Fiona - Liebe. Zsolt Majsai

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Fiona - Liebe - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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dem Anblick kann ich nicht ernst bleiben und wende mich lachend ab. „Sorry, ich … Katharina, sag was.“

      „Gurke“, sagt Katharina.

      „Wie bitte?“

      „Ich habe was gesagt. Oder sollte ich was sagen?“

      „Wieso ausgerechnet Gurke?!“

      Sie zuckt die Achseln. „Musste halt daran denken. Ist das denn so abwegig?“

      „Was ist eine Gurke?“, fragt Loiker verwirrt nach und löst damit bei mir den nächsten Lachanfall aus.

      Während ich damit beschäftigt bin, wieder halbwegs normal atmen zu können, versucht Katharina, ihm die Gurke zu erklären. Das macht es mir nicht gerade leichter. Doch irgendwann habe ich mich wieder beruhigt und wir gehen weiter.

      Loiker ist immer noch hinter uns. Katharina und ich bemühen uns, nicht in seine Richtung zu schauen. Irgendwie tut er mir leid. In der anderen Welt, in der Dunkelheit, und während wir mit Überleben und der Suche nach dem Turm beschäftigt gewesen waren, interessierte uns der Anzug nur sehr bedingt, aber jetzt und bei diesem seltsamen roten Licht, das von überall her zu kommen scheint, wie mir inzwischen aufgefallen ist, entfaltet der Anzug seine volle Wirkung. Auf mich jedenfalls.

      Scheiße.

      „Vielleicht gibt es hier gar keine Menschen“, sagt plötzlich Loiker. „Ich meine, muss es denn überall Menschen geben?“

      „Nein, muss es nicht“, erwidere ich und vermeide es, ihn anzusehen. „Aber um ehrlich zu sein, bezweifle ich sehr, dass die Götter uns in eine menschenleere Welt schicken würden. Insbesondere mich!“

      „Wieso insbesondere dich?“

      „Weil ich anscheinend ihre liebste Spielfigur bin? Ich meine, wie viele Menschen können von sich behaupten, dass sie in einem neuen Universum weiterleben dürfen, aufgrund ihrer besonderen Verdienste um ein gelöschtes Universum? Natürlich weiß ich nicht, ob sie das nicht ständig machen, doch irgendwas sagt mir, dass ich ein Präzedenzfall bin. Aber trotzdem ist es gut möglich, dass ich mir das nur einbilde.“

      „So hört sich das in der Tat wahrscheinlicher an, dass es hier Menschen gibt“, sagt Loiker nachdenklich. „Aber wo sind sie?“

      „Hallo? Ich bin keine Göttin! Jedenfalls keine allwissende.“

      Auf Loikers fragenden Gesichtsausdruck hin sagt Katharina grinsend: „So wird halt Frau buchstabiert. Kennst du das nicht? Und pass auf, was du jetzt sagst.“

      Loiker ist schlau, er sagt gar nichts. Das liegt möglicherweise weniger an seiner Intelligenz als an seiner Neugier, denn er beobachtet einen Schmetterling, der sich uns nähert. Ein ziemlich großer Schmetterling. Eigentlich finde ich Schmetterlinge gut, sind schöne … Wesen. Bunt, elegant.

      Dieser hier hat etwa die Größe meiner Hand und ist rot wie Feuer. Das finde ich dann wieder weniger schön. Eine richtige Signalfarbe, und möglicherweise hat sich dabei jemand etwas gedacht. Ganz abgesehen davon, dass ich es noch nie erlebt habe, dass ein Schmetterling so zielgerichtet auf jemanden zufliegt.

      Auf mich, um genau zu sein.

      Als ich trotz meiner Bedenken die Hand ausstrecke, setzt er sich auf sie.

      Und dann wird es schmerzhaft. Verdammt schmerzhaft. Erst ist es ein Stich, der tut noch nicht so sehr weh. Er stammt definitiv vom Schmetterling. Dann wird es heiß in meiner Hand. Und dann beginnt es zu brennen wie Feuer.

