Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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schon so informiert war, erkundigte er sich selbst auch noch unauffällig an mehreren Stellen in der Stadt nach dem, was er noch glaubte, wissen zu müssen.

      Die Sache stand schlechter, als er befürchtet hatte.

      In der Stadt gab man die Barring Ranch bereits auf, und niemand dachte daran, den drei einsamen Menschen beizustehen. Zu mächtig war der Gegner, der James Elliot hieß.

      Eine Gestalt beschäftigte den Marshal neben Roger Elliot ganz besonders: der eigenartige Texaner, der sich Skinner nannte.

      Da er häufig in der Stadt gewesen war und dem Alkohol stark zusprach, kannten ihn die Leute besonders in Hillers Bar ziemlich gut.

      Was hatte er bei Barring gesucht? Einen Job für fünfundzwanzig Dollar, wie er sich in der Schenke oft gebrüstet hatte? Wohl kaum.

      Was aber sonst?

      Und plötzlich stand er in Elliots Crew.

      Als der hagere Bursche da neben Elliot in den Hof kam, wußte Earp sofort Bescheid über ihn, obgleich er ihn vorher nie gesehen hatte. Solche Typen fallen einem erfahrenen Gesetzesmann auf.

      Und dann, als er mit ihm zusammengeraten war, stand es für ihn fest, daß dieser Skinner ein ganz gefährlicher Bandit war. Der gefährlichste Gegner.

      Es sei denn, daß dieser Roger auf seine Art noch mehr zu fürchten war. Aber das gedachte der Missourier schon am nächsten Tag herauszufinden.

      Vielleicht hätte die kleine Ann Barring jetzt mehr Mut gehabt, wenn sie gewußt hätte, wer der Mann war, der auf die Ranch gekommen war und so entschlossen handelte.

      Aber Wyatt Earp hatte beschlossen, sein Geheimnis noch zu wahren.

      Es sollte rascher gelüftet werden, als ihm lieb war.

      Ann ging zu ihrem Eimer zurück und nahm ihn vom Brunnenrand.

      Der Marshal folgte ihr, nahm ihr den Eimer ab und trug ihn vor die Haustür.

      Das Mädchen blieb neben der Tür stehen.

      »Wann werden Sie weiterreiten, Mister Earp?«

      »Das weiß ich noch nicht.«

      »Heute doch nicht mehr?«

      »Nein, ganz sicher nicht«, entgegnete Wyatt lächelnd.

      Sie hätte ihm so gern gesagt, daß sie vorhin alle sehr bedrückt gewesen waren, als sie annehmen mußten, er sei weitergeritten.

      Und sie hätte ihn gern gefragt, wo er herkam. Es war seiner Sprache nicht anzuhören. Er sprach ein sauberes, klares Englisch, wie es die Menschen sprachen, die von der Küste stammten. Aber er sah andererseits wiederum nicht so aus, als ob er von der Küste käme. Er war ein echter Westman, dessen war sie gewiß. Voller Rätsel war der Cowboy Earp für die kleine Ann Barring.

      »Sagen Sie es mir, wenn Sie weiterreiten müssen?«

      »Das verspreche ich Ihnen.«

      Sie reichte ihm die Hand, die er kräftig drückte, und ging ins Haus.

      Als sie an der Stubentür vorüberkam, vernahm sie aus dem Dunkel die Stimme des Vaters: »Ann, warte.«

      Sie blieb stehen und stellte den Eimer ab, den sie hatte in die Küche bringen wollen.

      »Komm her, Ann.«

      Sie trat in die Stube. Es war so dunkel, daß sie die Gestalt des Vaters kaum sehen konnte.

      Sie sah auch die Mutter nicht, die am Fenster stand.

      »Du hast mit ihm gesprochen, Ann?« begann der Vater zögernd.

      »Ja.«

      »Und, was hat er gesagt?«

      Ann zog die Schultern hoch.

      »Eigentlich nichts.«

      »Nichts?« fragte der Rancher verdutzt. »Ihr habt doch eine ganze Weile miteinander gesprochen.«

      Ann überlegte.

      »Nein, wir haben nur wenig gesprochen.«

      Da stellte der Vater ihr die gleiche Frage, die sie vor Minuten dem Mann gestellt hatte.

      »Wann reitet er weiter?«

      »Er weiß es noch nicht.«

      »Aha.«

      »Aber er wird es mir vorher sagen.«

      »So, wird er das.« Der Rancher ging ruhelos in dem großen Raum auf und ab. »Es hat keinen Sinn«, kam seine knarrende Stimme aus der hintersten Ecke. »Wir können den Kampf gegen Elliot nicht durchstehen. Wir haben keine Chance. Auch nicht mit dem besten Cowboy der Welt auf unserer Seite.«

      Anns Augen leuchteten, als sie die Worte des Vaters hörte. Er hielt ihn also für einen einzigartigen Cowboy!

      »Nein, das ist hoffnungslos. Da kämpfen wir einen sinnlosen Kampf. Und ich bin nicht gewillt, irgend jemanden zu opfern. Dazu kommt, daß ich nicht verrückt genug bin, mir einzubilden, daß ein solcher Mann für einen Spottlohn bei mir arbeiten möchte. Wir – deine Mutter und ich – wir sind der Ansicht, daß es eigentlich nur eine einleuchtende Erklärung für sein Hiersein und sein Verhalten gibt, Ann.«

      Eine sonderbare Angst erfüllte plötzlich das Herz des Mädchens. Wenn der Vater doch jetzt nicht weitersprechen würde! dachte sie.

      »Wir meinen, Ann, daß der Mann dich irgendwie in der Stadt gesehen haben wird, und daß er deinetwegen hergekommen ist.«

      Stocksteif stand Ann Barring in der Tür und blickte in das Dunkel des Raumes. Endlich brach es von ihren Lippen: »Nein, Vater, das glaube ich nicht.«

      Sie wandte sich um, nahm ihren Eimer auf und ging damit durch den dunklen Gang in die Küche, wo es noch eine Menge Arbeit für sie gab.

      *

      Es war Mitternacht durch, als der Missourier die Ranch verließ. Er ging zu Fuß das Stück den leichten Hang hinüber, dorthin, wo der Wald begann.

      Da setzte er sich unter eine große Kiefer und wartete.

      Schon nach einer Viertelstunde vernahm er den leichten Hufschlag eines einzelnen Pferdes in der Ferne.

      Wyatt Earp stand auf und machte ein paar Schritte in die Richtung hinein.

      Der Reiter kam näher, bis auf dreißig Yard, und da stieß der Marshal den Ruf des Waldkauzes aus, der sofort erwidert wurde.

      Das Erkennungszeichen für Doc Holliday.

      Er kam heran, stieg von seinem Rapphengst und ließ die Zügelleinen fallen.

      Die beiden Männer gingen an den Wandrand und ließen sich da nieder.

      »Ob man sich eine Zigarette anzünden kann?« forschte

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