Frontschweine. Léon Lancee

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Frontschweine - Léon Lancee

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Waffen vorhanden waren.

      Es waren vor allem deutsche Waffen, so wie das Mädchen gesagt hatte.

      Jeder bewaffnete sich großzügig, und mit ausreichendem Proviant, Feldflaschen und Munition verließen sie kurz später eiligst das Partisanenlager.

      Die vielen Waffen gaben im Voraus ein Gefühl der Sicherheit, mit dem Wissen, dass sie sich wenigstens wieder verteidigen könnten.

      Das russische Mädchen zeigte den Weg, nachdem Mannfred sie nochmals gefragt hatte, ob sie sicher war, dass sie mitkommen wollte, weil sie ihren Vater vermutlich nie mehr wiedersehen würde.

      Der Kummer stand ihr in den Augen, als sie antwortete.

      „Ich kann jetzt nicht mehr anders. Die drei Toten kann ich nicht erklären, während ich selbst überlebt habe. Und mein Schicksal stand doch bereits fest.“

      „Gut, dann zeig’ uns den Weg, und zwar so, dass wir, wenn es irgendwie geht, keinen Partisanen in die Arme rennen. Wir wollen auch nach Minsk. Also dann gelangst du auch wohl dorthin, wenn alles ein bisschen klappt.“

      Über allerlei schmale Wildpfade ließen sie das Partisanenlager in hohem Tempo hinter sich.

      Obgleich niemand Zweifel daran hatte, dass die Partisanen die Verfolgung aufnehmen würden, waren alle erleichtert, dass sie entkommen waren.

      Helmuth übernahm automatisch wieder die Führung und legte ein wirklich mörderisches Tempo vor.

      Aber es war auch die Angst vor den Partisanen, die das Tempo hochhielt.

      Erst als das Mädchen vor Müdigkeit zu straucheln anfing, ließ er für eine kleine Ruhepause anhalten.

      „Allmächtiger Gott“, schnaufte Horst, „Das können wir so nicht durchhalten. Und die Puppe bedauert wahrscheinlich auch schon längst, dass ich sie nicht erwürgt habe, setzte er mit einem Grinsen hinzu. „Sie kann überhaupt nicht mehr.“

      Alle sahen auf das Mädchen, das erschöpft im Gras lag.

      „Lasst uns aber gleich den Moment nutzen, um etwas zu essen“, riet Helmuth.

      „Wir müssen dafür sorgen, dass wir, bevor die Dunkelheit einfällt, so weit wie möglich von diesem Russenlager entfernt sind. In der Dunkelheit können wir doch nicht weiterkommen, und dann gibt es noch Zeit genug, uns auszuruhen, dachte ich so.“

      Mannfred übersetzte Helmuths Worte ins Russische.

      Während sie das harte Brot mit einigen Speckscheiben aßen, wurde nicht mehr gesprochen.

      Jeder war total am Ende und zu müde für ein Gespräch.

      Nach nur einer halben Stunde stand Helmuth wieder ungeduldig auf.

      „Marsch, Leute, wir müssen uns beeilen. Niemand weiß, wie schnell die Eingeborenen sein können, und gegen dreizehn Mann auf eigenem Gelände haben wir wirklich nicht gute Chancen. Abgesehen davon ist es nicht ausgeschlossen, dass diese Burschen meinen, dass wir die Puppe als Gefangene mitgenommen haben, und das kann sie so verärgert haben, dass das für sie ein zusätzlicher Antrieb ist, sich uns zu schnappen.“

      Wolff stand mühsam auf. „Stimmt, aber vergiss auch die drei toten Iwans nicht, darunter der eigene Führer, und das auch noch in ihrem eigenen Lager. Das finden die wahrscheinlich noch viel schlimmer.“

      Mehr Ansporn war nicht nötig, und die Müdigkeit verdrängend zogen sie in Eile weiter.

