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en. What did Laurie do? (75) en. What happened? (Casielles-Suárez 2004, 138)

      Umfasst der Fokus wie in (72) als Antwort auf die Frage (73) nur ein Element, wird dieses meist als enger Fokus bezeichnet. Sind mehrere oder sämtliche Bestandteile eines Satzes fokalisiert, wird in der Regel von einem weiten Fokus gesprochen.9 Befindet sich der Fokus im Satz nicht so weit rechts wie möglich, wie etwa in (76), kann es sich – so die allgemeine Auffassung – nur um einen engen Fokus handeln, da man annimmt, dass diese Foki aufgrund ihrer syntaktischen Position keine Fokusprojektion ausüben können.10 (cf. Casielles-Suárez 2004, 163)

(76) en. Laurie followed RALPH into the bedroom. (Casielles-Suárez 2004, 163)

      Während die Unterscheidung zwischen engem und weitem Fokus in der Literatur als weitestgehend akzeptiert gelten kann, ist für einige Autoren die Definition von Fokus als der auf die W-Frage antwortende Teil einer Aussage insofern nicht präzise genug, als damit bestimmte Subtypen von Fokuskonstruktionen nicht adäquat erklärt werden können.

      Mit einer Fokusdefinition, die auf einem zusätzlichen Kriterium auf paradigmatischer Ebene basiert, arbeitet unter anderem Féry (2010a). Die Autorin definiert Fokus einerseits als jenes Element des Diskurses, das die relevante Information hinsichtlich des common ground (CG) liefert. Im Gegensatz zum engen Fokus werden bei einem weiten Fokus sämtliche Elemente zum Zeitpunkt der Äußerung neu eingeführt. Hier existiert kein CG, sondern ein informationelles Vakuum. Gleichzeitig bringt Féry den Begriff Fokus aber auch, in Anlehnung an Rooth (1985), mit potenziellen Alternativen in Verbindung: „Der fokussierte Teil des Satzes identifiziert ein Element einer Alternativmenge, und signalisiert, dass der Rest des Satzes für dieses Element zutrifft.“11 (Féry 2010a, 3) Auch Peeters (1999) sieht den realisierten Fokus als das Resultat einer Selektion. Diese ist für ihn Grundlage einer negativen Bedeutungskonstitution: „[L]e sens se définit négativement et relativement par rapport aux autres sens virtuels en les excluant de facto.“12 (Peeters 1999, 46)

      Heute herrscht Uneinigkeit darüber, ob eine vereinheitlichte Definition von Fokus als Alternativen aufzeigendes und als auf W-Fragen antwortendes Element angenommen werden soll oder ob die beiden Eigenschaften strikt voneinander zu trennen sind. (cf. Hartmann/Winkler 2013, 3) Meist werden in der Literatur zwei Subtypen von Fokus unterschieden. So wird neben dem bereits erwähnten auf eine W-Frage antwortenden engen oder weiten Fokus, der auch als Informationsfokus (cf. Kiss 1998), vervollständigender Fokus (cf. Dik et al. 1981) oder neutraler Fokus (cf. Bolkestein 1993, 346) bezeichnet wird, nach dem Kriterium des Alternativausschlusses ein kontrastiver Fokus oder auch identificational focus (cf. Kiss 1998) angenommen. Kiss (1998, 248) differenziert die zwei Fokustypen aufgrund unterschiedlicher semantischer und syntaktischer Eigenschaften:

      1 Identificational focus drückt exhaustive Identifikation aus13, Informationsfokus markiert hingegen lediglich, dass die Information, die durch ihn zum Ausdruck kommt, nicht präsupponiert ist.

      2 Als Informationsfokus kann jede Art von Konstituente fungieren. Gewisse Konstituenten wie universale Quantifizierer, Phrasen mit Fokuspartikeln wie en. also und even können hingegen keinen identificational focus bilden.

      3 Der identificational focus hat Skopus, Informationsfokus nicht.

      Dik et al. (1981) führen weitere Subtypen des kontrastiven Fokus nach den jeweiligen Funktionen im konkreten Kontext an. Das folgende Schema sowie die Beispielsätze stammen aus ihrem Beitrag.

