Wyatt Earp 220 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp 220 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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niemand finden würde, und suchte weiter.

      Wo konnte sie noch einen Wagen finden?

      Überall waren die Höfe geschlossen, und sie als Frau konnte unmöglich eine Fenz übersteigen.

      Natürlich wusste sie, dass Laceso eine Menge Freunde in der Stadt hatte, aber sie wollte sich nirgends mehr sehen lassen, da sie befürchtete, dass Wyatt Earp in die Stadt zurückkommen könnte. Und wenn sie dann irgendwo gesehen worden war, lief sie Gefahr, dass der Missourier sie aufspüren würde. Das wollte sie auf keinen Fall mehr riskieren.

      So war sie nach längerer Zeit schließlich an den offenen Hof des Sargtischlers Evans gekommen, war hineingeschlüpft und hatte auch prompt den Wagen gefunden, den sie suchte.

      Evans hatte einen kleinen leichten Buggy, den er immer hinten links unterm Wagendach stehen hatte.

      In dem Augenblick, in dem Ruth Capucine den Wagen aus dem Dunkel des Vordaches herausgezogen hatte, hörte sie Reiter in die Main Street sprengen.

      Sie lief vorn an das offene Tor und blickte hinter ihnen her.

      Sie machten drüben vor der Heuler-Bar Halt, sprangen ab und liefen auf die Schenke zu.

      Einen von ihnen erkannte sie sofort: Ferry Monk. Sie hatte ihn mehrfach bei Laceso gesehen.

      Well, die Männer bedeuteten für sie keine Gefahr, dennoch wollte sie sich auch von ihnen nicht sehen lassen.

      Sie ging in den Hof zurück und hatte den Wagen an das rückwärtige Tor gebracht, das ebenfalls offen stand, zog ihn hinaus und hatte schon ein Stück weggezogen, als sie plötzlich bemerkte, dass sie ihre Handtasche verloren hatte.

      Sie lief zurück in den Hof und suchte im Dunkeln unter dem Wagendach.

      In diesem Augenblick kamen zwei Männer von der Straße her vorn an das Hoftor.

      Monk und Billoc!

      Ruth Capucine biss die Zähne aufeinander und ballte ihre kleinen weißen Fäuste.

      Um keinen Preis durften die beiden sie hier finden. Aber konnte sie es wagen, sich jetzt hier aus dem Hof zu stehlen?

      Billoc, den sie jetzt auch erkannt hatte, war durchaus fähig, sofort einen Schuss abzugeben.

      Und auf wen die beiden da lauerten, das war ihr klar. Höchstwahrscheinlich war der Überfall auf Wyatt Earp fehlgeschlagen. Jedenfalls hätte sich Billoc jetzt sonst kaum hier in der Stadt aufgehalten. Die beiden lauerten auf den Marshal, der also in der Stadt zurückerwartet wurde.

      Der Boden brannte der Gangsterbraut unter den Füßen.

      Da entfernte sich Billoc vom Hoftor und ging davon.

      Nur Monk stand noch allein da.

      Das war noch schlimmer, denn bisher hatten die beiden zuweilen noch einmal miteinander geredet, was ihr vielleicht die Möglichkeit geboten hätte, sich zu entfernen. Nun aber, wo Monk allein dastand, herrschte tiefe Stille auf dem Hof, und er musste jedes Geräusch vernehmen.

      Die Frau bewegte sich langsam rückwärts davon und trat plötzlich auf einen weichen Gegenstand.

      Es war ihre Tasche. Sie hob sie auf und ging leise auf Zehenspitzen weiter. Wäre der Mörder Monk weniger mit seinen Gedanken des Hasses beschäftigt gewesen, so hätte er den Schritt der Frau hören müssen. Aber er hörte ihn nicht. Und so kam es, dass Ruth Capucine unbemerkt den Hof verlassen konnte.

      Sie holte den Apfelschimmel hinter dem Haus des Reverenden hervor, spannte ihn vor den Buggy und stieg auf.

      Unbemerkt kam sie aus der Stadt und preschte mit dem Wagen auf der Straße nach Apache davon.

      Wären Wyatt Earp und Doc Holliday nur etwa zwanzig Minuten später von der Farm des Deutschen gekommen, so hätten sie den Wagen bemerkt, zumindest aber das Geräusch vernommen, das er verursachte.

      *

      Wyatt Earp und Doc Holliday hatten die Stadt an ihrem Ostrand erreicht und brachten die Pferde in das Dunkel einer Scheunenwand, wo sie sie zurückließen.

      Hier standen Büsche und Bretterstapel herum, sodass die Tiere nicht so leicht entdeckt werden konnten.

      Und die beiden Dodger wussten, dass sie sich auf ihre Tiere verlassen konnten. – Sowohl der Falbe als auch der schwarze Hengst würden still stehen bleiben, bis ihre Herren zurückkamen.

      Die Vermutung des Marshals, dass Billoc, Monk und die anderen längst in die Stadt zurückgekommen waren, war ja richtig, und schon nach wenigen Minuten entdeckte der Missourier einen Mann, der auf einem Vorbau Posten stand und ein Gewehr in der Hand hatte. Gleich darauf entdeckte er einen zweiten, der drüben über einer Ballustrade im Obergeschoss lehnte und die Straße nach Westen hin ebenfalls im Auge behielt.

      Der Marshal schob sich durch einen Häuserschacht zurück und traf Doc Holliday, der auf einem hölzernen Geländer eines Brunnens saß und mit den Beinen baumelte.

      »Na, wartet das Empfangskomitee schon?«, kam es spöttisch von den Lippen des Spielers.

      »Leider ja«, entgegnete der Marshal. »Ich schätze, dass es ausgeschlossen sein wird, über die Main Street hinüberzukommen. Unsere Freunde haben ihre Leute zu beiden Seiten der Straße postiert.«

      »Na also«, entgegnete Holliday gelassen, »dann wissen wir das wenigstens.«

      Sie blieben hinter den Häusern, passierten auch den Hof der Heuler-Bar, und plötzlich blieb der Missourier stehen.

      Aus einem der nächsten Höfe war ein Geräusch gedrungen, das sein scharfes Ohr vernommen hatte.

      Es war das Weinen eines Kindes.

      Jetzt hatte es auch Holliday gehört.

      »Ist das nicht der Hof des Post-Offices?«, flüsterte er.

      Wyatt nickte.

      Dann schlich er auf die hintere Pforte des Hofes zu und stellte fest, dass sie nur angelehnt war.

      Er hob sie etwas an, um das Knirschen der Angeln zu vermeiden, was ihm jedoch nicht ganz gelang. Er blieb stehen und lauschte.

      Das Weinen des Kindes war immer noch zu hören. Es musste drüben aus einem der Anbauten des Posthauses kommen.

      Der Missourier hatte den Hof betreten, blieb im Dunkel der Fenz, und schließlich ging er auf den Anbau zu.

      Unten stand die Tür offen, und eine Treppe führte hinauf.

      Wyatt, der sich jetzt genau gegenüber von dem Anbau befand, sah im Mondlicht, das eben durch eine Wolkenlücke brach, einen kleinen Jungen auf der untersten Treppenstufe sitzen, den Kopf in die Hände gestützt und leise vor sich hinweinend.

      Da richtete sich der Missourier auf und ging langsam vorwärts.

      Der Junge bemerkte ihn erst, als er vor ihm stand. Aber er hob nur kurz den Kopf und weinte dann nur umso lauter weiter.

      Da ließ Wyatt sich neben ihm nieder und legte den Arm um seine Schultern.

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