Fuck you, morbus bechterew, CFS, Krebs, KPU, burnout, PMS, SMA, Arthrose, Tourette, MS, CORONA & Co.!. Carl-Maria von Görlitz

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Fuck you, morbus bechterew, CFS, Krebs, KPU, burnout, PMS, SMA, Arthrose, Tourette, MS, CORONA & Co.! - Carl-Maria von Görlitz

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plötzlich tut sich die Erde auf und einen Steinwurf weiter kommt der nächste Vulkan ans Licht und spuckt - ja was wohl? Asche…

      Hier soll genug Platz frei sein, um sich diesem Thema noch einmal widmen zu können. Als ich früher gelaufen bin, habe ich – dem Hinweis aus der Werbung folgend – natürlich auch Wert darauf gelegt, Laufschuhe mit Luftpolster in der Ferse zu nutzen. Warum das falsch ist? Weil du damit deinen ganzen Körper – besonders aber die Kniegelenke und die Hüften volle Kanne kaputt machst! Wie jetzt - verstehst du nicht? Kauf dir einfach mal das Buch „born to run“ (und lies Packi). Du wirst es verstehen lernen. Ganz sicher wirst du es verstehen! Wie ich zu diesem Buch gekommen bin? Naja. Also meine bessere Hälfte hat eine Cousine. Diese Cousine war seit Jahren immer wieder mal ordentlich krank. Lungenentzündung vom Feinsten. Mit allen, tollen Medikamenten bekämpft. Und trotzdem immer, immer wieder. Nachdem sie sich mit anderen, ehemaligen Studentinnen getroffen hat und jede für sich festgestellt hat, dass sie eigentlich allesamt zu dick sind, haben sie eine Wette abgeschlossen: Wer innerhalb eines halben Jahres die meisten Kilo verliert, hat gewonnen. Gesagt getan. Jede auf ihre Art und Weise. Eine mit Diät und gesunder Ernährung. Die andere im Fitnessstudio und die Cousine eben mit Laufen. Nein, nicht etwa mal nur um die Ecke. Wenn schon, denn schon. Marathon. Heute läuft sie nahezu jeden Tag zehn Kilometer. Zweimal in der Woche auch fünfzehn. Und wenigstens einmal die zwanzig. Es sei denn, es muss für einen anstehenden Wettkampf noch mehr trainiert werden. Dann wird natürlich die Schlagzahl erhöht. Eine wirklich klasse Figur ist der Lohn. Natürlich auch die nahezu nicht mehr vorhandene Lungenentzündung, die nun eben ausgerottet schien. Einzig und allein die Füße wollten wohl nicht alles akzeptieren, was sie zu tragen haben… Und dann kam auch die Lungenentzündung wieder… Wird sich jetzt aber auch verbessern. Warum? Na klar – weil sie sich auf meinen Rat hin einiges umgestellt hat!

      Zurück zum Buch. Nun ja, bei einem Besuch der lieben Cousine mit Familie haben wir uns eben mal wieder über Gesundheit und Sport ausgetauscht. Eben auch über das Thema Laufen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich bereits jeden Morgen aktiv geschwitzt. Jeden Morgen nach dem Aufstehen und einer Runde Gumminastik (dieser Begriff beschreibt meine Bewegungen mit einem Gummi und der Gymnastik) ging es auf das Laufband. Was es gilt zu beachten beim Laufen – keine Ahnung. Alles wurde einfach mal wieder nach Gefühl gemacht. Aber dieses Mal ein bisschen anders, als in meiner frühen Jugend. Dieses Mal habe ich mich sogleich barfuß auf das Laufband gestellt. Hat schließlich in den letzten Wochen Kampfsport mit Thomas tadellos funktioniert – also ich war es gewohnt. Hm. Die Unterseite meiner Füße wollte mich sehr schnell davon überzeugen, dass dieser Splien (so nennen wir hier Schnapsideen) wieder mal aber ganz dicht an der Vernunft vorbei gestreift war. Blasen ohne Ende und das, obwohl ich doch eigentlich „nur“ ganz langsam angefangen hatte. Damals, als ich spätjung (eben bei Thomas) war, ging das problemlos mit barfuß auf dem Laufband. Gut. Einverstanden. Ich habe es kapiert! Anke hat mir Barfußschuhe zum normalen Gehen empfohlen. Warum dann nicht auch für das Laufen? Fivefingers von „Vibram“ wurden es. Speziell zum Laufen gestaltet. Schwarz mit neongelben Schnürsenkeln. Passt. Wer weiß, ob ich mich auf dem Laufband verirre und mit leuchtenden Bändeln besser im Dschungel der Nacht gefunden werde…

      Lieber langsam, aber dafür ausdauernd und vor allem lange solle ich laufen. Das verbrennt besser Fett und davon habe ich ja genug. Schnell noch eine Messung auf einer besonderen Waage, die Fett, Wasser, Knochen- und Muskelmasse anzeigt. Letztere Mengenangabe glich im Vergleich zur ersten einer eher unbedeutenden Zahl. Das musste sich ändern! Langsam steigerte ich mich bei meinen morgendlichen Torturen von 1.000 Metern mit anschließendem, mehrstündigem Pflegeaufwand auf eineinhalb, zwei, drei, vier, dann fünf und nein, dann nicht gleich auf sechs.

