Schattenklamm. Mia C. Brunner

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Schattenklamm - Mia C. Brunner

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Florian schüttelte vehement den Kopf. »Das hat doch noch Zeit.«

      »Findest du?«, warf Martin etwas verwundert ein. »Also ich könnte mir schon vorstellen …« Er vollendete den Satz nicht, denn die Bedienung trat an ihren Tisch und brachte das Bier.

      »Und die Schwester?«, erinnerte Florian den Polizisten, als die Kellnerin mit den leeren Gläsern gegangen war.

      »Jessy? Die ist klasse. Ein richtiger Kumpeltyp. Auf die kann man sich immer verlassen.« Wieder lachte Martin, dieses Mal aber eher unsicher. »Ich muss zugeben, dass ich eine Zeit lang mal total scharf auf die war. Erzähl das bloß keinem«, beschwor er flüsternd den Allgäuer Kollegen, lehnte sich dann zurück und grinste, als er Florians ernstes Gesicht sah. »Nee«, sagte er dann. »Die ist eine Nummer zu groß für mich. Zu mir passt besser eine, die ruhig und lieb ist als so ein Energiebündel wie Jessy.« Gedankenverloren griff er nach seinem Glas, erhob es und prostete Florian zu. »Tja, trotzdem ne klasse Frau.«

      »Ja.« Abwesend starrte Florian auf sein Bierglas und drehte es zwischen seinen Fingern im Kreis. Das Glas schabte über den Tisch und verursachte ein dumpfes, brummendes Geräusch. Schließlich ließ er von dem Bierglas ab und schaute zu Martin hinüber, der jetzt noch breiter grinste. Sein Mund war etwas schief verzogen und ließ sein Gesicht recht albern und schelmisch aussehen. Auch seine Augen schienen zu lachen.

      »Was ist denn?«, fragte Florian und hob fragend eine Augenbraue.

      »Du stehst auf sie!« Martin Hansen schüttelte lachend und verwundert seinen Kopf. »Die ganze Fragerei … Ich hätte es merken müssen … Gott, bin ich blöd.« Er griff sich theatralisch an seine Stirn und rieb sich mit der Hand über seine kurzen rotblonden Haare. »Und ich dachte erst, das ist eine Art Verhör, was wir hier beide führen. Dabei willst du nur mehr über Jessy erfahren.«

      Der Hauptkommissar fühlte sich ertappt, aber nicht beschämt. Es gab nichts, wofür er sich schämen musste, also stimmte er in Martins Gelächter ein.

      »Und?«, fragte er schließlich und prostete erneut seinem Kollegen zu.

      »Was, und?«

      »Gibst du mir jetzt die gewünschten Informationen? Wir Männer müssen doch zusammenhalten.«

      Erschrocken riss Jessica die Augen auf. Das Zimmer war stockdunkel, nicht der kleinste Fetzen Licht kam durch das kleine Kellerfenster. Ihr Handy, das sie gerade so unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte, klingelte und klingelte. Genervt schlug sie die Decke zurück und die eiskalte Raumluft ließ sie frösteln. Der kleine Heizkörper neben der Tür zu ihrem Zimmer erbrachte Höchstleistungen, doch schaffte er es vor allem in der Nacht nicht, den Kellerraum auf normale Zimmertemperatur zu bringen. Jetzt war erst Anfang November und Jessica dachte mit Grauen an die frostigen Wintermonate, die ihr bevorstanden. Die Anschaffung eines zusätzlichen Elektroheizkörpers ließ sich wohl nicht vermeiden. Sie stapfte barfuß durch den dunklen Raum, stieß mit dem Schienbein gegen den kleinen Tisch in der Mitte, fluchte laut und fand schließlich ihre Jacke, in der ihr Handy nach wie vor ununterbrochen läutete.

      Das Display zeigte einen unbekannten Anrufer an. Jessica schaute auf die Ziffernanzeige der Uhr in ihrem Handy. 2:57 Uhr. Wer in Gottes Namen rief um diese Uhrzeit an? Kurze Zeit überlegte sie, ob sie diesen dreisten Anrufer einfach wegdrücken sollte, doch dann siegte die Neugier und sie nahm das Gespräch an.

