Frontschweine. Léon Lancee
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Frontschweine - Léon Lancee страница 18
Zusammen kletterten sie an Bord, wo Mannfred alles noch einmal erklärte und auch gleich seine eigenen Tätigkeiten als Kanonier demonstrierte.
„Man kann nie wissen“, meinte er, „Helmuth war vorhin der Kanonier und kann im Notfall immer meinen Posten übernehmen, aber dann haben wir keinen Kommandanten, der die ganze Kampfszene überblicken kann. Und das ist zu gefährlich, weil der Kommandant dafür zu sorgen hat, dass er alle Gefahren seitens der Feinde als Erster erkennt, bevor sie uns in die Pfanne hauen können. Also kommst du als Erster in Betracht, meinen Platz zu übernehmen, wenn mir etwas passiert. Wobei Horst dann als Lader beispringen kann, wenn du es alleine nicht schaffst. Das Prinzip ist allerdings, dass Wolff den Panzer sofort aus der Feuerlinie zu fahren versucht, sobald einem von uns etwas Schlimmes passiert. Aber das gelingt natürlich nicht immer, wenn die Situation dafür nicht geeignet ist.“
Nachdem er Sepp alle Handlungen, einschließlich der Bedienung der Panzerkanone, noch mehrere Male demonstriert hatte, reichte es Mannfred.
„Es ist mir hier zu warm, wir machen Schluss. Sobald es eine Gelegenheit zum Üben gibt, sollst du die Kanone noch ein paar Mal bedienen, den Rest hast du heraus. Und sorg’ vor allem dafür, dass du regelmäßig übst, so schnell wie möglich aus der Kaffeemühle zu tauchen. Durch die Seitenluken und sonst durch die Notausgänge zwischen den Ketten. Sei einem anderen nicht im Weg, wenn wir raus müssen, aber achte immer darauf, dass niemand zurückbleibt. Und jetzt so schnell wie möglich raus!“ brüllte er unerwartet.
Sepp reagierte sofort und hechtete durch die Seitenluke ins Freie, wo er längelang im Gras landete.
Horst lachte: „Sehr gut, viel schneller geht es wohl nicht. Aber vergiss nie, dass schnellstmögliches Verlassen des Panzers sowohl für dich als für die anderen den Unterschied zwischen Überleben und In-die-Luft-gesprengt-werden oder, schlimmer noch, lebendig verbrennen machen kann.“
Mannfred kletterte mit einem breiten Grinsen langsam aus dem Panzer.
„Ich denke, du kapierst die Absicht und die Spielregeln ganz gut. Morgen machen wir das Spielchen noch ein paar Mal.“
Er wandte sich zu den anderen, die faul im Gras lagen: „Was halten die Herren von einem kleinen Schlückchen vorab, bevor wir uns auf das einfallslose Abendessen des großdeutschen Heeres stürzen? Und damit meine ich: wir nehmen zuerst ein leckeres Gläschen Wodka, um den Appetit anzuregen, von einem Stündchen Ruhe sofort nach dem Essen gefolgt, bevor wir eine Runde Karten spielen und mit Sepps Bier anfangen. Auf die Bierchen folgt dann wieder ein tüchtiger Schuss des frisch organisierten Wodkas mit dazu ein paar leckeren Scheiben westfälische Wurst vom gleichen Lieferanten. Kurz gesagt, wir haben ein abendfüllendes Programm für die Crème de la Crème der deutschen Wehrmacht im Angebot.“
Die Reste nickte beifällig, und etwas später prosteten sie einander zu: „Prosit, auf alles Gute des Soldatenlebens.“
3
Die zwei dienstfreien Tage waren vorbei, und die letzte Nacht hatten sie unter einer Zeltplane verbracht, weil es die ganze Nacht wie mit Kübeln geschüttet hatte.
Es war die Kommandostimme von Leutnant Mayer, die den ganzen Zug nach dem Frühstück hochfahren ließ.
„Vierter Zug, antreten und im Halbkreis bitte!“
Die ganze Mannschaft des 4. Panzerzugs beeilte sich, um den Befehl des Leutnants zu befolgen.
Denn trotz des Umstands, dass er bei der Mannschaft sehr beliebt war, wusste jeder, dass der ´Chef` nicht mit sich spaßen ließ und von jedem Soldaten dessen vollen Einsatz verlangte.
