Wyatt Earp 220 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp 220 – Western - William Mark D. страница 3

Wyatt Earp 220 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

Скачать книгу

ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat, nagte Monk an seiner Unterlippe.

      Noch brannte der Schlag in seinem Körper, den er von dem Missourier erhalten hatte. Es war ein fürchterlicher Faustschlag gewesen, der ihn wie der Huftritt eines Hengstes getroffen hatte.

      »Umbringen werde ich ihn!«, hämmerte es im Hirn des ehemaligen Geflügelzüchters.

      Der Mann, der sich Ferry Monk nannte, war der ehemalige Gefängniswärter Jonathan Copperfield aus Indianapolis im Staate Indiana. Er hatte vor dreizehn Jahren den Geflügelhändler Travor Richmond in einer der Vorstadtstraßen von Indianapolis ermordet. Eine Frau namens Laura Dayton hatte den Mord beobachtet und konnte den Täter beschreiben.

      Schon anderntags hatte der Sheriff von Indianapolis die Fährte des Mörders gefunden. Aber Copperfield war hinauf an die Nordgrenze des Staates geflüchtet und hatte sich in den Straßen Chicagos verbergen können.

      Aber dort war er keineswegs sicher, denn alsbald tauchte sein Steckbrief auf und folgte ihm bis hinunter nach Illinois und weiter hinauf nach Iowa.

      In der Nähe von Cedar Rapids konnte er sich eine Weile aufhalten, floh dann aber nach Sioux City hinüber, wo er ebenfalls nicht lange bleiben konnte. Er flüchtete hinunter nach Omaha an der Grenze Nebraskas, von wo er jedoch vorsichtshalber weiter den Missouristrom hinunterzog, bis nach Kansas City. Auch hier fürchtete er die Nachforschungen von Indiana und flüchtete in die kleine Stadt Muskogee in Oklahoma. Aber auch hier konnte der Mörder nicht bleiben. Vorsichtigerweise war er auf den Gedanken verfallen, sich wieder als Geflügelfarmarbeiter auszugeben, und erst sehr viel später sollte herauskommen, dass er, bevor er Gefängniswärter geworden war, tatsächlich auf einer Geflügelzucht in der Nähe von Cincinnaty gearbeitet hatte.

      Von Muskogee zog er nach McAllester hinunter. Und von hier kam er nach Dallas in Texas.

      Wie er von Texas an die Grenze Arizonas gekommen war, sollte im Dunkeln bleiben.

      Es ließ sich einfach nicht mehr ermitteln. Jedenfalls war er eines Tages hier im Süden von Arizona in der kleinen Stadt Caprun aufgetaucht, wo er alsbald auf der Billoc-Ranch Freunde fand. Er hatte Geld, und niemand wusste, woher. Er gehörte zu den Männern, die mit Laceso befreundet waren und trieb sich zeitweise in der Stadt herum. Dann war er wieder wochenlang, ja, sogar monatelang verschwunden.

      Jetzt stand er hier in der dunklen Toreinfahrt und beobachtete die Straße. Eine Weile hatten die beiden drüben vor der Schmiede gestanden, und nun hatten sie sich hier vorm Haus des Sargtischlers Evans postiert.

      Rachegedanken krochten in das Hirn des Banditen.

      »Wenn ich ihn kriege«, sagte er sich immer wieder, »dann schlage ich ihn tot. Ich schlage ihn regelrecht tot!«

      Da bewegte sich Billoc neben ihm, machte ein paar Schritte vorwärts und sagte:

      »Ich gehe wieder auf die andere Seite. Du kannst ja hierbleiben.«

      »All right«, knurrte Monk.

      Billoc entfernte sich und nahm wieder drüben vor der Schmiede Aufstellung, wo er glaubte, im Dunkeln des Mondschattens sicherer zu sein.

      Und so war es denn der Mörder Ferry Monk, alias Jonathan Copperfield, der eigentlich etwas hätte hören müssen, was er jedoch nicht hörte. Es war der Zorn, der ihn nicht nur blind, sondern auch taub gemacht zu haben schien.

      Sonst hätte er doch jetzt die Schritte hören müssen, die nicht einmal allzu weit von ihm entfernt hinten auf dem Hof des Sargtischlers aufklangen.

