Fiona - Wiederkehrer. Zsolt Majsai

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Fiona - Wiederkehrer - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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Machen Sie Witze? Ich hatte schon mehrmals das Vergnügen, mich mit ihm unterhalten zu dürfen.“

      „Das hört sich an, als wäre es eigentlich das Gegenteil eines Vergnügens gewesen.“

      „Ansichtssache“, murmele ich. „Lassen wir das. Wir haben hier ein ganz konkretes Problem und mein Gefühl sagt mir, dass Sie im Umgang mit dieser Art von konkreten Problemen mehr Erfahrung haben als ich.“

      „In der Tat“, bestätigt Peter Wolf nickend. „Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass das Wiederkehren manchmal … unerwünschte Nebenwirkungen hat.“

      „Unerwünschte Nebenwirkungen?“, wiederholt Victor und starrt ihn entsetzt an.

      „Nun ja, Sie dürfen nicht vergessen, dass der menschliche Geist auf ein Leben programmiert ist. Mrs. Flame wird sicherlich bestätigen können, dass es einiges an Arbeit bedarf, als Mensch mit dem Wissen um das, was jenseits der Grenzen der Gefrorenen Welt liegt, umgehen zu lernen ...“

      „Das stimmt.“

      „Krieger sind aber Seelen, die sich diese Aufgabe gezielt ausgesucht haben, das erleichtert die Eingewöhnung. Wenn ich das mal so sagen darf. Wiederkehrer verletzen die Spielregeln und überschreiten Grenzen, die eigentlich nicht ohne Konsequenzen überschritten werden dürfen.“

      „Ach?“, sage ich. „Wie sehen diese Konsequenzen denn aus?“

      „Das ist unterschiedlich, Mrs. Flame. Meistens geht es darum, dass Wiederkehrer nicht mehr in ihr altes Leben zurück können und eine neue Identität annehmen müssen. Meine Tochter und ich zum Beispiel sind vor fünf Jahren bei einem Hausbrand ums Leben gekommen und leben seitdem ein sehr zurückgezogenes Leben als Hinzugezogene. Wenn jemand sich sehr viel Mühe gebe, könnte er herausfinden, dass wir eigentlich niemals geboren wurden. Zumindest nicht als Virginia und Peter Wolf.“

      „Ich glaube, ich weiß wer Sie waren“, sage ich nachdenklich. „Sie kamen mir vorhin schon irgendwie bekannt vor.“

      „Ich würde es sehr schätzen, wenn Sie dieses Wissen für sich behalten würden, Mrs. Flame.“

      Ich schenke ihm ein Lächeln, denn für einen anerkannten Wissenschaftler, der Nahtoderfahrungen ausschließlich ins Reich der Biochemie verfrachtet hat, muss die Erkenntnis, da sehr falsch gelegen zu haben, ein Kulturschock gewesen sein. Es erklärt aber auch, warum er sich so sehr für Wiederkehrer einsetzt.

      „Selbstverständlich, Peter.“

      „Danke, Fiona.“ Er lächelt auch, also hat er verstanden.

      „Ihr habt mich abgehängt, glaube ich“, beschwert sich Victor. „Wovon redet ihr?“

      „Ich weiß jetzt, wer Peter Wolf mal war und warum er jetzt Peter Wolf ist“, erkläre ich, wohlwissend, damit keineswegs zur Entwirrung von Victor beizutragen. „Mich interessiert sehr, welche Probleme es noch geben kann.“

      „Nun, schwierig wird es dann, wenn einem Wiederkehrer klar wird, über welche Macht er verfügt.“

      Ich verstehe sofort. Logisch. Wiederkehrer haben hinter die Grenzen geblickt und waren in der Lage, mindestens einmal ihr erweitertes Wissen anzuwenden, als sie nämlich ihren Körper reaktiviert haben. Und auch wenn sie eigentlich Menschen wie vor ihrem Tod sind oder werden, haben sie den Menschen, die noch vor ihrem physischen Tod stehen, eines voraus: Sie durchschauen die Illusion.

