Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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ihn, »das dürfen Sie nicht sagen. Es war nicht nur Bluff, und es waren nicht nur Worte. Und eigentlich… Ach, ich kann es gar nicht über die Lippen bringen, was ich sagen wollte.«

      »Ich weiß es ohnehin, Miß Barring«, entgegnete der Mann.

      »Nein, Sie können es gar nicht wissen. Ich wollte Ihnen nämlich Mut machen. Weil Sie… unsere einzige Hoffnung sind.«

      Sie schluckte, ehe sie weitersprach.

      »Auch Vaters einzige Hoffnung. Wenn er auch anders spricht. Die Menschen in der Stadt haben andere Sorgen, als sich um die Kämpfe der Rancher untereinander zu kümmern. Sie tratschen höchstens darüber an den Theken. Und die kleinen Farmer im County haben Angst. Sie sind froh, wenn ihnen niemand etwas tut. Die einzigen, die uns vielleicht hätten helfen können, sind die von der Hacatt Ranch, der dritten großen Ranch in diesem District. Aber gerade die Hacatts haben allen Grund, die Finger aus dem Spiel zu lassen. Zu hart war der Zusammenprall, den ihre Söhne mit denen der Elliot Ranch damals hatten. Es ist ein wahres Glück, daß nichts Schlimmeres entstanden ist.«

      All dies wußte der Mann, der vor ihr stand. Und er wußte auch, daß es bitter schwer sein würde, James Elliot aufzuhalten.

      »Ich weiß nicht, was in Mister Elliot gefahren ist«, sagte Ann bedrückt. »Sollte ein Mensch so nachtragend und haßerfüllt sein können, daß er nach so vielen Jahren seinen Gefühlen einen solchen Ausbruch erlaubt?«

      »Doch, Miß, das wäre kein einzig dastehender Fall. Aber ich glaube nicht, daß James Elliot aus diesem Grund so erbittert gegen Ihren Vater vorgeht.«

      »Und weshalb, glauben Sie, tut er es?«

      »Ich weiß es selbst noch nicht. Aber ich werde es herausbringen.«

      Da stellte sie eine sehr entscheidende Frage: »Weshalb wollen Sie es herausbringen, Mister Earp?«

      Ein kleines Lächeln stand in den Augenwinkeln des hochgewachsenen Mannes. Ann Barring gewahrte es trotz der Dunkelheit.

      »Weil ich schon als kleiner Junge sehr neugierig war, Ann Barring«, sagte er.

      Sie blickte forschend in sein markantes Gesicht.

      »Haben Sie etwas mit den Elliots?«

      Er schüttelte den Kopf.

      »Es wäre ja nicht ausgeschlossen«, fand das Mädchen. »Man hat ja schon gehört, daß ein Mann nach Jahren zurückkommt, um sich zu rächen.«

      »Ich kenne James Elliot erst seit heute, Miß Ann. Und gehört habe ich von ihm gestern zum erstenmal in Dillon.«

      Die hübsche kleine Ann Barring konnte sich nicht vorstellen, was einen Mann bewegte, den Spuren so gefährlicher Dinge so haarscharf nachzureiten.

      Was hätte sie wohl gesagt, wenn sie gewußt hätte, daß der Mann, der da so dunkel und groß vor ihr stand und schon mehr Eindruck auf sie gemacht hatte, nicht irgendein Cowboy namens Earp war, sondern selbst der berühmte Marshal Earp, von dem sie vorhin noch gesprochen hatte?

      Er war durch Dillon gekommen und hatte die Geschichte nicht einmal selbst gehört. Sein Freund, der im ganzen Westen gefürchtete Spieler und Gunman Doc Holliday, hatte sie am Spieltisch erfahren.

      Obgleich die beiden Dodger auf dem Heimritt von Montana nach Kansas gewesen waren, hatte der Marshal sich sofort dazu entschlossen, auf die Barring Ranch zu reiten.

      Vielleicht hätte der Rancher nur verzweifelt den Kopf geschüttelt, wenn er erfahren hätte, wer da zu ihm gekommen war. Der große Wyatt Earp! Himmel, die Gegner würden vielleicht ferngeblieben sein, aber auch nur so lange, bis sie gewußt hätten, daß der Marshal weitergeritten war. Und wenn die Barrings ihr Geheimnis gehütet hätten? Well, sie selbst waren jedenfalls dem Marshal gegenüber nicht so unbefangen gewesen, wie sie es einem Cowboy gegenüber waren.