„Hört Männer, wir haben neue Einsatzbefehle, und die lauten wie folgt: Die bewaffnete Aufklärungsgruppe unter Hauptmann von Hartenstein wird am Sonntag, den 27. Juli, heute also, von diesem Gebiet um Smolensk in südöstliche Richtung ziehen, um eine Schwachstelle in den russischen Linien zu suchen, und den Aufmarsch fortsetzen zu können, mit als erstem Angriffsziel der Eroberung der Stadt Roslawl. Sobald es der Aufklärungsgruppe gelungen ist, einen Durchgang zu finden, wird die Masse der 4. Panzerdivision sofort folgen. Das operative Ziel ist die Einkesselung der russischen Divisionen, die sich an unserer Südflanke in und um Roslawl befinden, sowie die Eroberung dieser Stadt. Unsere Aufstellung ist genau die gleiche wie beim vorigen Mal, wir folgen den Hanomag Halbkettenfahrzeugen von von Hartenstein so dicht wie möglich und überrollen den schwereren Widerstand, den die Russen entgegensetzten. Wir haben für diese Operation sechs Demag-Halbraupen mit 2- Zentimeter-Schnellfeuerkanonen gegen Luft- und Bodenziele als Verstärkung zugewiesen bekommen. Proviantbevorratung für fünf Tage und Abfahrt um 10.00 Uhr genau. Gibt es noch Fragen?“
Leutnant Mayer sah die um ihn gesammelte Mannschaft fragend an.
Otto Fuchs, der Kommandant des ´243`, meldete sich: „Ist die Stärke der Russen bei Roslawl bekannt, Herr Leutnant?“
„Die Schätzungen anhand der Luftaufklärungsbilder betragen zirka vierzehn Sowjet-Divisionen plus mehrere Panzereinheiten. Auch stehen noch neun Divisionen plus zwei Panzerdivisionen an der Nordflanke von Roslawl, bei Jelnja.
Aber seid beruhigt, die 3. Panzerdivision und mehrere Infanteriedivisionen unterstützen an unserer linken Seite den Angriff, während die Nordflanke durch die 7. und die 10. Panzerdivision gedeckt wird. Die fast zwanzig Sowjet-Divisionen, die östlich von Smolensk eingekesselt sind, werden mittlerweile von anderen Einheiten aufgeräumt. Im Prinzip sind die russischen Heere innerhalb dieser Einkesselung bereits geschlagen, also ist das Aufräumen ein Problem, das höchstens ein paar Tage kosten wird. Die Einheiten, die dort freikommen, werden an unserer Nordflanke eingesetzt.
Wenn es weiter keine Fragen gibt, könnt ihr wegtreten. Und denkt an die Kriegsfahnen auf den Fahrzeugen, sodass die Flieger unserer Luftwaffe erkennen, dass wir eigene Truppen sind, und wir nicht Opfer eines Angriffs durch unsere eigenen Stuka-Sturzkampfbomber werden. Jeder von euch weiß inzwischen bereits, was so ‘n Angriff anrichten kann.“
Während sie durch das nasse Gras zu ihrem Panzer zurückgingen, sagte Helmuth zu den anderen: „Ich denke, dass diese Tour gefährlicher sein wird als die ersten bewaffneten Aufklärungen, die wir unter dem Kommando von Hauptmann von Löwenburg und Leutnant von Hartenstein gemacht haben. Die Iwans sind jetzt viel besser auf unser Kommen vorbereitet, und es gibt Geschichten über russische Panzer, die besser als unsere wären.“
„Das stimmt“, unterbrach Sepp ihn, „Ich habe solche Panzer auf dem Bahnhof von Brest-Litowsk gesehen. Das waren Exemplare, die bei Dunaburg von der nördlichen Heeresgruppe erbeutet wurden und zur näheren Untersuchung per Bahn nach Deutschland gebracht wurden. Das waren schöne Modelle mit ganz breiten Raupenketten und schräg ablaufenden Panzerplatten, sowohl vorne als an den Seiten und am Heck. Sehr geeignet, um Granaten abprallen zu lassen. T-34 nannten sie die Dinge, und es soll eine 76-Millimeter-Kanone darauf montiert sein.“
Wolff reagierte erstaunt: „Allmächtiger Gott, das ist ein Stück schwerer als unsere eigene 50-Millimeter-Kanone. Wie sollen wir die Dinge um Gottes willen besiegen?“
Sepp zuckte die Schultern.
„Keine Ahnung, ich habe gehört, dass sie an der Rückseite und bei den Ketten verletzlich sind. Aber die Exemplare, die auf dem Zug standen, hatten sich im Sumpf festgefahren, und deshalb haben die Besatzungen sich ergeben.“
Mannfred lachte: „Wir werden sehen,