      „Wie oft kommt das vor?“

      „Nicht oft. Ein Wiederkehrer weiß nicht nur, über welche Macht er verfügt, er weiß auch, welche Konsequenzen es hat, wenn er diese Macht auch nutzt.“

      „Zum Beispiel, dass Krieger ihn töten wollen.“

      „Zum Beispiel.“

      „Ich finde das richtig, dass diese Zombies wieder dahin zurückbefördert werden, wohin sie gehören.“ Victoria schon wieder.

      „Wiederkehrer sind keine Zombies, sondern Menschen wie Sie“, erklärt Peter geduldig. „Bis auf die Tatsache, dass sie die Illusion erkennen, unterscheidet sie nichts, aber auch gar nichts, von anderen Menschen.“

      „Ja, sicher.“

      Peter blickt mich fragend an und ich zucke die Achseln. „Sie müssten es doch kennen, dass Angehörige damit nicht umgehen können.“

      „Nun, es ist eher selten, dass Angehörige von einer Wiederkehr erfahren. Und die meisten sind dann glücklich über die hinzugewonnene Zeit.“

      „Ich nicht!“

      „Victoria, würdest du jetzt endlich bitte deine Fresse halten!?“

      Drei Augenpaare richten sich entgeistert auf Victor, eines empört.

      „Von einem Zombie lasse ich mir nichts befehlen!“

      „Der Zombie bist du hier, dein Gehirn ist offenbar außer Betrieb, wahrscheinlich seit der Geburt schon!“

      Victoria schnappt nach Luft, Virginia bekommt einen Lachanfall, Peter lächelt sanft und ich überlege, ob ich dazwischengehen soll.

      Nachdem sich alle wieder beruhigt haben, sagt Peter in der von ihm gewohnten Ruhe: „Ich glaube, ich kann einen Vorschlag unterbreiten, der alle Interessen berücksichtigen dürfte.“

      „Als meine Tochter und ich wiederkehrten und feststellten, dass es noch mehr wie uns gibt und wahrscheinlich immer gegeben hat, beschlossen wir, unser neues Leben für etwas Sinnvolles, für etwas Wichtiges zu nutzen.“ Peter erhebt sich und geht zum Fenster. „Mrs. Burton, Wiederkehrer sind alles andere als Zombies, aber ich darf Ihnen versichern, es gibt sie ebenfalls, die Zombies. Und ich darf Ihnen ebenfalls versichern, eine Begegnung mit ihnen würden Sie niemals vergessen, nicht für den kurzen Rest Ihres Lebens.“

      „Was meinen Sie damit?“, erkundigt sich Victoria, während die Zornesröte in ihrem Gesicht einer deutlich helleren Farbe weicht.

      „In der Verborgenen Welt gibt es all das, was Menschen sich jemals vorgestellt haben“, erkläre ich. „Und auch wenn sie nur einen kleinen Teil der Verborgenen Welt ausmachen, wobei Zeit und Raum in der Verborgenen Welt keine uns gewohnte Bedeutung haben, sind sie uns am Nächsten, denn sie entstanden aus uns, den Menschen. Und viele von ihnen sind … nun ja, nicht unsere Freunde.“

      „Um es mal vorsichtig auszudrücken“, ergänzt Peter lächelnd. „Es ist daher sehr gut, dass sie in der Verborgenen Welt sind.“

      „Dann sollen sie doch da bleiben, wo ist das Problem?“

      „Das Problem, Victoria, ist, dass die Grenze zwischen der Verborgenen Welt und der Gefrorenen Welt die Illusion ist. Die Illusion der Gefrorenen Welt. Und auch wenn sie die materielle Welt schon seit Jahrtausenden zusammenhält, ist sie in Wahrheit ziemlich zerbrechlich. Wenn Menschen träumen, überschreiten sie diese Grenze, verliert die Illusion ihre Kraft und wir begegnen unseren tiefsten und dunkelsten Ängsten. Können Sie sich vorstellen, was es bedeuten würde, wäre diese Grenze plötzlich weg und die Gestalten aller Albträume aller Menschen seit Anbeginn der Zeit hätten ungehinderten Zugang zu unserer Welt? Wobei, meine Welt ist es nur teilweise, aber ich bin ja auch eine Kriegerin.“

      „Sie waren vermutlich

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