Weltenerbe / Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder. Umbrella Brothers

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Weltenerbe / Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder - Umbrella Brothers

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der Gefahren. Gemäß Athur C. Clarke sollte dort der erste Kontakt mit Außerirdischen stattfinden. Was für ein Humbug. Als Ingenieur wusste er, wie unwahrscheinlich das wahr, wenn man das Ausmaß des Universums berücksichtigte.

      Aber es lag nicht am Mond, dass er nicht schlafen konnte. Der Grund war dieser blöde Brunnen. Oder wie er es nannte: Loch. Irgendetwas stimmte damit nicht. Da war eine Sache, die er bislang außer Acht gelassen hatte, obwohl sie ihn neckte. Da ist mehr, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Denk nach! Aber er kam nicht darauf und fiel in einen unruhigen Schlaf.

      Um zwei Uhr schreckte er hoch und rief Luc an. Dieser war sehr erfreut.

      »Sag mal spinnst du?«

      »Luc! Wie tief war das erste Loch?«

      »Hä?«

      Daniél ließ sich nicht beirren und fragte erneut: »Das erste Loch, das wir gebohrt haben, wie tief war es? Du weißt es doch, oder? Du kennst die Länge der Rohrelemente.«

      »3.40 Meter. War’s das jetzt? Kann ich mich wieder hinlegen?«

      »Und die anderen beiden?«, wollte Daniél wissen.

      »3.90 Meter und 4.40 Meter.«

      »Und sie waren jeweils einen Meter auseinander?«

      »Ich denke.«

      Daniél schloss mit: »Danke! Gute Nacht!«

      Das war es!

      Da hätte er viel früher drauf kommen können.

      Es gibt ein paar grundlegende Gesetze für Ingenieure, die die tägliche Arbeit ungemein erleichtern. Eins davon lautete: »Wenn du eine Gerade erwartest, miss nur zweimal!«

      In diesem Fall lagen aber alle drei Punkte auf einer Linie. Was immer auch da unten war, es war absolut gerade. Von so einem Felsen hatte er noch nie etwas gehört. Und wenn man ein wenig weiterrechnete, stellte man fest, dass das – Ding – exakt 30 Grad schief lag. Also war es auch keine unterirdische Leitung oder ein Abwasserrohr. Nein, außerdem hatte er die Baupläne gesehen. So etwas gab es hier nicht.

      Viertel nach Zwei. Ihm waren die Hände gebunden. Daniél legte sich wieder ins Bett. Jetzt konnte er noch weniger schlafen. Erst in den frühen Morgenstunden fielen ihm die Augen zu.

      Am nächsten Morgen rief er seinen Onkel Pierre an, der ein Geschäft für Baufahrzeuge hatte: »Hallo Onkel Pierre. Hier ist Daniél. Wie geht es dir?«

      »Was willst du?«

      Er machte nie viel Worte, es sein denn, es ging um bautechnische Dinge.

      »Äh ... einen Bagger. Einen kleinen.«

      »Am Sonntag, ja? Na, dann will ich für meinen Lieblingsneffen mal ein Auge zudrücken. Sonst noch was? Wie tief willst du denn buddeln?«

      »Och, so drei Meter«, sagte Daniél.

      »Denk dran, mindestens 40 Grad Gefälle an der Seitenwand, sonst stürzt dir alles zusammen.«

      Ach ja! Das hatte Daniél vergessen. Was war er doch für ein toller Ingenieur.

      »Und wenn das nicht geht? Aus Platzgründen?«

      Das gäbe ein Loch von sechs mal vier Metern. Wenn er diese Bedingungen einhalten würde, war er bereits auf dem Grundstück von Herrn Trautwein. Der würde sich freuen.

      Sein Onkel listete auf: »Dann brauchst du solche Stützwände, wie sie die Kanalarbeiter verwenden. Die habe ich auch. Geht es immer noch um den Brunnen? Du wirst dir den ganzen Rasen kaputt machen. Leg dir bloß Bretter unter die Ketten! Sonst sackt dir der ganze Garten ab. Wird das ein Swimmingpool?«

      Daniél hatte während seines Studiums viel bei seinem Onkel gearbeitet. Er konnte einen Bagger problemlos bedienen. Er hatte sogar einen Führerschein dafür.

