Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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hielt an und stieg ab.

      Jetzt rechnete Barring mit einem Ausfall des Tieres. Doch der Hengst ließ sich ruhig in den Stall führen.

      Gespannt beobachteten die drei Barrings, was weiter geschah.

      Im Gerätehaus flammte Licht auf.

      »Er hat die kleine Stallampe genommen«, sagte Ann leise.

      Und nach einer halben Stunde machte sich Barring auf den Weg.

      Die kleine Lampe hing am Haken im Gerätehaus, und der Fremde war nirgends zu sehen.

      Dafür waren sämtliche Geräte gesäubert und standen ordentlich auf ihren Plätzen.

      Da zog ein leichter Windstoß die Tür zum anschließenden Strohhaus auf. Ritsch, ritsch! drang es an das Ohr des Ranchers.

      John Barring schüttelte den Kopf und ging ins Wohnhaus zurück, wo er sich in seinen Schaukelstuhl fallen ließ.

      »Schläft er?« forschte Ann.

      »Kein Gedanke. Nachdem er die ganzen Gerätschaften gesäubert hat, ist er beim Strohschneiden.«

      »Was? Im Dunkeln?«

      »Nicht ganz, die Tür vom Gerätehaus wirft einen Lichtschimmer zu ihm hinein, der ihm offenbar genügt. Immerhin war er zu vorsichtig, die Lampe mit ins Strohhaus zu nehmen.«

      »Wird der denn überhaupt nicht müde?«

      Der Rancher zog die Schultern hoch. Er hatte andere Sorgen, als über diesen seltsamen Cowboy nachzudenken.

      Er scheint tatsächlich für drei zu arbeiten, der Fremde. Die Barrings konnten es erleben.

      Wann er am nächsten Tag aufgestanden war, wußte niemand. Jedenfalls waren um die Frühstückszeit schon die Corralpferde versorgt, die Stallpferde, die Kühe, die direkt zum Hof gehörten, und die Hühner waren auch schon draußen.

      Als Ann ihnen Futter geben wollte, kam das Federvieh nicht herangefegt wie sonst, und das Mädchen stellte zu seiner Verwunderung fest, daß auch sie schon gefüttert waren.

      Fassungslos stand sie im Hof und hielt Ausschau nach dem Cowboy, der offenbar zaubern konnte.

      Er war nirgends zu sehen.

      Der Rancher kam aus dem Wagenschuppen zurück.

      »Wolltest du nicht einen Reifen aufziehen, Dad?« fragte Ann.

      Barring winkte ab.

      »Er ist aufgezogen, und alle Naben sind geölt. Die Sättel blank, als wären sie neu, und alle Krippen gefüllt. Der Bursche ist mir unheimlich.«

      »Wo steckt er?«

      »Keine Ahnung.«

      »Vielleicht ist er schon weg?«

      Barring schüttelte den Kopf.

      »O nein, weg ist er nicht, denn sein Falbhengst weidet noch in unserem Corral, und so ein Pferd läßt niemand zurück.«

      Sie suchten ihn gemeinsam und fanden ihn nicht.

      Gegen halb elf ritt er plötzlich von Westen her in den Hof.

      Auf dem Schimmel. Er hatte das Tier zwar nicht gesattelt, kam aber damit an, als hätte er nie auf einem anderen Pferd gesessen, und schob es in den Corral zu seinem Braunen.

      »Das riskieren Sie bloß nicht«, rief der Rancher mahnend. »Wenn er Ihren teuren Gaul tritt, komme ich für nichts auf.«

      Der Fremde lachte ihn entwaffnend an und entblößte dabei eine Doppelreihe blendendweißer, ebenmäßig gewachsener Zähne.

      »Das sollte er nicht riskieren. Und er wird es auch nicht.«

      Barring rieb sich das Kinn und beobachtete mit Sorge die beiden Hengste in dem kleinen Corral.

      Der Fremde wandte sich unbesorgt ab und schleppte zwei Milchkannen vom Kuhstall zur Veranda.

      »Übrigens, der Creek ist trocken, und Ihre Rinder waren teilweise auf das westliche Nachbarland abgewandert.«

      Barring griff sich an den Kopf.

      Das mit dem Creek, das erschütterte ihn nicht mehr. Er hatte damit gerechnet. Aber die Rinder! Wenn sie auf Elliots Land abtrieben, waren sie vogelfrei.

      Der Fremde zündete sich eine große schwarze Zigarre an und hielt auch dem Rancher die Ledertasche hin, in der noch zwei Zigarren steckten.

      »Nein. Sagen Sie, stehen die Rinder auf dem westlichen Ufer, oder sind sie schon den Hang hinaufgezogen?«

      »Sie waren schon darüber hinweg.«

      »Aber dann muß ich ja sofort…«

      »Bleiben Sie nur, ich habe sie eingebracht.«

      »Sie – allein?«

      »Es blieb mir kaum etwas anderes übrig, da ich mich nicht gut teilen konnte.«

      »Ja, aber die Boys von drüben… War denn niemand zu sehen?«

      »Doch, zwei nette Burschen.«

      »Na und?« fragte der Rancher entgeistert. Das mußten doch Elliots Leute gewesen sein.

      »Wir haben uns ausgesprochen, und dann war alles klar.«

      »Ausgesprochen…? Alles klar?« Nun begriff Barring nichts mehr.

      Ann stand kopfschüttelnd dabei. Vorhin, als der Vater gesagt hatte, der Mann sei ihm unheimlich, hatte sie noch gedacht: mir nicht. Aber jetzt war er ihr auch unheimlich geworden.

      Da sprengten drei Reiter in den Hof. James Elliot und zwei Cowboys.

      Die beiden Cowboys hatten ziemlich demolierte Gesichter.

      Elliot hielt zehn Yards vor der Veranda an und brüllte mit wutverzerrtem Gesicht: »Barring, das geht schief! Das schwöre ich Ihnen! Sie haben offenbar Banditen angeworben! Ihre Rinder waren auf meiner Weide, und da hat sie einer Ihrer Bluthunde zurückgeholt. Dabei hat er zwei meiner Leute derart verprügelt, daß sie mir nur winselnd Bericht zu erstatten vermochten. Ich war zufällig auf dem Vorwerk hinter dem Creek, sonst wäre ich noch nicht hier.«

      »Sie waren nicht zufällig auf dem Vorwerk, Elliot, sondern Sie sind schon seit gestern da!« unterbrach ihn der Fremde.

      Elliot warf beide Arme hoch und brüllte: »Barring! Ich fordere Sie hiermit auf, diesen Ban…«

      Er brach jäh ab, denn der Fremde hatte mehrere Schritte auf ihn zu gemacht und blieb jetzt stehen. Scharf durchforschte er das Gesicht des Viehzüchters. Dann fragte er über die Schulter zurück: »Sagen Sie es mir, Rancher, wenn Ihnen dieser Schreihals auf die Nerven geht.«

      Elliot war so verblüfft, daß seine Arme runtersanken und er nur fassungslos auf den Fremden stierte.

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