      »Wer stört?«, brummte sie in das Telefon und versuchte ihrer Stimme einen wütenden Unterton zu verleihen, allerdings gelang ihr das nicht. Kurz nach dem Aufstehen klang ihre Stimme immer etwas heiser und gebrochen. Sie hüstelte.

      »Hallo, Jess«, hörte sie eine Männerstimme an ihrem Ohr säuseln. Lallte der Kerl? »Schön, deine Stimme zu hören.«

      »Wer ist denn da, bitte?« Jetzt klang sie wirklich wütend, doch ihr Gesprächspartner ließ sich in keiner Weise dadurch einschüchtern, sondern kicherte etwas albern.

      »Du bisch sooooo süß«, verkündete die Männerstimme melodisch. »Oh Mann, i liab dei Stimm’. Die isch … sexy.«

      »Wie bitte?« Dann plötzlich konnte sie die Stimme des Mannes endlich mit einem Bild in ihrem Kopf verbinden. »Herr Forster?« Erstaunt schüttelte sie ihren Kopf. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie sich geeinigt hatten, sich zu duzen. »Florian?«

      »Jaaaaaaaa«, kam es träge aus der Leitung.

      »Bist du betrunken?«, fragte Jessica und grinste. Plötzlich amüsierten sie der Anruf und der angetrunkene Hauptkommissar sehr. Vielleicht freute sie sich aber auch nur, dass er nun endlich anrief.

      »Na … a bissele höchschtens. Gar ned so schlimm. Du, Jess …?« Der Allgäuer Dialekt, der plötzlich so vehement bei ihm durchschlug, klang irgendwie niedlich.

      »Ja?« Weil ihr die Kälte plötzlich durch und durch ging, stolperte Jessica zurück zu ihrem Bett, legte sich hinein und zog die Decke bis über ihre Schultern, das Handy fest an ihr Ohr gepresst.

      »Mir müssen uns treffa«, verkündete Florian im Brustton der Überzeugung, hickste laut und räusperte sich dann. Jessica hörte, wie viel Mühe er sich gab, beim Sprechen nicht zu lallen, doch dieser Vorsatz misslang ihm gänzlich. Nur schwer bekam er die Worte einigermaßen klar über die Lippen. »Du derfsch mi itt so oifach wegschicka. Mir isch kalt.«

      Jessica kicherte. »Es ist mitten in der Nacht! Wir können uns jetzt nicht treffen, Florian«, erklärte sie ihm ernst. »Wo bist du denn? Wieso ist dir kalt?«

      »Ja, mir isch kalt«, sagte er geistesabwesend, dann kamen wohl ihre Worte bei ihm an und er beantwortete ihre Frage. »Bin im Hotel. Sehr kalt hier.«

      »Du bist ja voll wie eine Schnapsdrossel. Geh ins Bett, dann wird dir wieder warm«, schlug Jessica vor und lächelte stumm in sich hinein.

      »Kommsch du denn mit?«, fragte der Hauptkommissar. Es war die nüchterne, völlig sachliche Frage eines kleinen Kindes, das sich nicht wohlfühlte und nicht allein bleiben wollte, nicht die Frage eines Mannes, der nichts anderes im Kopf hatte als Sex. Im Kopf wie im ganzen Körper dieses Mannes war purer Alkohol, keine schmutzigen Gedanken.

      »Ich liege bereits im Bett, Florian. Geh du jetzt auch schlafen. Wir können morgen weitersprechen.« Der mütterliche Ton in ihrer Stimme erschreckte Jessica erst, dann amüsierte sie sich köstlich über sich selbst, den Kommissar und die ganze Situation.

      »Guats Nächtle, Jess.« Ein Rascheln und Knarzen drang durch den Hörer. Vermutlich kroch Florian in sein Bett. Dann wurde das Gespräch unterbrochen.

      »Gute Nacht. Dann schlaf mal schön deinen Rausch aus.« Ohne das Handy aus der Hand zu legen, drehte sich Jessica auf die Seite, zog die Decke noch ein Stückchen höher, seufzte zufrieden und schloss die Augen.

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