Filthy Smells Of Death. Stephan Schöneberg

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Filthy Smells Of Death - Stephan Schöneberg The Anna Wood Chronicles

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Ich mag dieses triste unpersönliche Grau. Zudem ist man meist unter der Erde. Die graysche Tiefgarage ist allerdings wirklich anders als die meisten öffentlichen Tiefgaragen. Nicht, dass sie unbedingt kleiner ist. Aber sie ist definitiv … sauberer. Der Mann hat sein Personal unter Kontrolle - Respekt dafür! Vielleicht beschäftigt er im Gegensatz zu den öffentlichen Garagen auch einfach genug Putzkolonnen? Was mache ich mir eigentlich für komische Gedanken? Interessiert doch sowieso kein Schwein, wie sauber nun die Tiefgarage von Dorian Gray ist? Nur der Vollständigkeit halber will ich noch erwähnt haben, dass ich kurz vor Seattle noch einen Baumarkt gefunden habe, der Reinigungstücher vorrätig hatte. Leider nur die gängigen Blauen. Ich war leicht genervt, hab mir aber trotzdem welche mitgenommen.

      Meinen Rucksack nehme ich natürlich mit ins Haus. Der SLS findet sicher problemlos Anschluss. Es gibt ein paar nette Kumpel hier: Da steht unter anderem ein schwarzer Lambo neben einem großen grauen Rolls und einem anthrazitfarbenen Porsche Panamera. Interessanter Fuhrpark! Mit all denen kannst du gerne reden, Prolli, aber lass dich nicht mit dem roten Ferrari ein, der hat einen bösen Blick und natürlich die falsche Farbe.

      Ich drücke den Knopf für den Fahrstuhl. Nach ungefähr 15 Sekunden geht die Fahrstuhltür auf. Wow, alles so geräuschlos. Der Aufzug ist passiv beleuchtet und besteht komplett aus Marmor … hätte ich gedacht und irgendwie cool gefunden. Ich mag Marmor. Stattdessen ist er vollkommen verspiegelt, inklusive Decke und Boden. So viel zum Thema putzen - welche arme Sau muss das wohl sauber halten? Und … er hat keine sichtbaren Knöpfe. Woher weiß der denn wo ich hin möchte? Egal, ich steige ein und warte mal ab. Nach zirka 20 Sekunden öffnet sich die Tür wieder und … ich bin in einer komplett anderen Welt.

      Ein Traum in Weiß, Schwarz und GRAU! Ich bin … verliebt. Wer hätte DAS gedacht? Eine freundliche und doch erotische weibliche Stimme aus dem Fahrstuhl sagt: „Willkommen im Gästebereich von Dorian Gray.“ Ich blinzle zwei-drei Mal, der Fahrstuhl war noch nicht fertig: „Fühlen sie sich wie zu Hause, Miss Wood. Mister Gray meldet sich, sobald er eingetroffen ist!“

      HOLLA! ER WEIß WIE MAN JEMAND BEEINDRUCKT. Meinem zweitem ich scheint es jedenfalls auch zu gefallen.

      Nur … er hat nicht gesagt, wann er denn nun 'erscheint'. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es gerade kurz nach 18 Uhr ist. Seine hohlbirnige aber dafür wahrscheinlich ultraschlanke, langbeinige Sekretöse meinte, es würde mindestens 19 oder gar 21 Uhr werden. Aber … wo? Bis er hier ist? Bis er landet? Bis er komplett geschminkt und onduliert in einem coolen grauen Freizeitdress vor mir steht, bereit zu allen Schandtaten?

      Keine Ahnung … Ich fluche leicht vor mich hin. Der Fahrstuhl ist mir wohl gefolgt, hat aber sein Geschlecht gewechselt: „Wenn sie etwas benötigen, Miss Wood, dann brauchen sie dies nur laut zu sagen“, ertönt eine Stimme irgendwo aus der Decke.

