Fiona - Leben. Zsolt Majsai
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Читать онлайн книгу Fiona - Leben - Zsolt Majsai страница 12
„Danke. Bleibst du noch, Katharina?“
Sie nickt. „Das heißt, nur wenn Elaine nicht zu beschäftigt ist. Willst du den Dämon suchen?“
„Ja, aber nicht heute. Oder meinst du, es ist so dringend?“
Katharina schüttelt den Kopf. „Heute würden wir ihn eh nicht mehr finden. Und du brauchst vermutlich etwas Pflege.“
„Vor allem seelische“, erwidere ich finster.
„Gut. Treffen wir uns morgen, um Mitternacht? Wir könnten ein paar Orte abklappern, wo sich ein Dämon aufhalten könnte.“
„Okay. Holst du mich ab?“
Sie lächelt ansatzweise. „Sicher. Bis morgen, Fiona.“
Ich winke ihnen zu. Im Auto verliere ich die Beherrschung und heule mich aus. Es kostet mich mehr als ein Papiertuch, bis ich wieder halbwegs wie ein Mensch aussehe.
Diese verfluchten Gefühle. Wie ich sie hasse!
James’ Augen sind offen. Ich schenke ihm ein Lächeln. Das Pochen in meiner Muschi lässt nach. Ich lasse mich auf seine Brust sinken und vergrabe das Gesicht in seiner Halsbeuge.
„Das macht doch sicher mehr Spaß, als nächtelang einen Dämon zu suchen“, bemerkt James träge.
„Du Idiot!“, erwidere ich lachend. „Natürlich macht es mehr Spaß! Und es gibt ein Erfolgserlebnis!“
Seine Hand fährt durch meine Haare. „Warum ist euch dieser Dämon so wichtig?“
„Schon allein die Tatsache, dass er in unserer Welt rumstreift, macht ihn verdächtig. Er wurde vor 10.000 Jahren von einem Zauberer erschaffen, um zu zerstören.“
„Und wenn ihr ihn findet? Er scheint ziemlich stark zu sein.“
„Katharina hat ihn schon einmal stillgelegt.“
„Stillgelegt.“ Ich höre James schmunzeln. „Hast du nicht erzählt, sie hatte Hilfe von einer Hexe?“
„Und was bin ich?“
„Ach so. Das wusste ich nicht. Erklärt aber so Manches.“
„Mein Lieber, herzlichen Glückwunsch. Du hast dich soeben von einem Idioten zu einem Arschloch befördert.“
„Wusstest du denn gar nicht, dass ich so karrieregeil bin?“
„Ich habe es befürchtet …“
Sein leises Lachen weht durch meine Haare. „Ich glaube, es ist mir fast lieber, wenn du im Irak religiöse Fanatiker killst.“
„Hast du auch dieses Gefühl, dass irgendwas passieren wird?“
James erstarrt. Nur kurz. Ich richte mich auf und sehe ihn fragend an.
„Du auch?“, erkundigt er sich.
Ich nicke. „Und nicht nur ich.“
In dieser Nacht schlafe ich unruhig, ohne mich an meine Träume zu erinnern. Am nächsten Morgen nimmt James Sandra mit, er hat nur zwei Besichtigungstermine. Nachdem sie aus dem Haus sind, ziehe ich mich an, bringe Danny zu meinen Eltern und fahre ins Büro.
Alle wirken nervös. Oder bin nur ich es und meine Wahrnehmung verzerrt? Ich weiß es nicht, aber ich spüre deutlich meine Unruhe und meine Schwierigkeit, mich zu konzentrieren. Als ich zwischendurch Kaffee hole, sagt Monica, wie furchtbar es sei.
„Was denn?“, erkundige ich mich.
„Das mit den beiden Polizisten. Sie wurden tot aufgefunden. Erschossen, im eigenen Wagen.“
„Oh, das wusste ich gar nicht. Haben sie die Täter schon?“
„Nein, und offiziell auch keine Spur. Wirst du nicht bei Ben nachfragen? Was ist das für eine Welt, in der schon Polizisten einfach abgeknallt werden?“
„Eine böse“, erwidere ich und gehe in mein Büro. Meine Unruhe hat neue Nahrung erhalten. Vor zwei Tagen hatte ich Ben von den Werwölfen erzählt und er versprach, dem nachzugehen. Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Nazigruppe und den toten Polizisten gibt.
Ich erschaudere unwillkürlich.
Ich lenke mich mit Arbeit ab. Zwischendurch schweifen meine Gedanken zu den letzten Nächten ab, in denen ich gemeinsam mit Katharina auf der Suche nach dem Krumana-Dämon durch die Stadt gestreift bin. Natürlich ohne Erfolg.
Außer, dass ich jedes Mal danach das Höschen wechseln musste.
Verdammte Scheiße.
Die Erinnerung an den Duft von Katharina wird wieder lebendig. Ihre Nähe machte mich beinahe wahnsinnig. Noch mehr als die Tatsache, dass sie mit keiner einzigen Silbe darüber sprach. Nicht der Hauch einer Andeutung. Sie kann es doch nicht vergessen haben!
Missmutig blicke ich auf den Monitor meines Laptops, als ein leiser Ton die Ankunft einer neuen Mail ankündigt.
Dann erstarre ich.
Lange dauert meine Erstarrung nicht. Hektisch hole ich mein Handy hervor und wähle die Nummer von James.
„Hi Schatz“, meldet er sich.
„Wo seid ihr? Ist Sandra bei dir?“
„Ja, ich habe sie auf dem Arm. Willst du sie sprechen?“
„Wo seid ihr?“
„Auf einer Besichtigung. Wieso?“
„Ich werde gleich Ben bitten, euch von der Polizei abholen und nach Hause fahren zu lassen. Dazu brauche ich die Adresse.“
Ich notiere mir Straße und Hausnummer. Eine halbe Stunde von zu Hause, bei normaler Fahrweise. Und ganz weit weg vom Büro. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum.
„Fiona! Was ist los?“
Ich schrecke zusammen. „Sorry … Ich habe grad eine Mail bekommen. Der Tod der Polizisten sei erst der Anfang, und ich solle gut auf meine Tochter aufpassen.“
„Tod der Polizisten?“
„Vor ein paar Stunden wurden zwei Polizisten tot in ihrem Wagen gefunden, erschossen.“
„Und was hat das mit uns zu tun?“
„Ich habe keine Ahnung!“ Ich atme tief durch. „Erinnerst du dich, was für ein Scheißgefühl wir beide hatten?“
„Ja“, erwidert er. Und nach einer kurzen Pause: „Wir warten hier.“
„Okay. Bis gleich.“ Ich beende die Verbindung und wähle Ben.
„Hi Fiona“, meldet er sich.
„Schick