      Es war allerdings ein leichter, ein fe­derleichter Schritt. Und die Person, die ihn verursachte – war eine Frau.

      Eine große, schlanke Frau. Sie trug einen dunklen Mantel über ihrem Kleid und hatte eine schwarze haubenförmige Kappe über ihr schimmerndes Haar gezogen.

      Es war eine hübsche Frau, die seltsam asiatische Gesichtszüge hatte.

      Ihr Name war Ruth Capucine.

      Jawohl, es war die Schwester jenes Mannes, der zusammen mit dem verbrecherischen Sheriff Larkin vor einiger Zeit die Galgenmännerbande angeführt hatte.

      Wyatt Earp war vor wenigen Stunden auf Ruth Capucine im Hause Lester Lacesos getroffen und hatte sie in einem Mietstall untergebracht in der Hoffnung, dass sie dort vorerst einmal sicher saß. Aber die schöne Frau hatte es verstanden, den jungen Mietstall-Owner dazu zu bewegen, sie freizulassen.

      Sofort hatte sie ihre Freiheit dazu benutzt, Sheriff Talbot aufzusuchen und ihn hinter dem Missourier herzuhetzen, von dem sie wusste, dass er zusammen mit Doc Holliday zur Billoc-Ranch reiten würde.

      Sie war es eigentlich, die den Marshal auf der Ranch so in die Enge getrieben hatte. Aber Wyatt Earp und Doc Holliday war es gelungen, sich aus dem Feuer herauszureißen und den Sheriff und zwei seiner Komplicen dingfest zu machen.

      Ruth Capucine hatte, nachdem sie den Sheriff und mehrere andere Verbrecher in die Sättel gebracht hatte, die Main Street verlassen und ein kleines älteres Haus am Südrand der Stadt aufgesucht, in dem ihre Freundin Barbara Norton wohnte.

      Barbara Norton, ein bigottes Mädchen mit blassem Gesicht und großen verklärten Augen, hatte Ruth damals, als ihr Bruder festgenommen worden war, in das Haus des Reverenden Thomson gebracht, wo sie liebevolle Aufnahme gefunden hatte.

      Aber Ruth Capucine hatte dem Gottesmann diese Freundschaft wenig gedankt. Als sie durch einen Zufall den Kartenhai Laceso kennenlernte, hatte sie sich sofort mit ihm angefreundet, obgleich sie doch wissen musste, dass er ein Verbrecher war.

      Barbara Norton hatte es erfahren, aber sie glaubte ebenso wenig daran wie der Reverend selbst, und war jetzt freudig überrascht, die ehemalige Freundin so plötzlich bei sich auftauchen zu sehen.

      Aber Ruth Capucine hatte weder Lust noch Zeit, sich auf einen Tee einladen zu lassen, sondern sie forderte Barbara Norton auf, ihr ein Pferd zu leihen.

      »Ein Pferd«, meinte das bleiche sommersprossige Mädchen, »ja, wenn du meinst, kann ich dir ein Pferd leihen, aber es ist nur ein Wagenpferd.«

      »Ihr habt doch diesen schnellen Apfelschimmel, den brauche ich«, forderte die Gangsterbraut.

      Barbara nickte wieder. »Ja, das ist ein Wagenpferd, ich habe es schon gesagt.«

      »Ist das das Tier, mit dem dein Vater neulich hinauf nach Apache gefahren ist?«

      »Ja, aber es tut mir leid, Ruth, der Wagen ist kaputt. Zwei Räder sind gebrochen, du weißt, dass mein Vater leider Gottes ein ziemlich wilder Fahrer ist, er trinkt zuweilen unterwegs, und dann kennt er keine Rücksicht.«

      Ruth nagte an ihrer Unterlippe. Dann schnippte sie mit den Fingern und meinte:

      »Komm, gib mir das Pferd.«

      Wenige Minuten später stand sie mit dem aufgeschirrten Tier vor der Tür.

      »Was hast du vor?«, fragte Barbara zitternd, obgleich die Nacht nicht einmal kalt war.

      »Geh zurück ins Haus, du wirst dich erkälten«, forderte Ruth sie kühl auf und ging dann mit dem Pferd davon.

      Aber den Wagen, den sie suchte, konnte sie nirgends finden.

      Sie

Скачать книгу