Frontschweine. Léon Lancee

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Frontschweine - Léon Lancee

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sodass wir alle wissen, mit wem wir zu tun haben.“

      „He Horst“, grinste Helmuth, während Sepp mit den Essensdosen fortging, „Wir haben das wieder prima geregelt. Die Arbeit wird gemacht, und wir können ruhig auf unserem Rücken liegen bleiben.“

      Horst schmunzelte: „Es gibt nun mal Arbeitspferde und Luxuspferde. Und niemand hier im Lager hat einen echten SS-Mann, der seine Essensdosen für ihn putzt. Vielleicht putzt er auch gern Stiefel und so.“

      Wolff lachte auf: „Da würde ich aber ein bisschen vorsichtig sein, mein Junge. Als ich mir diesen Putz-SS-Mann von dir so ansehe, ist er bis auf die Knochen durchtrainiert und gewinnt er bei einer Partie Ringen gegen Mannfred und mich mit links. Dazu kommt noch, dass die Jungs der echten schwarzen SS-Elite genauso einfach einem Kameraden den Hals abschneiden wie den Feinden des Vaterlands.“

      Wolff hatte den Kaffee gerade fertig, als Sepp wieder zurückkam und mit einem flauen Lächeln um den Mund Horst seine Essensdose zurückgab.

      „Schau dir das an, mein Junge, schön sauber geputzt, speziell für dich. Nicht schlecht, dachte ich mir so, denn es gibt doch sonst niemanden im Lager, der einen echten SS-Mann hat, der seine Essensdosen für ihn putzt.“

      Horst wurde blass und sah ihn erstaunt an, ebenso wie Helmuth.

      „Jesus, wie weißt du…..?“

      Wolff fing an, schallend zu lachen.

      „Sieh dir das Kerlchen doch an. Klar, dass du Schiss hast vor einem echten Abwasch-SS-Mann. Oder wäre es dir vielleicht lieber gewesen, wenn ich dir gesagt hätte, dass Sepp noch neben dem Panzer stand, um Sachen zu packen, als du anfingst, dich über den Luxus eines Abwasch-SS-Manns zu verbreiten?“

      Schluchzend vor Lachen fing er an, Kaffee einzuschenken. „Ich habe mich insgeheim die ganze Zeit totgelacht.“

      „Mein Gott“, stöhnte Horst, „Du und dieser beknackte Mannfred ihr seid ja direkt eine Katastrophe. So was von unzuverlässig.“

      Wolff lachte weiter: „Meinst du, dass ich das vor Mannfred verschweigen will. Der wird es bestimmt genießen, wenn er hört, dass du ihn für ´beknackt’ hältst. Außerdem, vielleicht ist dies auch gleich der richtige Moment, Sepp zu bitten, ob er ein Bedürfnis hat, deine Stiefel zu putzen. Hast du das auch gleich geregelt.“

      Horst bekam es langsam mit der Angst zu tun.

      Argwöhnisch blickte er zum großen blonden Soldaten, der lässig einen SS-Dolch aus seinem Stiefel zog und auffallend damit zu spielen anfing.

      Hatte Wolff nicht auch etwas über Halsabschneiden gesagt?

      „Weißt du“, sagte Sepp höhnisch langsam, „Vielleicht ist es besser, dass du meine Vergangenheit in Zukunft einfach ruhen lässt.“

      Seine Stimme klang etwas tiefer: „Du möchtest doch wohl nicht, dass ich bereits an meinem ersten Tag bei euch die Fassung verliere? Deswegen wurden von uns ganze Volksstämme niedergemetzelt.“

      Er wandte sein Gesicht langsam von Wolff zu Horst und sah diesen drohend an, während er seinen Daumen vorsichtig über die scharfe Seite des Dolchs spielen ließ.

      Sogar Helmuth spürte die Drohung, die vom ehemaligen SS-Mann ausging, und stand auf.

      Aber ehe er etwas sagen konnte, fuhr Sepp mit einer schrecklich hohen Pieps Stimme fort: „Was meinst du, Tante Fuhler?“

      Sofort darauf rollten die beiden brüllend vor Lachen über den Boden. Helmuth und Horst durchschauten, dass sie reingelegt worden waren. „Ihr fiese Dreckstücke“, sagte Horst mit einem Seufzer der Erleichterung.

