Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. страница 53

Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

Скачать книгу

können ihn gar nicht behalten«, fiel der Rancher dumpf ein.

      »Well«, meinte das Mädchen, »aber wir sind ihm zu Dank verpflichtet, Vater, und…«

      »Ich weiß, Elliot ist verrückt geworden. Aber er hätte es bestimmt nicht zum Äußersten kommen lassen.«

      »Da bin ich anderer Ansicht«, entgegnete der Fremde. »Und was die Arbeit auf dem Hof angeht, die kann jeder ordentliche Cowboy ebenso verrichten. Falls Sie die Bande da unterschätzen, sind Sie allerdings auf dem Holzweg. Mag Elliot vielleicht nur verblendet vor Ärger sein, so kann er doch in seiner Verblendung großen Schaden anrichten. Und sind die Boys, die er bei sich hatte, auch nicht allzu wild – dieser Skinner ist ein höchst gefährlicher, schneller Bursche.«

      Danach wandte er sich ab und ging zum Stallhaus.

      Die zehn Minuten waren um, und es mußte gefüttert werden.

      Ann kam ihm sofort nach, während der Rancher sich erst einen Schluck Whisky genehmigen mußte, um den überstandenen Schrecken hinunterzuspülen.

      Das Mädchen half dem fremden Cowboy bei der Arbeit.

      Als der Rancher dazukam, meinte der Cowboy: »Es ist gleich erledigt, Mister Barring. Sie könnten mal nach dem Huf des Grauen sehen, ich glaube vorn links wird’s dünn.«

      »Was…«

      Barring verließ das Stallhaus.

      Kurz darauf erschien er wieder in der Tür.

      »Sie haben recht. Er braucht einen neuen Huf. Das ist so ziemlich das einzige, was wir hier leider nicht machen können.«

      »Machen wir gleich«, sagte der Fremde.

      Und dann konnten die Barrings erleben, wie der Fremde im sinkenden Licht des Tages mit einer Geschicklichkeit ohnegleichen dem Lieblingstier des Ranchers einen tadellosen Huf aufschlug.

      Das Werkzeug, das er dazu benutzen konnte, war etwas primitiv, denn es stammte noch von einem Mann, der vor vielen Jahren hier vorbeigekommen war, eine Nacht im Hof verbrachte – und am anderen Morgen tot im Stroh gelegen hatte. Die Schmiedesachen hatte er auf einem kleinen Wagen bei sich gehabt.

      Es war dunkel geworden. Auf dem Hof der Barring Ranch war es still.

      Ann stand am Brunnen und spannte ihre Hände um den Griff des Wassereimers.

      Der Fremde saß drüben auf der untersten Stufe der Verandatreppe und blickte über den Hof.

      Ann hatte sich die ganze Zeit vorgenommen, etwas zu sagen, aber sie fand einfach nicht den Mut dazu, obgleich sie sonst absolut nicht schüchtern war.

      »Mister…«

      »Earp.«

      »Mister Earp«, wiederholte auch sie, ohne über den Namen des Mannes zu stolpern, »es sind schlechte Dinge geschehen hier im County. Und das seit langem.«

      Sie glaubte ihm erklären zu müssen, wieso ihr Vater in ein solches Mißgeschick geraten sei, aber der Cowboy winkte ab.

      »Ich weiß von den Dingen, Miß Barring.«

      Ann ließ den Eimer stehen und kam näher.

      »Es war nicht gut, seit dem Tage, an dem meine Mutter dem Vater ihre Hand gegeben hatte. Aber Schlimmes geschah erst seit jenem Unglückstag, als sich oben in Dillon dieser schreckliche Revolverkampf abspielte. Seitdem ist hier im County alles wie verhext. Wir haben gar nichts damit zu tun gehabt. Im Gegenteil, die Leute in der Stadt können Ihnen sagen, daß mein Vater den unsinnigen Kampf aufhalten wollte, wenn es ihm leider auch nicht gelang.«

      »Er hat gehandelt, wie ein richtiger Mann handeln sollte. Vielleicht hätten ohne ihn nicht vier, sondern noch mehr Tote auf der Mainstreet gelegen.«

      Ann nickte.

      »Das ist richtig. Aber manchmal denke ich, daß er gar nichts hätte tun sollen. Denn seit dieser Zeit geht nichts mehr gut. Die Männer, die hier arbeiteten, gehörten den Ranches an, die sich in Dillon an jenem Julitag gegenüberstanden. Es war absurd – aber sie arbeiteten hier zusammen. Und Roger Elliot…« Sie senkte den Kopf. »Ich glaubte, er…, vielleicht meinte er es ja doch ehrlich. Aber er ging davon ohne ein Wort. Wie die andern. Und seitdem bekämpft Elliot meinen Vater, und niemand weiß warum.«

      »Haben Sie diesen Skinner eigentlich früher schon einmal gesehen?« fragte der Cowboy Earp unvermittelt.

      »Er war bei uns auf der Ranch, eine ganze Zeit, das heißt…«

      »Nein, ich meine noch früher. Vorher?«

      Ann schüttelte den Kopf.

      »Nein, er kam damals und blieb. Aber er ist kein guter Mann. Wir wußten es. Seit ich gesehen habe, daß er den kleinen Hund vor Hillers Bar in Dillon getreten hat – ich habe es zufällig beobachtet – er wußte gar nicht, daß ich auch in der Stadt war – seitdem wußte ich, daß er nicht gut ist.«

      Der Fremde schwieg.

      So sagte Ann: »Vielleicht ist ja nun alles vorüber. Aber selbst wenn es so wäre: Vater hat keinen Mut mehr, und vielleicht auch keine Kraft mehr, noch einmal von vorn zu beginnen. Sie brechen ihm immer wieder den Creek ab, dann brannte es hier – und jetzt kommen sie schon auf den Hof geritten, um ihn zu bedrohen. Glauben Sie, daß es vorüber ist?«

      »Nein, Miß. Das glaube ich nicht. Elliot ist noch krank und wird nicht nachgeben.«

      »Auf die Dauer kann ihn niemand halten! Wenn er will, wirft er uns leicht an die Erde. Er ist reich, und wir sind arm. Er kann sich so viel Hilfe leisten, wie er will. Wir sind froh, wenn wir leben und durchkommen können.«

      »Ich weiß.«

      Ann blickte in das dunkle Gesicht des Mannes, das sie jetzt in der Dunkelheit kaum noch erkennen konnte.

      »Und Sie werden ihn allein ein drittes Mal auch nicht aufhalten können.«

      Es war keine Frage, es war eine Feststellung, die das Mädchen beklommen ausgesprochen hatte.

      Der Fremde schwieg.

      »Weshalb sagen Sie nichts, Mister?«

      »Earp«, wiederholte er halblaut.

      Ann fiel der Name jetzt auf.

      »Earp? Wie dieser Sheriff?«

      »Genauso.«

      »Weshalb antworten Sie nicht, Mister Earp?«

      »Weil ich Ihre Worte nicht für eine Frage hielt.«

      »Es war auch keine Frage. Und dennoch hoffe ich…«

      Da stand der Mann und reckte sich zu seiner vollen Größe.

      »Es ist schon eine böse Sache, Miß. Ich kann wenig dazu sagen. Selbstverständlich kann ein einzelner Mann kein halbes Dutzend Männer aufhalten, jedenfalls nicht auf die Dauer. So etwas gelingt vielleicht einmal

Скачать книгу