So Gut Wie Tot. Блейк Пирс
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„Dafür sind Väter da. Darum geht es.“
Die höhnische Stimme erklang hinter ihr und sie drehte sich um.
Da stand er, der Mann, der sie belogen und in die Irre geführt hatte. Der Mann, der ihr Vertrauen gebrochen hatte. Aber es war nicht ihr Vater, es war Ryan Ellis, ihr Arbeitgeber aus England. Sein Gesicht wirkte zufrieden.
„Dafür sind Väter da“, flüsterte er. „Sie verletzen. Sie zerstören. Du warst nicht gut genug und jetzt bist du an der Reihe. Dafür sind Väter da.“
Seine ausgestreckte Hand erwischte ihr Shirt und er stieß sie mit aller Kraft nach hinten.
Cassie schrie vor Angst, als sie ihren Halt verlor und der Stein unter ihr wegrutschte.
Sie fiel und fiel.
Und dann landete sie. Keuchend saß sie in kaltem Schweiß gebadet in ihrem Bett, obwohl es im geräumigen Zimmer angenehm warm war.
Das Layout des Zimmers war ihr fremd und sie verbrachte einige Zeit damit, ihre Umgebung abzutasten, bis sie endlich ihren Nachttisch und damit den Lichtschalter gefunden hatte.
Sie schaltete das Licht an, um sich zu vergewissern, dass sie ihrem Albtraum entkommen war.
Um sich herum befand sich das große Doppelbett mit seinem verzierten Kopfstück aus Metall. Auf der anderen Seite des Zimmers war das große Fenster, die goldbraunen Vorhänge geschlossen.
Rechts war die Tür zum Flur, links die zum Badezimmer. Der Schreibtisch, der Stuhl, der kleine Kühlschrank, die Garderobe. Alles war so, wie sie es in Erinnerung hatte.
Cassie atmete tief aus und war sich nun sicher, nicht mehr in ihrem Traum gefangen zu sein.
Trotz der Dunkelheit war es bereits viertel nach sieben Uhr. Erschrocken fiel ihr ein, dass sie keine Anweisungen erhalten hatte, wie der Tag der Kinder aussehen würde. Oder hatte Ms. Rossi sie instruiert, möglicherweise sogar die Schule erwähnt, und es war ihr entwichen?
Cassie schüttelte den Kopf. Sie konnte sich an nichts erinnern und glaubte nicht, dass Ms. Rossi ihr Informationen zum Schulbeginn der Kinder gegeben hatte.
Sie kletterte aus dem Bett und zog sich schnell an. Im Badezimmer zähmte sie ihre kastanienbraunen Wellen zu einem sauberen Look, der in dem modeorientierten Haus hoffentlich akzeptabel war.
Während sie sich im Spiegel ansah, hörte sie draußen etwas.
Cassie erstarrte und lauschte.
Sie erkannte das Geräusch leiser Schritte auf dem Kies. Das matte Glasfenster des Badezimmers überblickte das Tor.
War das ein Angestellter der Küche?
Sie öffnete das Fenster und schielte nach draußen.
Im tiefen Grau des frühen Morgens sah Cassie eine dunkel gekleidete Figur, die ums Haus herumschlich. Als sie die Person erstaunt beobachtete, erkannte sie die Form eines Mannes, der eine dunkle Mütze und einen kleinen, dunklen Rucksack trug. Sie sah ihn nur kurz, aber erkannte, dass er Richtung Hintertür unterwegs war.
Ihr Herz beschleunigte sich, als sie an Eindringlinge, das automatische Tor und die Sicherheitskameras dachte.
Sie erinnerte sich an Ms. Rossis Worte und ihre klare Warnung. Dies war das Haus einer wohlhabenden Familie. Zweifellos waren die Rossis im Visier von Einbrechern oder sogar Kidnappern.
Sie musste der Sache auf den Grund gehen. Wenn sie den Mann für gefährlich hielt, könnte sie den Alarm auslösen, schreien und den ganzen Haushalt wecken.
Als sie nach unten eilte, entschied sie sich für einen Plan.
Der Mann war um den hinteren Bereich des Hauses geschlichen, also würde sie die vordere Haustür nehmen. Es war nun hell genug, um etwas zu sehen und die kalte Nacht hatte das Gras mit Frost bedeckt. Sie wäre problemlos in der Lage, seine Fußspuren zu verfolgen.
Cassie ging nach draußen und schloss die Tür hinter sich. Der Morgen war ruhig und eiskalt, aber sie war so nervös, dass sie die Temperatur kaum bemerkte.
Sie entdeckte die Fußspuren, die im Frost gut sichtbar waren. Sie führten über das sauber geschnittene Gras ums Haus herum und in Richtung Innenhof.
Cassie folgte den Spuren und sah, dass sie zur Hintertür führten, die weit offenstand.
Sie schlich die Stufen hinauf und sah die distinktiven Schuhabdrücke auf dem Stein.
Im Türrahmen blieb sie stehen, um zu warten und neben dem Hämmern ihres eigenen Herzens verdächtige Geräusche wahrzunehmen.
Aus dem Inneren des Hauses hörte sie nichts, obwohl die Lichter an waren. Der schwache Geruch von Kaffee wehte zu ihr herüber. Vielleicht war der Mann ein Fahrer, der eine Lieferung vorbeigebracht hatte und vom Koch ins Haus gelassen worden war. Aber wo war er und warum hörte sie keine Stimmen?
Auf Zehenspitzen ging Cassie in die Küche, fand dort aber niemanden vor.
Sie entschied sich, nach den Kindern zu sehen und sicherzugehen, dass es ihnen gutging. Dann würde sie Ms. Rossi wecken und ihr erklären, was sie gesehen hatte. Möglicherweise war es falscher Alarm, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. Vor allem da der Mann einfach so verschwunden war.
Ohne die Schuhabdrücke hätte Cassie geglaubt, sich den hinterhältigen Mann eingebildet zu haben, so flüchtig war ihr Blick auf ihn gewesen.
Sie joggte die Stufen hinauf und ging dann in Richtung der Schlafzimmer der Kinder.
Doch bevor sie dort ankam, blieb sie abrupt stehen und schlug sich die Hand über den Mund, um ihren Aufschrei zu ersticken.
Dort war der Mann – eine schmale, schwarz gekleidete Figur.
Er stand vor Ms. Rossis Schlafzimmer und griff mit der linken Hand nach dem Türgriff.
Sie konnte seine rechte Hand nicht sehen, weil er sie vor dem Körper hielt. Aber von ihrem Blickwinkel aus schien er offensichtlich etwas in der Hand zu halten.
KAPITEL ACHT
Cassie, die eine Waffe brauchte, griff nach dem erstbesten Gegenstand, den ihre panischen Augen erblickten – eine Bronze-Statuette, die auf dem Beistelltisch neben den Treppen gestanden hatte.
Dann rannte sie auf ihn zu. Sie hatte das Element der Überraschung auf ihrer Seite; er würde nicht in der Lage sein, sich rechtzeitig umzudrehen. Sie würde ihm die Statuette gegen den Kopf schlagen – und dann auf seine rechte Hand, um ihn zu entwaffnen.
Cassie stürzte nach vorne. Er drehte sich, das war ihre Chance. Sie hob ihre provisorische Waffe nach oben.
Dann, als er sich zu ihr umdrehte, kam sie schleudernd zum Stehen. Ihr überraschter Aufschrei wurde von seinem wütenden Ausruf überdeckt.
Der kleine, schmale Mann trug einen großen Kaffeebecher in der Hand.
„Was