Sophienlust Bestseller 7 – Familienroman. Anne Alexander

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Sophienlust Bestseller 7 – Familienroman - Anne Alexander Sophienlust Bestseller

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Mutter beigebracht hatte. Als Isabelle nicht mit einstimmte, hörte sie wieder auf.

      »Du mußt auch singen, Isabelle, dann kann uns niemand was tun«, sagte sie. »Wenn man Angst hat, muß man immer singen.«

      Zögernd bewegten sich daraufhin Isabelles Lippen. »Sur le pont d’Avignon«, klang es durch den Wald.

      Das Gebiet, in dem sich die beiden Kinder befanden, gehörte zum Gut Schoeneich. Einige Gutsarbeiter waren gerade dabei, Bäume zu markieren.

      »Was ist denn das?« fragte Klaus Henrich. Er horchte in die Richtung, aus der der Gesang kam. »Hört sich nach Kindern an. Ob Henrik und seine Freunde sich mal wieder herumtreiben?«

      »Glaube ich nicht, Henrik weiß, daß er hier momentan wirklich nichts zu suchen hat«, erwiderte sein Kollege.

      »Du weißt doch, wie er ist.« Klaus Henrich grinste. »So ein richtiger Lausbub. Wenn ich mal einen Sohn hab’, dann soll er wie Henrik sein.«

      »Dazu müßtest du erst die Trudi heiraten«, bemerkte Gerd Rösler. »Und wie ich dich kenne, wartest du damit, bis ihr beide alt und grau seid.«

      »Ich geh und schau mal nach, was das für Kinder sind«, sagte Klaus Henrich. »Ich möcht nicht, daß sie sich hier herumtreiben, wenn es ans Fällen geht.« Er wartete die Antwort seines Kollegen erst gar nicht ab, sondern marschierte los.

      »Und wenn die Maman nun nicht kommt?« fragte Isabelle, nachdem sie mit Singen aufgehört hatte.

      »… petits bébés font comme ca«, sang Danielle unbeirrt weiter. Sie wollte gar nicht daran denken, daß die Maman sie nicht finden konnte.

      »Danielle!« Isabelle zog energisch an der Hand ihrer Schwester. »Ich hab’ wieder Angst, Danielle.«

      Die Fünfjährige wollte antworten, als sie den Mann zwischen den Bäumen hervortreten sah. »Komm, wir müssen weglaufen.« Sie zog Isabelle vom Weg.

      »Bleibt stehen, warum lauft ihr denn fort?«

      Die Kinder hörten nicht. Danielle zerrte ihre Schwester durch das Gestrüpp.

      Klaus Henrich rannte den Kindern nach. Er konnte sie doch nicht einfach so laufen lassen. Sie brauchten bestimmt Hilfe. Schon bald hatte er sie eingeholt. Er hielt Danielle an den Schultern fest.

      »Loslassen!« Isabelle versetzte den Mann einen heftigen Fußtritt.

      »Ich sag’s der Polizei«, drohte Danielle. Sie versuchte, sich zu befreien.

      »Ruhig, ganz ruhig.« Klaus Henrich nahm eine Hand von Danielles Schulter, griff nach Isabelle und hielt sie so weit von sich ab, daß sie ihn nicht mehr treten konnte. »Ich tu euch doch nichts! Habt ihr Angst?«

      Isabelle zog die Nase hoch. »Bist du ein böser Mann?« Sie vergaß dabei völlig, daß man ihr beigebracht hatte, alle Fremden mit Sie anzusprechen.

      Klaus Henrich lachte. »Nein, ich bin kein böser Mann, ich will euch doch nur helfen.« Er ließ Isabelle los. »Schaut mal zum Himmel. Es wird bald dunkel werden. Und bei Dunkelheit sollten kleine Mädchen nicht mehr allein im Wald herumspazieren.«

      »Unsere Maman holt uns«, schwindelte Danielle.

      »Maman?« Klaus runzelte die Stirn.

      »So spricht man das nicht aus«, erklärte Danielle altklug.

