor einem der letzten Häuser standen Billoc und

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