      Sie folgten immer den Wildpfaden und versuchten möglichst wenig Spuren zurückzulassen, indem sie darauf achteten, keine Zweige zu knicken.

      Auch änderten sie einige Male die Richtung, obgleich dass viel Zeit kostete.

      Nachdem das Mädchen einige Male gestrauchelt war, weil sie mit ihrem langen Bauernkleid an den Sträuchern hängen blieb, fasste Mannfred sie beim Arm.

      „So hinterlassen wir zu viele Spuren und wir kommen nicht recht voran“, sagte er.

      „Ich werde ein Stück von deinem Rock abschneiden, sodass er etwas kürzer wird, so ‘n knöchellanges Ding ist zu ungeschickt hier im Busch.“

      Das Mädchen protestierte, aber Mannfred zog sein Messer.

      „Steh´ still, dann kann ich einen geraden Streifen abschneiden, bis gerade unterm Knie. Dann gehst du viel bequemer! Du hast übrigens Stiefel an, also macht das keinen Dreck aus.“

      Das Mädchen versuchte ihn wegzuschieben: „Nein, das will ich nicht, geh’ weg!“

      Mannfred blickte verärgert und machte kurzen Prozess.

      Nach einem klatschenden Schlag ins Gesicht gab sie ihren Wiederstand auf, und er schnitt den Rock gerade bis zum Rand ihrer Stiefel ab.

      Horst protestierte gegen Mannfreds rücksichtsloses Vorgehen, aber Helmuth unterbrach ihn: „Halt’ dich da raus, Mensch, denn er hat einfach recht, sie blieb hängen und strauchelte immer mehr. Beeilung und möglichst wenig Spuren zurücklassen, heißt es hier, und das gehört auf jeden Fall dazu. Die Puppe meinte bestimmt, er wollte sich an ihr vergreifen oder so.“

      Mannfred hatte sich wiederaufgerichtet: „So wird das ein Stück bessergehen, sagte er. „Und nur das war die Absicht.“

      Er übersetzte diese Bemerkung auch ins Russische und fügte hinzu, dass sie weitermussten.

      Das Mädchen gab keine Antwort, nahm aber den Stoffstreifen auf und steckte ihn in ihren Rucksack, um dann ohne ein Wort weiterzugehen.

      Mannfred ging kurz hinter ihr, und darauf folgten die anderen in einer Reihe.

      Ab und zu kontrollierte er auf seinem Kompass, ob das Mädchen die richtige Richtung einhielt, aber sein Misstrauen ihr gegenüber war bereits größtenteils verschwunden.

      Allerdings ermahnte er sie ständig, das Tempo so hoch wie möglich zu halten.

      Unterdessen behielten sie alle die Gegend scharf im Auge.

      Stunde um Stunde marschierte die Gruppe weiter, und erst nachdem die Dämmerung eingefallen war, gab Mannfred ein Zeichen, dass das Mädchen am Ende ihrer Kräfte war, sodass ein Platz zum Übernachten gesucht werden musste.

      Ohne Ausnahme reagierten die Anderen erleichtert und stimmten darin überein, worauf sie den Wildpfad verließen und quer durch das Gebüsch weiterzogen, um einen sicheren Schlafplatz zu suchen.

      Unter einigen großen Bäumen fanden sie ein mit Gras bewachsenes kleines Grundstück zwischen den Sträuchern, das nach Mannfred ein geeigneter Platz zum Übernachten war.

      Die ganze Gruppe ließ sich ins Gras fallen und machte es sich bequem.

      Die Reste des Proviants wurden ausgepackt und nach dem Essen war es fast schon dunkel im Wald.

      Horst seufzte tief auf: „Nicht zu glauben, was wir hier in wenigen Tagen erleben. Entkommt man gerade aus feindlichem Gebiet, zwei Tage später ist man wieder genauso weit, aber dann ohne Feldwebel Fritsche und seine Männer. Mit ihm dabei hätte ich mich ein Stück wohler gefühlt.

      Ich

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