Fiona - Reloaded. Zsolt Majsai
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„Ich habe Hunger.“
„Hast du noch nichts gegessen seit heute Morgen?“
„Meitor hat ihr etwas gegeben“, erwidert Gaskama. „Dafür durfte oder musste sie in der Zeit die Zügel festhalten. Sie sah … etwas erschrocken aus.“ Er grinst genauso wie vorhin, als er die Szene vom Pferd aus beobachtet hat.
„Das Zelt steht hier, also ist alles gutgegangen“, meint Askan, aber er kann sich ein Grinsen auch nicht verkneifen.
„Wollt ihr, dass ich aufhöre zu lächeln?“
Askan schüttelt den Kopf. „Es gibt gleich etwas zu essen, das ist zu riechen.“
„Und sie kann mit völlig ernstem Gesicht Dinge sagen, die sie nicht ernst meint“, bemerkt Gaskama. „Ich kümmere mich mal um das Essen.“
Während er an mir vorbei geht, zwinkert er mir zu. Ihn kann ich wohl nicht mehr hereinlegen.
Askan kommt näher und legt die Hände auf meine Schultern. Obwohl ich mich ohne mein Zutun versteife, lässt er seine Hände dort.
„Du hast im Fluss gebadet? Es gibt hier auch eine Badewanne mit warmem Wasser.“ Er deutet nach hinten auf etwas aus Holz.
„Das wusste ich nicht.“
„Es ist nicht schlimm.“ Er lässt mich los und geht zu dem, was er Badewanne nannte. Unterwegs zieht er sein Hemd aus, sodass ich seinen muskulösen Oberkörper sehen kann. Neben der Wanne zieht er auch den Rest aus und klettert dann ins Wasser.
Ich gehe langsam näher. Sein Ding irritiert mich. Es hängt schlaff herunter. Alle, die ich bisher gesehen habe, waren hart und zeigten eher nach oben. Warum seins nicht?
Er mustert mich fragend. „Möchtest du auch baden? Hier ist noch Platz.“
Ich verneine kopfschüttelnd.
„In jedem Fall bekommst du morgen andere Sachen. Dieses Kleid ist schmutzig. Unangenehmerweise haben wir keine Kleider dabei, du wirst es also mit Sachen von mir vorliebnehmen müssen.“
„Sie sind zu groß.“
„Bis Kasunga wird es gehen. Besser als das Kleid.“
„Ist gut.“
Er lacht kurz auf. „Hast du das von Gaskama?“
Ich nicke.
„Er mag dich und freut sich, dass du nicht mehr im Käfig hocken musst.“
„Du hättest mich ja nicht da einsperren lassen müssen.“
„Doch, das musste ich. Die Ereignisse haben mir die Möglichkeit gegeben, dir die Freiheit zu geben.“
„Du bist doch der König.“
„Auch ein König muss sich an Regeln halten, wenn er nicht will, dass er als schlechter König gilt. Meine Leute haben dich für eine Mörderin gehalten.“
„Und jetzt, wo sie sogar dabei zugesehen haben, wie ich jemanden töte, nicht mehr? Das verstehe ich nicht.“
„Es geht nicht um das Töten. Sie sind Soldaten, auch sie haben schon getötet. Es geht darum, wie und wen. Sie haben gesehen, dass du die Wahrheit sagst. Sie und ich glauben, dass du die anderen Soldaten unter ähnlichen Umständen getötet hast, weil du dich verteidigen musstest.“
„Das ist wahr.“
„Warum hast du es nicht gesagt?“
„Wer hätte mir schon geglaubt?“
„Ich zum Beispiel.“
„Obwohl du auch so ein Ding ...“ Ich unterbreche mich und beiße mir auf die Unterlippe. Verlegen starre ich auf den Boden.
Askan mustert mich nachdenklich. „Du hast bisher wohl nur schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, scheint mir.“
„Zumindest erinnere ich mich an keine anderen.“
„Ich verstehe. Nun, eigentlich ist die Vereinigung zwischen Mann und Frau ein Akt der Liebe, bei dem Kinder entstehen. Wenn auch nicht immer. Und es macht durchaus auch Spaß.“
„Den Männern?“
„Und auch den Frauen. Wenn sie dazu nicht gezwungen werden, sondern es freiwillig tun.“
Das kann ich mir nicht vorstellen, wie das gehen soll, daher schweige ich lieber.
„Kyo, warum bist du eigentlich näher gekommen?“
„Weil … weil dein Ding anders aussah als die anderen.“
„Ich verstehe. Es heißt übrigens Glied. Oder Geschlecht. Manche sagen auch Schwanz, aber dieses Wort mag ich dafür nicht.“
„Dein … dein Glied sah anders aus.“
„Dafür gibt es Gründe, aber wenn ich dir diese jetzt erkläre, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich mich beherrschen kann. Du solltest besser gehen.“
„Das glaube ich auch.“ Hastig wende ich mich ab und renne aus dem Zelt. Davor bleibe ich stehen und atme tief durch. Es ist dunkel. Ich spüre etwas, was ich noch nie gespürt habe. Jedenfalls erinnere ich mich nicht daran. Mein Unterleib fühlt sich heiß an. Ich glaube, ich war nahe daran, den Akt der Liebe machen zu wollen, der auch Spaß macht.
„Gibt es ein Problem?“, erkundigt sich Meitor.
Ich sehe ihn an. „Nein, kein Problem. Ist gut.“
Dann spaziere ich langsam davon und zu den Pferden. Sie reden wenigstens nicht, darum mag ich sie. Ich bleibe bei ihnen und lausche der Stille. Nein, still ist es nicht, ich höre die Geräusche des Lagers, die Geräusche der Pferde und ich höre auch die Geräusche des Waldes.
Dann höre ich, dass jemand kommt.
Es ist Gaskama.
„Alles in Ordnung?“, erkundigt er sich.
Ich nicke.
„Askan bat mich, nach dir zu sehen.“
Er bat ihn, anstatt es zu befehlen? Ich verzichte darauf, das anzusprechen. Als Gaskama vorschlägt, wieder zurückzugehen, bin ich einverstanden. Langsam spazieren wir in die Richtung des großen Zeltes.
„Askan sagte, du könntest verwirrt sein“, bemerkt Gaskama nach einer Weile.
„Bin ich auch.“
„Kann ich dir helfen?“
Ich atme tief durch, dann frage ich ihn: „Hast du schon mal den Akt der Liebe gemacht?“
Er grinst. „Das ist eine sehr indiskrete Frage.“
„Was ist indiskret?“