Fiona - Liebe. Zsolt Majsai

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Fiona - Liebe - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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Scheiße!“

      Mir fällt ein, dass das exakt meine Reaktion gewesen ist, als ich die Spinnenwelt eine Etage höher betreten hatte. Unwillkürlich muss ich kurz auflachen.

      „Sollte ich mir Sorgen machen?“, erkundigt sich Katharina mit gerunzelter Stirn. „Ist das ein Anzeichen beginnender Hysterie?“

      „Nein, alles gut. Zumindest was meinen Gesundheitszustand betrifft. Mir ist nur eingefallen, wie ich reagiert habe, als ich in der Welt über uns aus dem Ewigen Turm getreten bin und die Schienen sah.“

      „Wie hast du denn reagiert?“, fragt Loiker.

      „Verfluchte Scheiße!“

      Erst starren sie mich entgeistert an, dann lachen sie beide kurz.

      „Zumindest kann ich dich verstehen“, sagt Katharina anschließend kopfschüttelnd. „Wo sind wir hier gelandet?“

      Das ist allerdings eine wirklich gute Frage. Von Mittelalter ist nichts zu sehen, Spinnennetz oder Schienen auch nicht vorhanden, dafür gibt es offenbar Licht und Pflanzen. Rote Pflanzen. In allen möglichen Rottönen leuchtende, glänzende, glitzernde Pflanzen.

      „Na ja“, bemerke ich nach einer Weile, „zuerst kam die Mittelalter-Welt. Dann die Modelleisenbahn-Welt. Und das ist halt die rote Welt.“

      „Modelleisenbahn?“, hakt Loiker amüsiert nach.

      „Nicht so wichtig. Wer auf der Erde aufgewachsen ist, versteht das, sonst ist es nur irritierend, glaube ich.“

      „Stimmt“, sagt Katharina nickend. „Jedenfalls gibt es hier Licht von oben, anders als bei der Modelleisenbahn. Aber ich sehe keinen Himmel, keine Sonne, nichts, wo das Licht herkommen könnte. Und dass es Pflanzen gibt, ist auch unlogisch.“

      „Die gab es aber schon bei den Augenlosen, ohne Sonne“, bemerke ich.

      „Ja, aber nicht so üppig wie hier. Das ist ja der reinste Dschungel. Nur eben rot statt grün.“

      „Ihr kennt grüne Pflanzen?“, fragt Loiker. „Die gibt es auch in den Bahnhöfen, sie brauchen allerdings spezielle Lampen.“

      „Haben wir gesehen, bei Niasman zu Hause. Auf der Erde wuchsen sie wie diese roten hier, in riesigen Wäldern.“

      Wir lassen unsere Blicke schweifen. Hinter uns die Tür zum Turm, die sich von selbst geschlossen hat, wie sie das immer tut. Vor uns ein rotwuchernder Dschungel. Die Pflanzen kommen mir alle unbekannt vor, nicht nur wegen der Farbe. Das beruhigt mich ein wenig. Gäbe es hier Pflanzenarten, die ich kenne, würde mich das wohl nervös machen.

      „Also gut, ich nehme an, wir wollen nicht hier stehen bleiben“, stellt Katharina fest. „Ich hoffe irgendwie, dass Sarah nicht als eine Art Jane durch diesen Wald turnt. Das würde ich nicht verkraften, glaube ich.“

      „Ich auch nicht“, erwidere ich erschaudernd.

      „Auf diese Sarah bin ich sehr gespannt“, bemerkt Loiker.

      „Sie wird dir gefallen. Angeblich sind wir uns ähnlich darin, Nervensägen zu sein, nur dass sie mehr reden kann als ich.“

      „Noch mehr?!“ Loiker reißt die Augen auf. „Oh, entschuldige, das war nicht so gemeint.“

      „Doch, war es. Aber ich bin es gewohnt. Los, gehen wir.“ Ich wende mich ab und marschiere los. Klar bin ich sauer und nicht mal ansatzweise daran gewöhnt. Nur weil Thomas der Meinung ist, ich wäre auch so eine Nervensäge, heißt das noch lange nicht, dass es auch stimmt. Loikers Reaktion geht allerdings in die Richtung. Und das gefällt mir nicht.

      Katharina holt mich zuerst ein.

      „Hey, läufst du schon wieder davon?“

      Ich bleibe abrupt stehen. „Nein, natürlich nicht. Wollt ihr ewig da herumstehen?“

      Sie packt mich an den Schultern und dreht mich zu sich. „Schätzchen, du willst ja wohl nicht mich verarschen? Das hätte vielleicht geklappt, als ich mich noch nicht erinnert habe.“

      „Ja, ja. Ist ja schon gut. Ich mag Sarah ja, wie du weißt. Aber sie ist wirklich eine Nervensäge und ich will nicht so sein wie sie.“

      „Bist du ja auch nicht.“

      „Wirklich nicht?“ Ich sehe sie misstrauisch an. „Hör zu, ich bin echt froh, dass wir es in den Turm geschafft haben und du dich an alles erinnerst und bei mir bist. Wirklich. Gleichzeitig hat es mich daran erinnert, dass die Scheißgötter unser Universum einfach gelöscht und nur wir vier überlebt haben. Das heißt, wir wissen nicht einmal, was mit Sarah und Thomas ist. Das kotzt mich tierisch an, dadurch bin ich wohl etwas dünnhäutig.“

      „Ist doch okay und auch verständlich“, erwidert Katharina. Sie zieht mich an sich. Ich umarme sie und presse mein Gesicht in ihre Halsbeuge.

      Und ich werde nicht weinen. Nein. Nein. Nein!

      Tatsächlich gelingt es mir, die Tränen zu unterdrücken, und hebe den Kopf wieder, um Loiker anzusehen.

      „Sorry.“

      Er winkt ab. „Nach dem, was du vorhin erzählt hast, bewundere ich dich, dass du alles so gut verkraftest. Die meisten wären schon längst durchgedreht, denke ich. Dass du auch mal Nerven zeigst, ist für mich absolut nachvollziehbar.“

      Ich grinse verkniffen. „Jetzt hast du geredet wie mein Vater. Ach, was solls. Lasst uns diese Welt erkunden und sehen, ob und wen wir hier finden.“

      „Eine gute Idee“, sagt Katharina nickend.

      Wir gehen vor, ihren Arm legt sie dabei um meine Schulter, ich umfasse ihre Taille, mit der Hand auf ihrer Hüfte. Loiker geht hinter uns her, und das ist auch gut so, denn er trägt noch immer den Spinnenanzug, der wie eine zweite Haut anliegt. Wie eine zweite, ungesunde Haut. Nur sehr eng. Wie die Haut halt ist.

      „Irritiert dich der Anzug eigentlich auch so?“, erkundige ich mich flüsternd bei Katharina.

      „Nur wenn du ihn trügest“, erwidert sie auch flüsternd.

      „Warum sollte dich das irritieren?“

      „Warum irritiert er dich jetzt? Du kennst Loiker doch nackt.“

      Ich mustere sie fragend.

      „Stimmt das etwa nicht?“

      „Doch. Und du bist immer noch eifersüchtig.“

      „Na, wenn er dich irritiert!“

      „Der Anzug, nicht Loiker!“

      „Was tuschelt ihr da eigentlich?“, erkundigt sich der Erwähnte von hinten.

      „Über dich“, antwortet Katharina. „Du brauchst neue Kleidung, unser Schätzchen kann sich nicht konzentrieren.“

      „Arschloch!“ Ich starre sie empört an, aber sie grinst. Und gibt mir einen Kuss.

      Das war vielleicht keine

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