      Jetzt brauche ich erst einmal ein bisschen Mitleid von dir! Ich weiß nicht, ob du dir das überhaupt vorstellen kannst. Fünftausend Meter bin ich Jahre davor (vor „Thomas“ die zweite und „Anke“ die erste) einmal aus irrem Spaß heraus bei einem Leichtathletik-Mehrkampf vollkommen unvorbereitet gerannt, um den „Jahresrekord“ zu markieren, der in meiner Altersklasse bis dahin noch nicht aufgestellt war – quasi ohne Konkurrenz als Einzelunternehmer. Der Rekord an diesem Abend war mir also sicher, aber „gekrochen“ hätte es allerdings besser getroffen, als „gerannt“. Der Veranstalter wollte eigentlich schon abbrechen, um mich nicht zu gefährden. Vielleicht auch nur, weil seine Chancen, im Hellen nach Hause zu kommen, von Runde zu Runde zu schwinden schienen. Nach über einer guten, reichlichen Stunde kollabierte ich dann tatsächlich doch noch ins Ziel. Zu meiner eigenen Verwunderung und auch zur Verwunderung aller noch gebliebenen Anwesenden. Das Ende vom Lied war ein Totalausfall für die nächsten Tage: Gehen war nur noch mit Gehhilfen möglich. Schmerzen an jeder Stelle meines Körpers. Auch an denen, die vordergründig nichts mit der Laufbewegung zu tun hatten. Und jetzt wieder die fünf Kilometer?

      Ja, auch dieses Mal waren Schmerzen die Folge derart ungewohnt langer Bewegung. Aber: es ging schneller. Schneller, bis die 5 Kilometer zu Ende waren und schneller, bis die nicht so extremen Schmerzen die nächsten Tage wieder vorbei waren. Also ein Sieg auf ganzer Linie? Jetzt konnten sie kommen, die sechs Kilometer. Und auch die sieben, und die acht. Na los geht´s – auch die neun. Tja und dann sollten die zehn Kilometer endlich fallen. Über eineinhalb Stunden fesselte mich die Tapete mit einem Landschaftsbild direkt hinter dem Laufband, ehe ich überglücklich das Laufband nach 10 Kilometer verlassen konnte. Und wenn du mich jetzt fragst, wie es mir geht, dann sage ich dir: GROSSARTIG. Noch nie im Leben habe ich eine solche Strecke bezwungen. In Zeiten, wo ich Laufen regelrecht gehasst habe, waren für mich einhundert Meter schon das Ende einer jeden Fahnenstange. Nun also zehn Kilometer geschafft! Mal sehen, wie mein Körper darauf reagiert… Klar, Schmerzen in den Beinen. Aber nicht Schmerzen, wie: „Pass auf, du brichst gleich auseinander!“ Sondern eher Schmerzen, die mir dezent zeigten: „Ja, du hast etwas getan. Wir werden mal prüfen und uns gegebenenfalls darauf einstellen, die Muskeln wachsen zu lassen.“

      Ich war zufrieden. Zufrieden und überglücklich. Das hätte ich mir nie und nimmer zugetraut zu schaffen. Einzig und allein die Angst im Kopf vor Schäden am Körper nach so einer Beanspruchung lies mich noch zögern, am liebsten rund um die Uhr zehn Kilometer zu laufen. Wie häufig hatte ich immer wieder gehört: „Ja, ich bin auch gelaufen. Aber dann waren meine Knie kaputt!“ Das wollte ich in keinem Fall riskieren. Zumal ich ja wusste, dass ich nicht frei von sagen wir mal „Einschränkungen“ war. Und ja, trotz aller glücklichen Gefühle beim Laufen: Es war falsch, aus heutiger Sicht, den Körper mit Laufbewegungen zu diesem Zeitpunkt derart zu belasten. Trotz aller kurzzeitigen, positiven Effekte – es war nicht das Gescheiteste, was ich meinem Körper mit dieser Art der Kräftigung angetan habe. Ich schwöre: Heute würde ich das anders machen!

      Genau jetzt kam mir eben da das Buch „born to run“ unter meine Fittiche. Zugegeben, die ersten fast 200 Seiten waren nicht unbedingt so geschrieben, dass man uneingeschränkt gefesselt alle anderen Tätigkeiten, die man außer Lesen noch so vorhat, im Tausch dagegen zur Seite geschoben hätte. Obwohl sie eben auch wichtig waren, um die restlichen 200 Seiten besser verstehen zu können. Aber dann kam das, was ich eigentlich in diesem Buch gesucht habe. Schon die besagte Cousine schwor mich darauf ein, dass dieses Buch der beste Motivator ist, um zu laufen und zu laufen und zu laufen. Der Schriftsteller beschreibt, wie er am eigenen Leib erlebt hat, wie das Laufen sein Leben verändert hat. Aber eben das richtige Laufen. Nicht das, was ihn krank gemacht hat und jeden anderen krankmachen wird, wenn entscheidende Dinge nicht beachtet werden. Er erklärt den Irrtum vom tollen Sportschuh mit Luftpolster. Faszinierend ist auch, dass seine Geschichte – anders als die meine (die ja nur erstunken und erlogen ist…) auch wirklich wahr ist. Im Internet findest du Videos vor allem zum Thema Barfußlaufen. Dort bekommst du erklärt, warum dein Körper nicht anders reagieren kann als nur mit kaputten Gelenken, wenn du anders, als uns Mutti Natur vorgesehen hat, läufst. Es spielt dabei keinerlei Rolle, ob du viel oder wenig, drei oder achtzig Kilometer, auf einer Wiese oder auf Felsen läufst. Es spielt einfach nur eine Rolle, welche Schuhe – oder eben keine Schuhe – du trägst und wie du damit die Füße auf die Erde setzt. Und es spielt noch etwas Wichtiges eine extrem entscheidende Rolle. Zu der kommen wir noch.

      Ein guter Rat vorerst zu guter Letzt an dieser Stelle: Bitte mach jetzt bloß nicht

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