      Er hätte keine Ruhe auf dem Weiterritt nach Kansas gefunden, der Missourier, wenn er sich nicht wenigstens hier umgesehen hätte, wenn er nicht mindestens den Versuch gemacht hätte, den unglücklichen Zwist zu schlichten.

      Sehr schnell hatte er einsehen müssen, daß hier nichts mehr zu schlichten war. Jedenfalls jetzt nicht.

      James Elliot befand sich in einem guten Zustand, in dem er keinem guten Wort zugänglich war. Das stand fest. Die Art, in der er bereits gegen den Schotten vorging, spitzte die Dinge derart zu, daß der Marshal gezwungen war, ganz hart zu kontern, wie er es ja auch getan hatte.

      So ganz allein war Earp glücklicherweise nicht. Er hatte ja einen Helfer in der Nähe, der ihn nicht im Stich lassen würde.

      Aber was waren zwei einzelne Menschen gegen einen rasenden Viehzüchter, der immer noch Geld genug besaß, um eine große Helferschar in die Sättel zu bringen?

      Bewußt hatten sich die beiden Freunde getrennt. Es war nicht notwendig, irgend jemanden auf den Gedanken zu bringen, daß der Cowboy, der sich da so handfest bei Barring eingeführt hatte, irgend etwas mit dem gepflegten Gambler zu tun hatte, der sich oben in der Stadt aufhielt. Um so größer war die Chance des Spielers, unbeobachtet und unbehelligt zu wachen.

      Bereits in der vergangenen Nacht war Doc Holliday bei der Ranch gewesen, wo der Marshal ihn erwartet hatte.

      Während der Georgier den Platz des Marshals einnahm und bei der Barring Ranch wachte, bestieg der Missourier seinen Hengst und ritt hinüber zur Elliot Ranch, um ihr einen heimlichen Besuch abzustatten.

      Er stellte fest, daß seine Beobachtung vom Vortage stimmte. James Elliot war mit einer Anzahl Reiter auf dem Vorwerk, also bereits ganz in der Nähe der Weidegrenze Barrings. Und der Corral auf der Ranch war völlig leer. Somit hatte Elliot höchstwahrscheinlich alle seine Leute bei sich.

      Wo war Roger Elliot, der bisher bei Barring gearbeitet hatte?

      Was Doc Holliday dem Marshal von Roger Elliot berichtet hatte, war so ungereimt und merkwürdig, daß sich Wyatt Earp vorgenommen hatte, diesen Burschen besonders unter die Lupe zu nehmen.

      Roger war es gewesen, der diesen unseligen Gunfight angezettelt hatte. Die Leute in der Stadt wußten, daß James Elliot seinen Sohn nicht vom Hof gewiesen hatte. Was veranlaßte den jungen Mann, dennoch zu gehen und ausgerechnet bei dem einstigen Rivalen des Vaters Arbeit zu nehmen? Hatte er irgendeinen Grund, den Vater zu schädigen? Oder wollte der Bursche vielleicht so irrsinnig sein, das Schuldkonto, das er sich bei seinem Vater aufgeladen hatte, dadurch verringern zu wollen, daß er den Mann, den der Vater so lange gehaßt hatte, irgendwie schädigte?

      Eine verquerte Idee, vielleicht, aber der Marshal hatte die sonderbarsten Dinge in diesem Lande erlebt. Ein Bursche, der aus so nichtigen Gründen, ja, aus einem Nichts heraus einen so mörderischen Gunfight entfacht hatte, der außerdem die seltsamsten Gewohnheiten besaß, was seine Kleidung anbetraf, seine Waffen, sein Sattelzeug, sein Pferdegeschirr und anderes mehr, ein solcher Mensch konnte auch auf einen so kranken Gedanken gekommen sein.

      Hollidays Gewährsmann war – eine Frau.

      Sie stand in Hillers Bar an der Theke und hatte sich in den eleganten Fremden, der sich vorsichtshalber John Holl genannt hatte, vergafft. Sie glaubte sich ihm dadurch interessant machen zu können, daß sie ihm solche Geschichten aus dem County erzählte.

      Ursprünglich hatten die beiden Dodger nur einen Tag in Dillon bleiben wollen. Da sie nicht

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