Fiona - Liebe. Zsolt Majsai
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„Hm.“ So ganz unlogisch klingt das nicht. Auch wenn ich nie Psychologie studiert habe … Wobei, das stimmt ja nicht ganz. Ob ich auch auf das Wissen der Profilerin zurückgreifen kann?
Scheiß drauf, das kriege ich auch so noch hin. Zumal es zur Ausbildung als Kampfsportlerin gehört, sich nicht provozieren zu lassen und zu deeskalieren.
Und eigentlich weiß ich das alles sowieso. In meiner Zeit als CEO habe ich das wunderbar hinbekommen. Nur ist das überhaupt nicht vergleichbar mit meinem jetzigen Leben. Heimatlos, Ex-Auserwählte, Vertriebene, …
Hör lieber auf, sagt die Andere. Oder willst du vor Roakan losheulen?
Ich will es nicht, ganz sicher nicht. Ich atme tief durch und schaue Katharina an, die mich interessiert beobachtet.
„Wieso schüttelst du mich nicht?“, erkundige ich mich.
„Ich wollte mal sehen, ob der Zustand auch von alleine aufhört.“
„Aha. Ich denke, wenn man mich einfach mal zu Ende denken lässt.“
„Und, was ist das Ergebnis deines Denkens?“
„Dass du recht hast und ich mich nicht provozieren lassen sollte.“
„Und für diese Erkenntnis hast du so lange gebraucht?“
Ich setze schon zu einer gepfefferten Antwort an, als mir klar wird, was sie tut.
Als ich den Mund wieder schließe und ausatme, lächelt sie leicht. „Geht doch.“
„Ich glaube, es ist noch ein langer Weg, bis es wirklich zuverlässig klappt“, erwidere ich. „Und sie werden es nicht einfach so hinnehmen, sondern den Schlüsselreiz verstärken.“
„Wow. Bist du Psychologin geworden?“
„Nicht ich.“
Sie braucht einen Moment, bis sie versteht. Dann grinst sie breit. „Ach ja, die habe ich vergessen. Ganz praktisch.“
„Na ja. Da ist ja noch mehr, nicht nur Praktisches.“
Sie grinst noch breiter, sagt aber zum Glück nichts weiter. Ich schaue die beiden Jungs an, denen man anmerkt, dass sie nicht die geringste Ahnung haben, worüber wir da gesprochen haben.
Ist wohl auch besser so.
„Hör zu, Roakan, ist der Nachbarskeg so aufgebaut wie die anderen, die wir bisher kennengelernt haben?“
„Alle sind so aufgebaut. Es gibt den Vagy und um diesen herum andere Sachen.“
„Wie den Markt? Oder eine Siedlung?“
„Siedlung?“
„Na ja, Häuser. Zum Wohnen.“
„Genau.“
„Und was gibt es auf dem Skeg, zu dem wir gerade fahren?“
„Eine der Zuchtstationen für die Skonkan.“
Skeg 119. Wir waren demnach etwa drei Stunden unterwegs und befinden uns seit etwa zwölf Stunden in dieser Welt. Und ich habe sie jetzt schon satt.
Oh Mann.
Irgendwie trifft es der Name Zuchtstation ganz gut. Ein Paradies für Biologen, dieser Skeg. Neben dem obligatorischen Vagy gibt es hier nur Gebilden, die auf den ersten Blick an gläserne Gräber erinnern. Also an Schneewittchen. Allerdings liegen darin keine Leichen herum, auch keine halben, sondern die Wasauchimmer, aus denen mal ein Skonkan wird.
In diesem Stadium haben sie noch keine Öffnung im Rücken und auch keine Fahrkabine in sich. Sie sind auch deutlich kleiner als ihre in Dienst genommene Kollegen. Sie leben und gedeihen in einem künstlichen Biotop. Roakan nannte das anders, aber darauf läuft es hinaus. Ein wenig wie gigantische Regenwürmer.
Sobald sie ausgewachsen sind, beginnt der spannende Teil. Und der widerwärtige. Sie werden aufgeschnitten und bekommen eine Box eingepflanzt. Jedenfalls etwas Ähnliches. Erinnert ein wenig an ein eckiges Ei. Dann wird die Wunde wieder zugemacht. Mit einer Art Reißverschluss.
Als Roakan uns ein Exemplar zeigte, das gerade diese Prozedur über sich ergehen lassen musste, wurde selbst mir beinahe schlecht.
„Es tut ihnen nicht weh“, bemerkte Roakan.
„Woher zum Teufel willst du das denn wissen?!“
„Sie würden bestimmt schreien, wenn sie Schmerzen hätten.“
„Schreien? Womit denn?“
Ich wandte mich ab und ging zurück zum Vagy, um mich daneben auf eine Bank zu setzen. Ein Himmelreich für eine Zigarette jetzt. Da wanderst du durch Tlen, schaust Godda bei allen möglichen Aktivitäten zu, glaubst, du hättest schon alles gesehen, und dann das.
Echt, zum Kotzen.
Katharina sitzt neben mir und wirkt auch etwas mitgenommen.
„Ich bin mir nicht sicher, ob wir auf unsere alten Tage wirklich militante Tierschützer werden sollten“, bemerkt sie nach einer Weile.
Ich werfe einen Blick auf Loiker, der aus dem Vagy kommt, vermutlich von der Toilette.
„Es wäre vermutlich nicht zielführend“, erwidere ich schließlich. „Letzten Endes wissen wir tatsächlich nicht, ob sie Schmerzen haben.“
„Genau. Wir sollten uns einfach auf unsere Suche konzentrieren.“
„Du hast recht.“ Ich wende mich an Roakan, der in der Nähe auf einer anderen Bank sitzt. Er sieht aus, als würde er nicht verstehen, was unser Problem ist. Wahrscheinlich ist es ja auch so. „Welche Möglichkeiten gibt es, auf den Zao-Skeg zu kommen?“
„Für uns gar keine.“
„Danach habe ich nicht gefragt! Ich verliere langsam wirklich die Geduld mit dir. Kann man von der Brücke, die verkleidet ist, auf den Skeg gelangen? Und vom Skonkan?“
„Nein, die Brücke führt direkt auf den Skeg danach. Mit dem Skonkan ja, aber die Haltestelle wird sehr streng bewacht.“
„Dann gibt es keine Möglichkeit, zu Fuß auf den Skeg zu kommen?“
Roakan schweigt und seine Augenlider flattern kurz. Katharina springt auf, setzt sich neben ihn, packt seine rechte Hand und biegt seinen Mittelfinger solange zurück, bis er mit einem deutlich hörbaren Knackgeräusch bricht. Gleichzeitig hält sie ihm den Mund zu. Nur seine fast herausspringenden Augen verraten, dass die Behandlung nicht wirklich angenehm ist.
„Für jede falsche oder nicht erfolgende Antwort ist ein Finger dran“, sagt sie ruhig. „Und damit du mir das glaubst, habe ich schon mal angefangen. Außerdem hast du gerade eine Frage nicht beantwortet. Falls die Finger nicht reichen, mache ich mit den Zehen weiter. Reichen die auch nicht, sind die Zähne dran. Ist das angekommen?“
Als er heftig nickt, lässt