      „Verdammte Scheiße!“, rufe ich. „Das Biest hat mich gestochen!“ Ich starre meine Hand an, die sich nicht nur anfühlt, als würde sie brennen, sondern auch so aussieht. Fast jedenfalls.

      Katharina zieht mein Schwert und teilt damit den erneut angreifenden Schmetterling sauber in zwei Hälften.

      Das Feuer breitet sich in meinem Arm aus und wandert weiter nach oben. Es brennt nicht wirklich, aber es fühlt sich so an. Ich zerre das Hemd vom Körper und beobachte die starke Rötung, die bald meine Schulter erreicht.

      „Was ist denn das?!“, ruft Loiker entsetzt.

      „Keine Ahnung, aber es tut verdammt weh!“, erwidere ich. „Und da kommen noch mehr von den Biestern!“

      Katharina wendet sich von mir ab und stürmt den Schmetterlingen entgegen. Es sind fünf oder sechs, so genau kriege ich das in meinem Zustand nicht mit. Akute Schwäche lässt mich auf die Knie fallen, nur beiläufig sehe ich, wie Katharina alle Angreifer erledigt.

      „Das ist nur die eine Sorte“, sagt sie keuchend und hockt sich neben mir nieder. „Loiker, achte darauf, ob noch mehr kommen!“

      Dann kümmert sie sich um mich. Ich lege mich auf den Rücken, spüre zugleich, dass sich die Ausbreitung des Schmerzes verlangsamt. Das spricht für irgendein hochwirksames Gift, das nicht tödlich zu sein scheint. Zumindest nicht für Menschen wie mich.

      Ich beiße die Zähne so fest zusammen, dass ich blute.

      „Die Rötung geht wieder zurück“, höre ich Katharinas Stimme wie durch Watte.

      „Und das war nur ein Stich“, bemerkt Loiker.

      Ich setze mich langsam auf und beobachte erneut die Rötung, diesmal, wie sie sich sehr schnell wieder zurückzieht.

      „Das könnte an deinem Kriegerkörper liegen“, stellt Katharina fest. „Lass dich mal lieber nicht stechen, Loiker, bei dir könnte es mehr Schaden anrichten.“

      „Ich gebe mir Mühe!“

      „Sehr gut. Hör auf mich und alles wird gut.“

      Wir sehen beide Katharina irritiert an, doch sie lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Wohingegen ich mir immer sicherer bin, dass sie eifersüchtig ist. Das ist so bescheuert.

      Katharina stützt mich beim Aufstehen und hilft mir, meine Bluse wieder anzuziehen. Meine Beine fühlen sich wie Fremdkörper an, aber in etwa tun sie inzwischen, was ich will.

      Ich atme tief durch.

      „Ich mag keinen roten Urwald mit Überraschungen“, bemerke ich dann. „Ich hoffe, mehr gibt es davon nicht.“

      „Na, dann hoff mal.“ Das ist Loiker, aber er klingt irgendwie nicht gut. Also schauen wir ihn an, und er wiederum starrt etwas an. Als wir seinem Blick folgen, entdecken wir eine Wolke aus roten Schmetterlingen. Mit Kurs auf uns.

      „Oh, oh“, sagt Katharina. „Funktionieren deine Feuerbälle hier auch?“

      Das ist eine gute Frage und die Gelegenheit, es auszutesten, scheint auch günstig zu sein. Ich hebe also beide Hände, richte sie auf die angreifenden Schmetterlinge und schicke zwei Feuerbälle los. Danach hat die Wolke ein Loch und verkohlte Schmetterlinge purzeln auf den Boden. Als ich erfreut zwei weitere Feuerbälle auf die Reise schicke, entsteht wieder ein Loch - allerdings bevor die Feuerbälle ankommen.

      „Das ist irgendwie nicht gut, glaube ich“, sagt Loiker, bleich geworden.

      „Wir laufen!“, entscheide ich kurzfristig und setze den Plan auch sofort in die Tat um.

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