Weltenerbe / Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder. Umbrella Brothers

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Weltenerbe / Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder - Umbrella Brothers

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rechte Nachbarin. Vielleicht wohnte sie schon zu lange allein, wenn sie anfing Leute unnötigerweise nach Kaffee zu fragen.

      »Hier, der Kaffee!«

      »Danke! Ohne Kaffee schaffe ich es einfach nicht über den Tag.«

      Daniél wäre der eine oder andere Kommentar dazu eingefallen, aber er entschloss sich nur freundlich zu nicken und dann die Tür zu schließen. Nicht sehr höflich, aber effizient.

      »Was war denn mit der los?«, fragte Luc, der darauf wartete, dass sich seine Tablette endlich vollends auflöste.

      »Koffeinentzug, würde ich sagen. Du hast da gerade meine letzte Tablette zum Trinken genommen. Danach gibt es nur noch die zum Schlucken.«

      »Die mag ich gar nicht. Hast du den anderen Karton schon geholt?«

      Daniél seufzte und antwortete: »Ich bin noch nicht dazu gekommen. Entschuldigung!«

      »Na los, hopp hopp!«

      »Autoschlüssel?«

      »Ist offen!«

      Murrend holte Daniél die zweite Kiste. Diese war sogar noch schwerer als die erste.

      »Bring das mal alles in den Garten!«, sagte Luc schmatzend, denn er hatte sich selbstständig ein reichhaltiges Frühstück zubereitet. »Hast du noch Kaffee? Oder hast du alles dieser Brillenschlange von nebenan gegeben?«

      »Weiß nicht. Im Schrank rechts neben den Gläsern ist eine offene Packung.«

      »Ach, stimmt ja. Sag mal, leiht die sich öfter bei dir Kaffee?«

      »Ne, wieso?«

      »Die ist irgendwie komisch. Die Leute im Dorf sagen, sie sei lesbisch. Die hatte noch nie einer mit einem Mann gesehen, obwohl die genauso scharf ist, wie deine Claire. Ohne die doofe Brille jedenfalls.«

      »Keine Ahnung, ist nur eine Nachbarin. Nicht mehr.«

      »Aber du siehst sie doch jeden Tag, oder?«

      »Eigentlich nicht.«

      Luc frühstückte für drei und Daniél brachte derweil alles in den Garten. Als er die zweite Kiste abstellte, tauchte Herr Trautwein hinter dem Zaun auf. Man konnte nur seine Haare und Augen sehen. Das war auch gut so, dachte Daniél.

      »Na, was wird das denn?«

      »Eine Hundehütte.«

      Herr Trautwein ließ sich nicht beirren. Er war einer von der Sorte Menschen, die alles wissen und alles schon einmal gemacht haben. Und zwar besser! Ein Schwätzer halt.

      »Das wird ein Brunnen, nicht? Tja, wenn ich Ihnen dabei irgendwie helfen kann. Ich kenne mich mit so etwas aus.«

      Herr Trautwein arbeite bei der Stadt und stellte Personalausweise und Visa aus. Also quasi ein Fachmann auf dem Gebiet des Brunnenbaus.

      »Mach ich, Herr Trautwein, mach ich.«

      Wieso war der eigentlich schon wach? Ach, ja! Luc hatte ihn durch sein Hämmern an die Haustür geweckt. Egal, er würde in ein paar Stunden ins Büro müssen. Dann hatte er seine Ruhe.

      Luc kam in den Garten und reichte Daniél zwei Mettbrötchen. Die musste er mitgebracht haben. Ganz sicher sogar. Daniél konnte sich nicht daran erinnern, frische Brötchen im Hause zu haben.

      »Danke!«

      »Iss tüchtig; das ist eine sehr anstrengende Arbeit.«

      »Ja, ich freue mich schon. 300 Euro, ja?«

      Luc nickte: »Und keinen Cent mehr. Festpreis.«

      »Was bedeutet eigentlich Festpreis bei dir?«

      »Ist doch klar! Die 300 Kracher bekomme ich nur dann, wenn der Brunnen funktioniert. Wenn wir tiefer gehen müssen, zum Beispiel, sagen wir, elf Meter oder so, kostet es das Gleiche.«

      »Ach so. Kann das sein? Ich meine, müsste das Grundwasser nicht überall gleich hoch sein?«

      »Ja, so ungefähr. Aber das schwankt schon mal. Beim alten Pierre musste ich zwölf Meter tief rein. Aber bei der Marie nur sechs.«

      »Marie hat auch einen Brunnen?«

      Luc grummelte: »Ja, hat sie. Los, lass uns anfangen.«

      »Seit wann?«, bohrte Daniél.

      »Seit letzter Woche! Wo ist deine Schaufel?«

      »Warte, ich hole sie.«

      »Nicht nur holen«, sagte Luc, »auch buddeln!«

      Daniél holte die Schaufel und fing an einen Schacht zu buddeln. Herr Trautwein lugte über den Zaun und bemerkte: »Sie müssen mit der linken Hand weiter unten anfassen!«

      Daniél seufzte: »Mach ich, Herr Trautwein, mach ich.«

      »Dann geht es gleich viel leichter!«

      Luc steckte derweil einige Rohre zusammen. Am letzten befestigte er eine Stange mit zwei Fahrradgriffen. Es sah aus wie ein Presslufthammer. Dann holte er noch einen Gartenschlauch.

      Mit einem Auge schaute Luc Daniél über die Schulter. »Ja, sieht gut aus! Jetzt lass mich mal.«

      Daniél war erleichtert. Jede Pause war ihm willkommen. »Mensch, das ist wirklich anstrengend!«

      »Sei froh, dass wir so früh angefangen haben. Heute Mittag wirst du zerfließen. Obwohl, bei dir ist ja kein Fett dran.«

      »Hey!«, empörte sich Daniél.

      »Na, ist doch so!«

      »Kann ja nicht jeder wie Conan aussehen«, scherzte Daniél.

      »So, nun lass mich mal ran.«

      Luc stellte sich mit seiner Apparatur an das Loch und füllte Wasser hinein, um das Erdreich zu lockern. Dann begann er mit wilden Drehbewegungen, als ob er sich nicht entscheiden könne, ob er mit seinem Fahrrad nun rechts oder links abbiegen möchte. Dann wieder Wasser. Und erneut ließ er die Apparatur um die Hochachse rotieren. Luc wiederholte das Ganze ein paar Mal und schließlich zog er das Rohr heraus. Im Rohr befand sich nun Matsch. Luc hatte gute 20 cm geschafft. Nur, dachte Daniél. Aber Luc sagte: »Anfangs geht es immer leicht.«

      »Das war leicht?«

      »Jetzt bist du dran!«

      Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, wenn nicht zwei Augen über den Zaun hinweg sein Tun beobachten würden. Auch Daniél rührte nun in der Erde herum. Er brachte es auf stolze 15 cm.

      Herr Trautwein rief: »Sie müssen mehr drehen!«

      »Ja, mach ich, Herr Trautwein. Ich werde es nicht vergessen.«

      Im Kopf rechnete er sich aus, wie lange es dauern würde, wenn sie mit dieser Geschwindigkeit

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