Wyatt Earp 220 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp 220 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Junge schüttelte den Kopf und weinte nur noch heftiger.

      »Aber, Tommy, ich denke, dass es vielleicht besser ist, wenn du mir sagst, was los ist. Vielleicht kann ich dir ja helfen.«

      »Nein, niemand kann mir helfen«, stammelte der Junge. »Onkel Bill und Tante Mary sind tot. Niemand kann mir helfen.«

      Der Missourier zog die Brauen zusammen.

      »Hör mal, Tom, ich bin ein Sheriff. Siehst du, hier ist mein Stern.« Er nahm seinen großen fünfzackigen Stern im Wappenkranz aus der Tasche und hielt ihn dem Jungen hin.

      Der unterbrach sein Schluchzen und blickte mit großen Augen auf den Stern. Dann sagte er, während er den Mann, der neben ihm saß, anblickte:

      »Woher weißt du, dass ich Tom heiße?«

      »Ich wusste es nicht, ich habe es nur so gesagt. Manchmal nenne ich kleine Jungen Billy, aber ich dachte, dass du Tommy heißen könntest.«

      »Ich heiße so. Ich bin Tom Cumberland, und wie heißt du?«

      »Wyatt Earp.«

      Der Junge wich zurück, stand auf, presste beide Hände an die Flurwand und hatte den linken Fuß noch auf einer Treppenstufe sitzen.

      »Wyatt Earp? Das ist nicht wahr! Du lügst mich an!«

      Der Missourier erhob sich, schüttelte den Kopf und entgegnete mit seiner beruhigenden dunklen Stimme:

      »Du tust mir Unrecht, Tommy.«

      »Sie wollen Wyatt Earp sein? Der große Sheriff aus Dodge City?«

      Da riss der Missourier ein Zündholz an und hielt es vor den Stern.

      Tom starrte auf das blinkende Abzeichen.

      »Marshal – Dodge City«, las er verblüfft.

      Dann hatte der Missourier den Stern umgedreht, und der kleine Tom Cumberland starrte auf den eingravierten Namen.

      »Wyatt Earp«, hauchte er fast andächtig. Dann hob er den Kopf, und plötzlich schossen die Tränen wieder in seine Augen. Er machte zwei Schritte vorwärts und presste seinen Kopf gegen den großen Mann, der da vor ihm stand.

      Wyatt legte beide Hände auf die Schultern des Jungen und sagte beruhigend:

      »Ja, Tom, weine nur ruhig, aber dann sagst du mir, was passiert ist.«

      Wenige Minuten später wusste er alles.

      Tom Cumberland war ein Junge, der oben aus dem mittleren Kansas stammte und dessen Eltern auf der Ranch eines Bruders umgekommen waren. Der Junge war zu einer Tante nach Caprun geschickt worden und hatte hier ein Jahr bei ihr gelebt. Dann war diese Tante plötzlich gestorben.

      Die Frau des Postmasters, deren beide Kinder einer Epidemie zum Opfer gefallen waren, hatte den netten Jungen zu sich genommen. Und der kleine Tom, der hier bei den Postmasterleuten lebte, hatte am Abend erleben müssen, wie zwei Banditen durch den Hof ins Haus gedrungen waren und den Postmaster sowie seine Frau erschossen.

      Wyatt, der sich gleich darauf von der Wahrheit dieser Worte überzeugen musste, als er die beiden Leichen im Küchenraum des Hauses vorfand, kam wieder heraus und fand Holliday bei dem Jungen.

      »Hast du keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?«

      »Doch«, entgegnete der Junge. »Ich weiß es genau, der eine von ihnen heißt Keeton und der andere war Larry Food.«

      Die beiden Dodger wechselten einen kurzen Blick miteinander.

      Cassius Keeton und sein Freund Larry Food hatten bei dem Revolvergefecht auf der Billoc-Ranch den Tod gefunden, beide. Damit hatten sie sich der irdischen Gerechtigkeit entzogen.

      Der Junge hatte seinen Schmerz noch keineswegs überwunden, aber die Tatsache, dass er hier auf den großen Marshal Wyatt Earp und Doc Holliday gestoßen war, beruhigte ihn doch etwas.

      »Kann ich nicht mit Ihnen kommen, Marshal?«, fragte er bittend.

      Wyatt fuhr sich mit dem Mittelfinger durch den Kragen.

      »Hm, Tommy, wenn ich wüsste, wie ich das machen sollte. Weißt du, ich habe kein Haus – in diesem Sinne, ich habe keine Familie und –«

      »Vielleicht kennt er selbst jemanden, zu dem man ihn bringen könnte.«

      Der Junge schüttelte den Kopf.

      Plötzlich hatte Doc Holliday einen Einfall. »Ob wir ihn nicht einstweilen zu dem Reverenden bringen könnten?«

      Da nickte der Junge.

      »Ja, ich kenne Mr Thomson. Er mag mich gut leiden, weil ich in der Schule fleißig und artig bin.«

      »Na also«, meinte der Spieler. »Du zeigst uns jetzt den Weg zu seinem Haus.«

      Aber der Weg zu Reverend Thomson führte über die Main Street.

      Und genau die konnten sie ja nicht überqueren.

      Aus diesem Grunde mussten sie einen sehr weiten Umweg machen, und es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie auf der anderen Straßenseite hinter dem Hoftor des Reverenden angekommen waren.

      Das Tor war verschlossen.

      »Hör zu«, raunte der Missourier dem Jungen zu, »du läufst jetzt hier durch den Schacht zur Main Street und klopfst vorne am Haus. Sieh zu, dass du nicht laut mit Mr Thomson zu reden brauchst, sondern geh mit ihm ins Haus und erkläre ihm dort alles. Er möchte dann bitte hier in den Hof kommen.«

      Der kleine Bursche nickte und lief mit flinken Füßen davon.

      Vorsichtshalber folgte ihm Doc Holliday, denn es war ja nicht ausgeschlossen, dass die Sache schief ging. Er blieb vorne am Ausgang des Schachtes hinter einem wackeligen Bretterzaun stehen und beobachtete das Kind, das jetzt die Haustür erreicht hatte und den metallenen Türklopfer betätigte.

      Es dauerte nicht sehr lange, und die Tür wurde geöffnet. Ein Lichtschein fiel auf den Vorbau, und der Junge trat sofort ins Haus.

      Holliday ging zurück und fand den Missourier noch vor dem Hoftor.

      Es dauerte eine ganze Weile, bis im Küchenraum hinten Licht gemacht wurde.

      Dann waren rasche Schritte im Hof zu hören, und ein Riegel wurde von der Pforte zurückgeschoben.

      Er ließ sie wortlos vorbei und leitete sie ins Haus.

      Als sie im Raum neben der Küche standen, der ebenfalls zum Hof hinausführte, bot der Gottesmann den beiden Westläufern Platz an.

      Aber Wyatt lehnte dankend ab und erklärte ihm, was es zu erklären gab.

      Reverend Thomson, ein sehr ernster Mann mit klugen großen Augen, schob seine Brille etwas zurück und meinte stirnrunzelnd: »Das ist eine ziemlich heikle Sache, Mr Earp. Mr Laceso ist ein gefährlicher Mann, das kann ich Ihnen nur sagen. Und wenn es nicht unbedingt

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