      »Ihr seid nicht von hier.« Der Waldarbeiter schaute sich die Kinder genauer an. »Wenn ihr aus Wildmoos oder Bachenau wäret, würde ich euch sicher kennen. Wohnt ihr in Sophienlust?«

      »Was ist denn das?« fragte Danielle.

      »Ein sehr schönes Kinderheim«, sagte Klaus. Er ließ Danielle los. »Versuch nicht wieder auszureißen, du weißt, ich hole dich doch ein. Wenn ich nur wüßte, wo ihr hingehört.« Er seufzte auf. »Willst du es mir nicht sagen, kleines Fräulein?«

      Danielle schüttelte den Kopf. »Wir möchten jetzt gehn«, erklärte sie.

      »Ich bring euch nach Schoeneich«, entschied der Gutsarbeiter. »Frau von Schoenecker wird wissen, was zu

      tun ist.« Er nahm einfach die Hände der Kinder. »Habt ihr Hunger und Durst?«

      »Ganz großen«, versicherte Isabelle. Hoffnungsvoll sah sie zu ihm auf. »Wir wollten Eis, aber dann ist Frau Stein… Au!« Danielle hatte ihr blitzschnell einen Stoß verpaßt.

      »Das war aber gar nicht nett von dir.« Strafend blickte Klaus die Fünfjährige an. »Bist du immer so grob zu deiner Schwester? Sie ist doch deine Schwester?«

      Danielle gab keine Antwort.

      »Wie heißt ihr überhaupt?«

      »Sag ja nichts, Isabelle!« befahl Danielle. Sofort legte sie ihre freie Hand auf den Mund. »Oh, jetzt hab’ ich verraten, wie du heißt.«

      »Ist das so schlimm?« Klaus Henrich mußte ein Schmunzeln unterdrücken. Er ging mit den beiden Mädchen zur Straße zurück. »Wie wäre es, wenn du mir jetzt auch noch deinen Namen sagst.«

      Danielle schüttelte heftig den Kopf.

      »Da steckst du!« Gerd Rösler kam ihnen auf der Straße entgegen. »Ich habe mich schon gefragt, wo du bleibst.« Er schaute die Kinder an. »Steht dir gut, deine Rolle als Ersatzvater«, spöttelte er. »Was sind denn das für Kinder?«

      Klaus hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich bringe sie nach Schoeneich. Frau von Schoenecker wird sich bestimmt um sie kümmern.« Er wies auf Isabelle. »Wie das Küken heißt, weiß ich inzwischen. Isabelle ist ihr Name.«

      Gerd zwinkerte ihm zu. »Na, so einen schönen Namen hat dein anderer Schützling sicher nicht.«

      »Meiner ist auch schön. Ich heiß Danielle«, protestierte die Fünfjährige.

      »Jetzt hast du alles verpetzt.« Isabelle lachte.

      Danielles Augen füllten sich mit Tränen. Sie wischte sich mit ihrer freien Hand über die Augen.

      »Mach dir nichts draus«, meinte Gerd Rösler. Er strich dem Mädchen durch die Haare. »Es wird alles wieder gut, glaub mir. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.«

      *

      »Die beiden können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben«, meinte Denise von Schoenecker. Sie hatte durch einen Anruf der Polizei von den vermißten Kindern erfahren und sofort mit den ältesten Zöglingen Sophienlusts eine Suchmannschaft zusammengestellt. Inzwischen waren schon zwei Stunden vergangen, ohne daß jemand die Kinder gesehen hatte.

      »Sollte man wenigstens meinen«, erwiderte Frau Rennert. Sie stand auf und blickte durch das Fenster nach draußen. »Bald wird es dunkel. Nicht auszudenken, was alles geschehen kann, wenn die Kinder in den Wald gelaufen sind und nicht gefunden werden.«

      »Mein Mann wollte ein paar Arbeiter zusammentrommeln. Er ist seit mindestens einer Stunde unterwegs. Die Kinder können doch eigentlich nicht so weit gekommen sein. Der Beschreibung nach handelt es sich um kleine Mädchen.«

      »Und

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