Haus im Grünen II. Ernst Friedrichsen

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Haus im Grünen II - Ernst Friedrichsen

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mit ihrem Haar.

      Beide schwiegen eine Weile.

      »Können wir?«, drängte er.

      »Ja, wir haben ja auch noch ein gutes Stück Weg vor uns.«

      Vor ihrem Haus verabschiedete sie sich von ihm: »Bis Morgen. Noch mal Danke für den schönen Tag.«

      Sie sah den Rücklichtern nach, bis sie in der Kurve verschwanden. Sie hob noch die Hand zum Gruss, kam aber nur bis zum Bauchnabel.

      Nach kurzem Duschen fiel sie wie ein Baum ins Bett. Die Gedanken waren noch bei den Eindrücken des Tages, da mischte sich das Gesicht ihrer Mutter hinein. Noch bevor sie denken konnte Ich rufe morgen mal zu Hause an, war der Tag durch den Schlaf abgelöst.

      ***

      Wie es mit dem Schlaf oft so ist, wurde er durch eindringlichen Lärm beendet. Sibylle hatte vorsorglich den Wecker außerhalb ihrer Reichweite postiert. Der Ach-noch-fünf-Minuten-Effekt hatte schon oft zu Hast und Eile geführt.

      Der Vortag mit seinen schönen Momenten zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Die Beine weigerten sich den Weg zur Dusche zu beschreiten. Wenn nicht die Hände an Stuhl und Türrahmen Halt gefunden hätten, wäre wohl der Magnetismus des Bettes als Sieger aus diesem Morgenscharmützel hervorgegangen.

      Sie war so in das Gestern vertieft, dass sie nicht bemerkte, dass sie unter der kalten Wasserflut zu zittern begonnen hatte.

      Den warmen Kaffee mit beiden Händen umfassend, das Fenster weit auf, den Duft der Felder mit geschlossenen Augen ganz tief einatmend, genoss Sibylle den Tagesbeginn. Langsam wurden ihre Finger wieder warm. Ihre Augen sahen den Stuhl an ihrer Seite an. Sie fragte sich, wie es wohl wäre, wenn Peter da jeden Morgen krümelte. Sie fasste einen Entschluss. Ihr Herz pochte vor Aufregung.

      Im Büro war Peter dabei die Aufzeichnungen der letzten Fälle durchzusehen. Ein Auge bei der Tür, ein Ohr auf dem Flur. Er hatte sich eine Überredungsstrategie zurechtgelegt. Er war überzeugt, sie würde Ja sagen. Nervosität zerbrach seinen Kuli. Die Teile lagen auf Tisch und Boden.

      Während er noch die Teile aufklaubte, saß sie schon auf ihrem Stuhl. Er sah auf, erschrak und der Kuli verteilte sich erneut in der Gegend.

      Er atmete tief durch, wollte seine ganze Redekunst in seinen Auftritt legen, der Puls hämmerte in seinem Kopf …

      »Ja! Jaja!«

      »Wie … was?«, fragte Peter total von der Rolle.

      Sie sah ihn an. »Ja, ich möchte, dass wir heiraten.«

      Sie standen auf und keiner wusste, welcher Arm zu wem gehörte.

      »Wann?«, fragte er.

      »Ich denke im Februar. Auf dem Hof deiner Eltern.«

      »Klar, das machen wir, Platz ist da genug. Die werden sich freuen.« Er rief zur Tür hinaus in den Flur. »Wir heiraten.«

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