      Abb. 6: Funktionen von Fokus nach Dik et al. (1981), zit. n. Meibauer (2008, 154)

(77) en. What did John buy? – John bought COFFEE. (vervollständigend)14
(78) en. Did John buy coffee or rice? – He bought COFFEE. (selektiv)
(79) en. John went to London. – No, he didn’t go to LONDON, he went to NEW YORK. (ersetzend)
(80) en. John bought coffee. – John not only bought COFFEE, he also bought RICE. (erweiternd)
(81) en. John bought coffee and rice. – No, he didn’t buy RICE, he only bought COFFEE. (einschränkend)
(82) en. JOHN bought a BIKE, but PETER a CAR. (parallel) (Dik et al. 1981, 59–68)

      Auch an dieser Stelle manifestiert sich die uneinheitliche Terminologie innerhalb des Gegenstandbereiches der Informationsstruktur. Während der parallele Fokus bei Dik et al. etwa nur eine von mehreren Untergruppen darstellt, verwendet Féry (2010a, 4) den Begriff als Hyperonym für Kontrastiv‑, Selektiv‑, Alternativ- und Korrektivfokus. Gibt es wie in (78) nur eine einzige Alternative zum Fokuselement, ist es Krifka (2007, 32–33) zufolge zwar verlockend, von kontrastivem Fokus zu sprechen, da der Fokus aber nicht unbedingt kontrastiver als jener der Antwort auf die allgemeinere Frage (77) zu sein scheint, bevorzugt der Autor in diesen Fällen die Unterscheidung zwischen geschlossenen und offenen Alternativen, d.h. zwischen geschlossenem und offenem Fokus.

      Der bislang am wenigsten verstandene Fokussubtyp ist für Krifka (2007, 24) der parallele Fokus. Dik et al. (1981, 67) sehen den grundlegenden Unterschied zwischen dem parallelen Fokus und den anderen Subtypen des kontrastiven Fokus darin, dass es beim parallelen Fokus nicht um das Spannungsverhältnis zwischen den Annahmen des Sprechers und den Präsuppositionen des Hörers geht, sondern vielmehr um den Kontrast, der innerhalb der Prädikation selbst ausgedrückt wird.

      Für Musan (2010) wiederum ist klar, dass eine Fokusdefinition, der zufolge Fokus die Anwesenheit von Alternativen aufzeigt, impliziert, dass das Topik jeder Teilantwort zugleich Fokus ist, und zwar ungeachtet dessen, dass die zwei Begriffe oft – wie bereits erwähnt – als Gegensatzpaar gesehen werden.15 So sind in (82) nicht nur die auf die W-Frage antwortenden und Alternativen ausschließenden Konstituenten bike und car Fokus, sondern auch die Topikkonstituenten John und Peter, die ihrerseits Alternativen ausschließen. Derartige kontrastive Topiks sind der Autorin zufolge also Topiks und Foki zugleich.16 Das gilt auch für Subtopiks, die wie jenes in (83) offensichtlich nicht exhaustiv sind und damit auf weitere Alternativen verweisen. (cf. Musan 2010, 63)

(83) dt. Was haben deine Gäste mitgebracht? – [[Kim]F]T [hat [Muffins]F mitgebracht]K.17 (Musan 2010, 63)

      Neben dem (engen bzw. weiten) Informationsfokus und dem kontrastiven Fokus werden innerhalb der Informationsstruktur noch weitere Arten von Foki unterschieden. Im Falle des vor allem aus semantischer Sicht relevanten Verum-Fokus liegt der Fokus auf dem Wahrheitswert der Aussage. Im Deutschen kann er nicht nur durch finite Verben wie in (84), sondern auch mithilfe von (meist inhaltsarmen) nebensatzeinleitenden Partikeln wie ob und dass (85) markiert werden. (cf. Musan 2010, 51–52) Wie Satz (86) zeigt, eignen sich auch Auxiliare zum Ausdruck eines Verum-Fokus, wobei ihre prosodische Prominenz oft eine weitere Lesart eröffnet.18 (cf. Musan 2010, 51)

(84) dt.

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