Weltenerbe / Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder. Umbrella Brothers
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Umbrella Brothers
Weltenerbe
Das Geheimnis der Zylinder
Umbrella Brothers: Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder, Hamburg, ACABUS Verlag 2009
Originalausgabe
ISBN: 978-3-941404-89-2
Lektorat: E. Imping, ACABUS Verlag
Umschlagsgestaltung: Aki Huck, 3MAXX
Der ACABUS Verlag ist ein Imprint der Diplomica Verlag GmbH, Hermannstal 119k, 22119 Hamburg.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Die Buch-Ausgabe dieses Titels trägt die ISBN 978-3-941404-88-5 und kann über den Handel oder den Verlag bezogen werden.
© ACABUS Verlag, Hamburg 2009
Alle Rechte vorbehalten.
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
Weltenerbe
Das Geheimnis der Zylinder
Für meine Eltern
1 Das Loch im Garten
»Ah! Es geht doch nichts über Pizza!«
Luc nickte, schluckte und sagte: »Da hast du recht.«
»Du magst Ananas also als Belag?«
»Ja klar, das schmeckt. Was hast du für eine?«
»Nun, sie ist grün, weiß und rot. Was kann das wohl sein?«
Luc zuckte mit den Schultern.
»Na?«
Luc zuckte erneut und Daniél erlöste ihn: »Na Italiano, Mensch!«
»Gut, hätte man drauf kommen können. Gibst du mir noch einen Schluck Wein?«
»Natürlich, wie unhöflich.« Daniél schenkte noch einmal nach. Er füllte das Glas seines Freundes zu zwei Drittel. Kleine Kondenswassertropfen bildeten sich am Glas und das Licht der Deckenlampe brach sich in tausend Farben im Kristall.
Auf richtige Teller hatten sie allerdings verzichtet. Sie aßen die Pizza direkt aus den Pappschachteln. »GoPizza!« stand in rot-grüner Schrift auf dem weißen Karton. Die Deckel hatten sie abgerissen, weil sie zu groß für den kleinen Esstisch waren. Aus den Lautsprechern der Stereoanlage dröhnte Musik, die irgendwo zwischen Grunch und Heavy Metal angesiedelt war.
Luc studierte die Karte des Lieferservices. Dabei verzog er immer wieder den Mund von einer Seite zur anderen. Schließlich sagte er: »Ich frage mich jedes mal, ob ich mal dieses Funghi-Zeug probieren soll. Aber ich habe keine Ahnung was das ist.«
»Wenn du wirklich mal eine Funghi bestellst, dann kannst dir du sicher sein, dass irgendwo ein Pilz versteckt ist.«
»Wie lange ist Claire noch weg?«, fragte Luc.
»Bis Montag noch.«
»Schön!«
»Kommt drauf an.«
»Stimmt. Wie lange seid ihr denn eigentlich schon verheiratet?«
Daniél sagte sofort: »Zwei Jahre und drei Monate.«
»So lange schon? Wie lange muss sie denn noch?«
»Sehr komisch!«
Solche Witze fand Daniél überhaupt nicht lustig. In letzter Zeit machte er sich immer mehr Gedanken, ob seine Beziehung noch in Ordnung war. Es lief nicht mehr so rund wie früher.
Luc lehnte sich zurück und sagte: »Ich weiß noch, wie du mit ihr hier zum ersten Mal angekommen bist. Alle Männer standen mit offenem Mund da. Und erstmal die Frauen. Die waren vielleicht sauer.«
Daniél dachte damals, dass es nicht einfach werden würde für Claire in seinem kleinen Dorf in der Nähe von Carnac. Aber der Kulturschock von der französischen Großstadt in die tuschelnde Gemeinde blieb aus. Sie fühlte sich sehr wohl.
Aber mit der Zeit kühlte ihre heiße Liebe ab. Daniél war nicht mehr ihr Ritter auf dem hohen Ross. Und um etwas zu bekommen, musste er vorher immer eine Kleinigkeit geben. Sie wurden mit der Zeit größer, diese Kleinigkeiten.
»Ich habe ihr einen Brunnen versprochen. Jetzt nehmen wir immer das Wasser aus dem Hahn. Aber das wird über die Jahre zu teuer.«
Luc verschluckte sich beim Trinken. »Hast du mich deshalb eingeladen? Hey, man! Du kennst meinen Preis! 600 Kracher für einen Brunnen. Festpreis. Keinen Cent mehr. Schließlich muss ich hier fast acht Meter runter!«
»Luc! Ich bin dein Freund! Da muss man doch etwas mit dem Preis machen können?«
Luc schüttelte den Kopf und sagte: »Die Hälfte der Leute aus dem Dorf sind meine Freunde. Erst Recht, wenn es um einen Brunnen geht.«
»Luc! Gib dir einen Ruck.«
»Also, ich weiß nicht..«
Daniél hatte Luc wirklich deswegen zum Essen einladen wollen. Ursprünglich hatte er ein Restaurant in Betracht gezogen. Aber Luc mochte eher die einfachen Dinge des Lebens.
»Geht da denn gar nichts?« Daniél hatte Lucs Preis schon vorher gewusst. 600 Euro waren einfach zu viel. Vielleicht sollte er sich den Brunnen mit seinem Nachbarn teilen. Aber nein, das würde bedeuten, dass er mehr als ›Guten Tag, Herrn Trautwein‹ sagen müsste. Und sein Nachbar war nur dann ein guter Gesprächspartner, wenn man seiner Meinung war. Für gewöhnlich war niemand seiner Meinung.
Luc kratzte an seinem nicht mehr vorhandenen Bart. »Bei meinem Bart ...«
Daniél korrigierte: »Du hast ihn dir letzte Woche abgeschnitten, wegen Marie.«
»Ach ja, die.«
Marie mochte keine Männer mit Bart. Als Luc sich den Bart rasiert hatte, stellte sich jedoch heraus, dass sie ihn weder mit noch ohne Bart mochte. Eigentlich gar nicht. Luc war aber schon fast darüber hinweg. Er war sehr oberflächlich. Äußerlich jedenfalls. Durch harte Arbeit kann man eine