      „WAS? … für 'ne abgefahrene Scheiße“, denke ich.

      Ich probiere mal was: „Kann ich mit Mister Gray sprechen?“, spreche ich laut vor mich hin.

      „Moment, ich versuche es“, spricht die Stimme irgendwo aus dem 'off'.

      „Gray!“

      HIMMEL NOCH MAL, KANN DER SICH NICHT MAL VERNÜNFTIG UND VOR ALLEM FREUNDLICH MELDEN?

      „Hallo, hier spricht …“, soll ich es versuchen? Kurz geschwankt - egal - ich mach's einfach mal: „Anna … Können Sie mir sagen, wann sie mich ungefähr empfangen oder abholen werden?“

      „Hallo Miss Wood. Ich befinde mich noch ungefähr eine Stunde von Seattle entfernt. Ich werde in ungefähr zwei Stunden bei ihnen sein. Ich hole sie persönlich ab.“

      „Danke“, antworte ich kurz.

      „Bitte! wir sehen uns gleich. Gray Ende.“

      Er hat aufgelegt.

      Na, aus dem soll mal einer schlau werden. Mal ist er freundlich, mal eher nicht. Immerhin weiß ich jetzt, dass ich noch gut 2 Stunden Zeit habe, um mich aufzuhübschen. Vor allem eine Dusche würde dabei enorm helfen. Dann wollen wir mal sehen …

      „Äh, hallo?“, frage ich in den Raum.

      „Ja?“, antwortet die Stimme sofort.

      „Wo ist denn hier die Dusche?“ … „Bitte?“

      „Sie müssen sich um 90 Grad drehen und den Gang heruntergehen. Es steht Bad dran.“

      ÖHM.

      „Wer auch immer sie sind, sie können mich sehen?“, frage ich.

      „Ich bin der Hauscomputer und ja, ich kann sie sehen.“

      „Auch im Bad?“

      „Ja“

      „Kann Mister Gray mich auch sehen?“

      „Wenn er das möchte.“

      „Kann man das ausschalten?“

      „Wenn sie dies möchten.“

      „Ich möchte dies.“

      „Sie möchten was?“

      BISSERL SCHWER VON BEGRIFF, DER JUNGE.

      „Ich möchte, dass im Bad die Kameras und Mikrofone ausgeschaltet werden!“

      „Sie können dann keine Anweisungen mehr geben.“

      „Ich weiß?!“

      „War das eine Frage?“

      Ich rolle genervt mit den Augen.

      „Nein!“

      „Was möchten sie?“

      „Ich - möchte - dass - im - Bad - die - Kameras - und - Mikrofone - ausgeschaltet - werden! Es ist mir egal, ob ich dann noch Anweisungen geben kann.“

      Danke, ich bin schon groß, ich kann alleine duschen und mich abtrocknen.

      „OK“

      GEHT DOCH!

      Also, wenn er sich das schon später anguckt - die geile Sau - dann kann ich ja auch ein bisschen 'teasern'. Ich entscheide mich also hier und jetzt, mich im Schlafzimmer bis auf die Unterwäsche auszuziehen.

      „Hey!“ Stille.

      „Computer?“

      „Ich heiße James“, erklingt es aus der Decke.

      „Eine Mimose ist der also auch noch! Das passt zu dir, du selbstverliebtes steifes Brett!“, denke ich.

      HMMM, STEIF …

      Ruhe, du Kopfkino, du!

      „Okay … James, wo ist das Schlafzimmer?“

      „Drehen sie sich in die andere Richtung um 90 Grad und gehen sie den Gang bis zum Ende hinunter“. Gang passt übrigens ausgezeichnet. Es gibt kein Fenster nach draußen. Das hier ist fast wie der Flur eines großen Hotels. Mit einem entscheidenden Unterschied: Das ist um mindestens dreihundert Prozent geschmackvoller

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