Fiona - Liebe. Zsolt Majsai

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Fiona - Liebe - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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Roakan. „Doch wie können wir wissen, ob Ihr tatsächlich Lustwandler seid?“

      „Nun, vorhin wart ihr euch immerhin ziemlich sicher. Was ließ euch die Gesinnung ändern?“

      „Lustwandler weinen nicht“, erwidert Roakan nach kurzem Zögern.

      „Ihr seid schon Lustwandlern begegnet? Sagtest du nicht vorhin erst, dass noch nie ein Lustwandler herabgestiegen ist?“

      „Doch steht es geschrieben, wie Lustwandler sich verhalten, und dass sie keine Menschen sind, vielmehr ihnen menschliche Gefühle fremd sind.“

      „Aha. Steht auch darüber etwas geschrieben?“ Ich halte meinen rechten Handteller nach oben und lasse Flammen aus ihm züngeln. Die drei Obersten Lustigen weichen zurück. Aus den Schlafkojen kommt ein Raunen.

      „Nein, darüber steht nichts in den Büchern“, sagt Roakan. „Wer seid Ihr?“

      Nicht gut. Spätestens jetzt geht er anscheinend davon aus, dass wir keine Lustwandler sind. So eine Scheiße, dass wir keine Handbücher für die Welten haben. Zumal diese Welt noch krasser zu sein scheint als die Spinnenwelt.

      „Wir danken euch für eure Gastfreundschaft“, erwidere ich statt einer Antwort und nicke zur Tür hin. Katharina versteht, packt Loiker und zieht ihn mit sich, während sie losgeht. Allerdings stoppt sie schon nach wenigen Schritten, denn plötzlich stürmen einige der sich versteckenden Lustwächter hervor und richten etwas auf sie, was verdammt viel Ähnlichkeit mit Pistolen hat.

      Unermesslich große Scheiße.

      Okay, mir reicht es jetzt. Ich schmeiße einen Feuerball den plötzlich mutig gewordenen Lustwächtern vor die Füße, was diese erschrocken zurückspringen lässt. Katharina rennt los und nutzt eine Lücke in der Kette. Ich werfe einen zweiten Feuerball, als Geleitschutz für Loiker. Als er auch draußen ist, spaziere ich hinterher, mit kleinen, niedlichen Feuerbällen die Jungs auf Abstand haltend.

      Wieso sind es eigentlich alles nur Jungs? Irgendwie ist es in diesem Universum mit der Emanzipation nicht sehr weit her.

      Vor der Tür bleibe ich stehen und tue das, was Katharina und Loiker auch bereits tun: Starre in sehr viele Mündungen. Wie es aussieht, hat Roakan irgendwie Verstärkung gerufen. Ziemlich viel davon. Könnte als Hundertschaft durchgehen.

      Ich denke nach. Kann schon sein, dass ich Löcher in ihre Verteidigungslinie brennen könnte. Kann schon sein, dass wir fliehen könnten. Aber es ist fraglich, wie lange wir in einer völlig fremden Welt unseren Jägern entkommen könnten. Und was noch viel wichtiger ist, ich müsste dafür etliche von ihnen töten. Menschen töten, die eigentlich nur das tun, was sie für richtig halten. Wenn hier jemand das Gleichgewicht stört, dann wohl eher wir.

      Ich drehe mich um, als ich hinter mir Schritte höre, dann lasse ich Roakan und seine beiden Mitobersten Lustwächter aus dem Tempel treten.

      „Wir würden euch wirklich gerne einladen, noch eine Zeit lang unsere Gastfreundschaft zu genießen“, sagt er lächelnd.

      Ich werfe einen Blick auf Katharina. Sie hält Loiker am rechten Oberarm fest und kaut kurz auf ihrer Unterlippe herum. Nach einem Moment schüttelt sie kaum merklich den Kopf. Wahrscheinlich ist sie zu derselben Einsicht gekommen wie ich.

      Loiker frage ich nicht. Erstens kennen wir uns nicht gut genug, um nur mit einem Blick ein ganzes Gespräch zu führen. Zweitens ist er ein wesentlicher Grund für unsere Zurückhaltung. Vielmehr sein Menschsein.