      Gegen elf Uhr war er bereits beim Graben. Sein Onkel hatte ihm beim Verladen geholfen, musste dann aber wieder weg zu einer Großbaustelle in Vannes.

      Mit Maschinen kannte Daniél sich besser aus, als mit körperlicher Arbeit. Allerdings hatte er schon jahrelang keine dieser Maschinen mehr bedient. Normalerweise saß er an einem Computer und stellte Berechnungen an.

      Aber die Bedienung der diversen Hebel war ihm noch geläufig. Wie Fahrradfahren, dachte er.

      Das ausgehobene Erdreich legte er auf einer Plane und hob es in regelmäßigen Abständen auf den Laster. Sein Onkel konnte es zwischenlagern. Mit dem Bagger kam er sehr schnell voran. Und was das Beste war; Herr Trautwein hatte offensichtlich keine Ahnung davon und war sichtlich beeindruckt, dass sein Nachbar so ein gigantisches Gerät bedienen konnte. Er vergaß sogar Daniél darauf hinzuweisen, dass das Baggern an Sonntagen als Lärmbelästigung zu werten war. Sophie war in ihrem Haus und hatte Fenster und Türen geschlossen. Trotz der unerträglichen Hitze.

      Es gab zwei Gründe warum er so schnell vorankam. Zum einen grub sich die Baggerschaufel durch den Boden wie ein heißes Messer durch Butter und zum anderen wollte er wissen, was da unten lag.

      Am frühen Nachmittag hatte er die beiden Stützwände herabgelassen. Jetzt reichte die Baggerschaufel nicht mehr bis zum Boden der Grube, aber er war auch schon fast auf dem kritischen Level. Er stellte eine Leiter hinein und stieg mit einer Schaufel bewaffnet hinab. Der erste Spatenstich ließ ihn bereits erzittern, weil er auf etwas extrem Hartes gestoßen war. Eifrig kratzte er die Erde zur Seite.

       2 Queen Live – Killers

      Das Licht des Laternenpfahls war weit genug entfernt, um ihnen nicht ins Gesicht zu scheinen. Sie waren rechtzeitig gekommen, um ihr Opfer nicht zu verpassen. Allerdings auch nicht zu früh, damit sie kein Aufsehen in der Nachbarschaft erregten. Aber selbst wenn sie jemand bemerkt hätte, hätte man keinen Verdacht geschöpft. Niemand dachte bei diesen beiden Personen an Attentäter. Sie trugen blütenweiße Hemden und graue Krawatten und dazu passende Anzüge, die sie sehr gut ausfüllten. Beide schienen innige Beziehungen zu Friseuren zu unterhalten, denn ihre Haare wirkten sehr gepflegt. Sie saßen in einem frisch gewaschenen, schwarzen Mercedes SLK und im CD-Spieler lief in mäßiger Lautstärke ›Bicycles‹ von Queen. Sie wirkten wie Männer von einer Behörde. Aber das waren sie nicht.

      Mr. Scheider saß hinter dem Steuer und wischte sich mit der linken Hand den Schlaf aus den Augen. Er war seit gestern Abend unterwegs. In den frühen Morgenstunden war er in Des Moines losgeflogen und hatte sich am Nachmittag mit Mr. Brook hier in New York getroffen. Alles musste schnell gehen. Nun saßen beide im Wagen der Organisation und warteten. Sie hatten sich bisher selten gesehen, aber sie waren sich von Beginn an sympathisch gewesen. Das lag vor allem an ihrem Beruf.

      Mr. Brook öffnete das Handschuhfach. In der Regel machte die Organisation keine Fehler, wenn sie einen Wagen zur Verfügung stellte. Aber Mr. Brook machte noch viel weniger Fehler. Was daran lag, dass er alles überprüfte. Das Handschuhfach beinhaltete nur zwei paar Lederhandschuhe. Die Handschuhe nahm er heraus und zog sie an. Das andere Paar gab er Mr. Scheider. Mr. Brooks drückte auf einen nicht sichtbaren Knopf an der Verkleidung und aus dem Bereich, wo ansonsten der Beifahrerairbag verstaut wurde, glitt ein zweites Handschuhfach an die Stelle des ersten. Mr. Brooks nickte zufrieden. Es war alles da, so wie er es bestellt hatte. Sogar die Größe der Latexhandschuhe stimmte. Mr. Brook war, soweit er wusste, der Einzige,

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