      „Allmächtiger Gott“, murrte Helmuth, während er sich wieder ins Gras setzte. „Anstelle von zwei dieser Idioten haben wir jetzt drei solche Exemplare an Bord. Da können wir wohl besser um Versetzung bitten. Die zwei haben sich auch gefunden. Was für eine Katastrophe.“ Wolff und Sepp gaben sich klatschend die Hand.

      „Der trifft!“ schluchzte Wolff, „Willkommen beim Klub. Ich hatte dir gesagt, dass wir ein gemütlicher Haufen waren. Du wirst dazu passen, dachte ich so. Mannfred lacht sich total krumm, wenn er von diesem Streich erfährt.“

      Sepp hatte den Dolch wieder in seinen Stiefel gesteckt und streckte versöhnend seine Hand zu Horst aus.

      „Mach’ dir nichts ´raus, Mann, aber eine solche Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen, und jetzt weißt du auch gleich, mit wem du es zu tun hast. Nichts für ungut.“

      Horst lachte ein wenig gekünstelt: „Na, das ist dir auf jeden Fall gut gelungen. Einen Moment war ich mir nicht sicher, ob es dir Ernst war oder nicht. Vergiss nicht, dass ihr von der schwarzen SS immerhin einen gewissen gefürchteten Ruf habt. Und da weiß man natürlich nie!“

      Jeder machte es sich bequem, und beim Kaffeetrinken erzählten die festen Besatzungsmitglieder etwas über sich selbst und über das, was sie bisher an der Ostfront erlebt hatten.

      Vor allem die Geschichte der kurzen Kriegsgefangenschaft und vom Tod des russischen Mädchens fesselte Sepp.

      „Dieser Mannfred ist offensichtlich ein geborener Soldat“, sagte er nachdenklich, als ihm die Geschichte erzählt worden war.

      „Nicht zu glauben, dass ihr innerhalb einer einzigen Woche zweimal von den eigenen Truppen abgeschnitten gewesen seid. Und dabei auch noch vom Russen gefangen genommen wurdet, das unversehrt überlebt habt und zwischendurch auch noch ein ganzes Partisanennest ausgerottet habt. Allein dafür sollten sie euch mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse auszeichnen. Ihr habt das als Mannschaft auf jeden Fall sehr gut gemacht, wenn ich das so höre.“

      In dem Moment kam Mannfred wieder zurück und meldete sich aus der Distanz: „He Leute, haltet die Becher bereit. Ich habe ein kleines Geschenk für uns alle mitgebracht, mit den Komplimenten der Jungs vom 244“

      Begeistert schwenkte er eine Flasche mit französischem Kognak.

      „Weil wir morgen einen freien Tag haben, kann diese leckere Flasche sofort geschlachtet werden. Eigentlich ist es ein kleines Geschenk von Peter Zimmerman, er war von unseren Abenteuern in den letzten Tagen ziemlich beeindruckt. Dieser Bursche ist wirklich besonders nett. Zuerst bekomme ich die Hälfte seines Zigarrenvorrats und jetzt wieder dies hier.“

      „Haha“, lachte Wolff, „Dieser Bursche hat wohl ein Auge auf dich, nachdem er deine großartige geblümte Unterhose gesehen hat, als Feldwebel Klein dir diese Lektion auf dem Exerzierplatz in Leipzig erteilte. Reiß’ die Flasche auf, dann habe ich noch eine nette Geschichte für dich. Aber erzähl’ erst mal, warum dieser Bursche dich so verzärtelt.“

      Mannfred nahm den Korkenzieher an, den Horst ihm reichte.

      „Eigentlich ist nichts Besonderes dran. Peter stammt aus der gleichen Gegend wie ich, er ist auch ein echter Ostpreuße, wenn ihr das so nennen wollt. Und bei diesem Zwischenfall an der Rollbahn am ersten Tag des Krieges, wobei Uwe Fleischer ums Leben gekommen ist, bin ich ihm aufgefallen. Ihr wisst noch, er hat mir damals einen Platz in seinem Panzer angeboten.“

      Horst unterbrach ihn: „Ja, das werde ich nicht so schnell vergessen. Er hat mich wegen meiner Bemerkung über den Leutnant ordentlich zusammengestaucht.“

      „Genau“, fuhr Mannfred fort, „Aber lass mich die Geschichte jetzt

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