      „Also gut“, sage ich schließlich. „Wir sehen ein, dass es besser ist, noch zu bleiben. Ich nehme an, ihr habt Unterkünfte, die uns Lustwandlern würdig sind.“

      „Selbstverständlich“, antwortet Roakan, immer noch lächelnd.

      „Ich habe mich schon gefragt, ob es hier nur diesen Tempel gibt, aber jetzt wissen wir es ja“, bemerkt Katharina.

      „Die Frage habe ich mir auch bereits gestellt“, erwidere ich. „Wie lange warten wir eigentlich, bevor wir aktiv werden?“

      Sie zuckt die Achseln und wirft einen Blick auf Loiker, der es sich auf dem riesengroßen Bett gemütlich gemacht hat.

      „Soll ich das entscheiden?“, erkundigt er sich. „Übrigens, kommt euch die Ausstattung hier nicht seltsam vor?“

      „Nein“, antworte ich. „Entscheidungen treffen nur Göttinnen. Und ja, mehr als seltsam.“

      Wir befinden uns in einem Gebäude, das von außen wie die Miniaturausgabe des Tempels aussieht. Innen wie ein Arbeitszimmer in einem Luxusbordell, einschließlich Bett und Deckenspiegel. Es gibt einige abgeschlossene Schränke, die wir nicht zerstörungsfrei öffnen könnten, also haben wir beschlossen, erst einmal abzuwarten. Vom Tempel aus sind wir etwa eine Viertelstunde gelaufen, eskortiert von einem Schwarm bewaffneter Lustwächter und den Oberen Lustwächtern. Roakan lud uns mit einer Geste ein, dieses Gebäude zu betreten, dann wurde die Tür abgeschlossen.

      „Vielleicht wollen sie, dass wir uns zu dritt vergnügen“, meint Katharina. „Ich wette, in den Schränken sind entsprechende … Spielzeuge.“

      „Und warum sind sie abgeschlossen? Hä? Sehr sinnvoll.“

      „Auch wieder wahr, mein Schatz. Hast du eine andere Idee?“

      Leider nein, also zucke diesmal ich die Achseln. „Wir werden es bestimmt erfahren, früher oder später.“

      „Bis dahin könnten wir es ja mal mit Nachdenken versuchen“, bemerkt Loiker.

      „Boah ey, willst du dich unbeliebt machen?“

      Katharina tritt zu mir und legt grinsend die Arme um mich. „Loiker, kann es sein, dass du sie nur zielorientiert kennengelernt hast?“

      „Zielorientiert?“, fragt er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Du weißt schon, dass wir …?“

      „Klar.“

      Er sieht mich an. „Zielorientiert?“

      „Äh … Glaubst du etwa an Liebe auf den ersten Blick?“

      „Hm.“ Er mustert die Decke. „Und wie zielorientiert ist es, dass ich hier bin?“

      „Loiker, bevor du eine Krise kriegst: Ich mag dich wirklich. In einer Welt voller Idioten empfand ich dich als wohltuend vernünftig. Der Sex mit dir hat Spaß gemacht, ich glaube, dass es irgendwo ein weibliches Wesen gibt, das mit dir richtig glücklich werden kann. Aber ich bin dieses Wesen nicht. Trotzdem, ich mag dich. Dass ich dich angemacht habe, war aber eindeutig zielorientiert. Hältst du das irgendwie für verwerflich, nachdem du inzwischen weißt, in welcher Situation ich mich befand?“

      „Wow“, sagt Katharina, ohne mich loszulassen.

      „Nein“, erwidert Loiker. „Ich bewundere dich.“

      „Du bewunderst mich?“

      „Ja. Nachdem ich jetzt weiß, in welcher Situation du dich befandest, war dein Verhalten unglaublich. Zielorientiert, um es mit Katharina zu sagen. Ich schätze, du gehörst nicht zu denen, die schnell aufgeben.“

      „Nein. Ist nicht meins, das Aufgeben. Das hat mir hin und wieder

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