Der Weg vom Singenden zum Sänger. Sassy Bernert
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»Singende/r« oder »Storyteller«
»Natursängerisch veranlagte Singende« oder »Natursängerisch veranlagte Storyteller«
Finden Sie heraus, ob Sie »Singende/r« oder »Sänger/in« in diesem Sinne sind und lassen Sie sich, wenn Sie mögen und ohne sich weiter an den für diesen Kontext gewählten und entwickelten Begriffen festzuhalten, auf ihre persönliche neue Stufe des Gesangs ein. Diese Begriffe haben keinerlei wertende oder gar abwertende Bedeutung.
Der letzte Teil des Buches bietet Gesangsunterrichtenden im Pop-, Rock- und Musicalbereich eine Checkliste für eine mögliche Einteilung der Begabung und Eignung der/des Studierenden. Im Verlauf des Buches spreche ich generell sowohl von »Sängern« als auch von »Singenden«, ohne dass eine Verbindung zu den spezifisch oben genannten Begriffen und deren Verwendung besteht. Werden die oben genannten Begriffe in diesem speziellen Kontext verwendet, ist dies durch Kursivsetzung gekennzeichnet.
Wichtig ist, dass jeder von seinem individuellen Standpunkt aus beginnt. Es wird erarbeitet, was notwendig und erwünscht ist, und begonnen wird mit dem, was vorhanden ist.
Gesang ist eine Sache, die persönlicher nicht sein könnte – vorausgesetzt, wir machen ihn dazu
Gesang kann vieles sein und obwohl der ursprüngliche Sinn und Zweck von Gesang eigentlich aus der Natur der Sache heraus klar sein könnte, muss Gesang nicht für alle Menschen den gleichen Sinn und Zweck erfüllen. Für alle, die sich weiterentwickeln möchten, gilt es, Qualität in das bereits Vorhandene zu bringen und darauf aufzubauen. Die Freude und der Spaß am Singen und Tönen steht an erster Stelle!
Es können alle notwendigen Fertigkeiten erarbeitet werden, um das Repertoire in einem künstlerisch-sängerischen Modus, sowohl stimm- und gesangstechnisch als auch mental und emotional, durch einen individuell optimal eingestellten Klangkörper präsentieren zu können. Das Schöne ist, dass der Aufwand anders und womöglich intensiver werden kann, jedoch in Summe nicht zwangsläufig langwieriger sein muss – je nach Voraussetzungen, Fähigkeiten, Einsatz und Zielsetzung. Sicher ist jedoch, dass die Ergebnisse langfristiger und dauerhafter Natur sind und auch der Weg zum Ziel bereits Spaß, Freude und Qualität auf ganzer Linie mit sich bringt.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Freude beim Durchlesen und Arbeiten mit diesem Buch. Genießen Sie ihren Weg zum Ziel! Alles, was wir unserem Leben an Können und Kunst hinzufügen möchten und von Qualität sein soll, dauert seine Zeit. Die Erfahrung, die eigene Stimme bedienen zu können, kann auch für Hobbysänger einen positiven Lebenswandel mit sich bringen. Unsere Motivation entscheidet mitunter über die Qualität unserer Reise und unser Wert über die Ausdauer. Unsere Ziele und Visionen sind der Wegweiser, doch die Reise selbst mit allen Ups und Downs ist es, die Entwicklung und Reifung in uns bewirkt. Das Großartige daran ist der Prozess.
Noch ein Hinweis: Das Gendern ist richtig und wichtig, doch manchmal macht es das Lesen zu schwierig. Ab und an weiche ich daher von den üblichen Regeln des Genderns ab.
Herzlichst,
Ihre Sassy Bernert
Brust-, Kopf- und Mittelregister
Brustregister – Vollstimmfunktion (Bruststimmanteil)
Die Vollstimmfunktion, also der brustlastige Anteil unserer Stimme ist, wenn man so will, der eine Teil von zwei Hauptteilen sowie eine Mischfunktion aus diesen beiden Teilen unserer Stimme. Das Brustregister (Brustresonanzraum + Vollstimmfunktion) gibt der Stimme die großen Basisanteile: Kraft, Fülle, Stabilität. Wenn die Stimme gesund und gut entwickelt ist beziehungsweise beim Sprechen günstig eingesetzt wird, bildet sie den warmen, runden voluminösen, härteren, geerdet klingenden, kernigen Anteil.
Man kann die Brustresonanz gut spüren, indem man einen stabilen Stand einnimmt, sich dabei wahlweise gegen eine Wand lehnt, guten Bodenkontakt hält sowie Kontakt zum unteren Rücken herstellt, die Handflächen leicht auf den Brustkorb drückt und ein kraftvolles, substanzreiches »Maaaaa« spricht. Spricht man den Brustresonanzraum an, hebt der Brustkorb sich ganz natürlich. Spüren Sie, wie Ihr Brustkorb sich als Konsequenz verstärkter Resonanz hebt, dann ist das gut, richtig und wichtig. Das Brustregister sollte im und für das Training separat geübt und eingesetzt werden können. Das reine isoliert eingesetzte Brustregister hat eine natürliche Grenze. Diese gilt es zu beachten. Tut man das nicht, riskiert man ernsthafte Stimmschäden.
Der angesprochene Resonanzraum des Brustregisters ist verstärkt der Brustraum. Es ist wichtig für uns zu wissen, welche Stimmlippenschwingung in welchem Resonanzraum stattfindet:
Brustregister
Register: Brustregister (Bruststimmanteile) Stimmlippenschwingung: Vollschwingung Resonanzraum: Brustraum (verstärkt) + Mundraum
Luftexit: verstärkt über Mund
Kopfregister
Register: Kopfregister (Kopfstimmanteile) Stimmlippenschwingung: Schwingung der Stimmlippenschleimhaut (Randkante) Resonanzraum: Nasenrachenresonanzraum Luftexit: verstärkt über Nase
Mittelregister
Mittleres Register (Mischung Brustregister und Kopfregister)
Resonanzraum: Brustraum + Mundraum (verstärkt) + Nasenrachenraum
Luftexit: verstärkt über Mund
Klangapparat
Das Mischverhältnis im Mittelregister variiert je nach Tonhöhe. Je tiefer der Ton ist, den wir im Mittelregister, also »gemischt« singen, desto größer sind die Brust- und Mundraumresonanzanteile im Verhältnis zu den ebenso beigemischten Nasenrachenraumresonanzanteilen. Je höher wir singen, desto mehr nasale Anteile sollte der Klang enthalten.
Anblaseapparat
Unsere Stimme klingt und fällt mit unserem Atemstrom. Je kraftvoller ausgebildet unsere Ausatmungsmuskulatur trainiert ist, desto besser ist es für unseren Klang und Gesang. Bei vielen Sängern lässt die Atemleistung zur Höhe hin nach. Achten Sie hier auf ausreichenden, angepassten und konstanten Atemstrom.
Stimme
Je tiefer die Töne, desto »dickmassiger« sind sie. Je höher wir singen, desto schlanker werden die Töne. Wie die Töne verändert sich auch die Stimmlippenschwingung (Vollschwingung und Randkantenschwingung).
► Tipp: »Nasal« bedeutet